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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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ganz netter Kerl war. Ich fragte mich, was er wohl in seinem richtigen Leben machte und hatte die Vision, wie er mit einem Elektrorasenmäher den Garten seines Reihenhauses trimmte.
     
    19
     
    Ich blickte hinüber zu Johannes und seinen neuen Spielkameraden. Johannes lag mittlerweile bäuchlings auf der Erde und war in einen Wettbewerb im Armdrücken vertieft. Immer wenn er gegen einen der Nordmänner gewonnen hatte, packte ihn der Rest der Truppe, warf ihn johlend hoch in die Luft und fing ihn wieder auf. Dann musste er unter dem Beifall der anderen einen tiefen Zug aus einem der zahlreichen Trinkhörner nehmen. Allem Anschein nach gefiel ihm das äußerst gut.
    Männer! – stillvergnügt schlürfte ich an der heißen Tasse.
    Der Schlag war heftig als er meine Schulter traf. Er kam völlig unerwartet und ich verbrühte mir die Lippen am Kaffee.
    Unwirsch drehte ich mich um. Vor mir stand ein Typ mit gelben Kontaktlinsen, dessen Gesicht und nackter Oberkörper schwarz-weiß wie ein Skelett beschmiert waren. An ihm war kein Gramm Fett. Auf den ersten Blick wirkte er wie einer der Festivalbesucher - aber nur auf den ersten Blick.
    Ich sah auf seine Hände und sie waren sauber. Mir fiel ein großer goldener Ring mit einem Emblem auf, den er am Mittelfinger trug. Eine Art Vogel war eingraviert. Diesen Ring hatte ich vor kurzem schon einmal gesehen. Nur wo?
    Ich sah auf seine schwarzen Hosen und sie waren makellos, wie frisch aus dem Kleiderschrank gezogen. Sie hatten sogar eine Bügelfalte.
    Ich sah in sein Gesicht und merkte, dass er unter all der Bemalung nüchtern war. Seine Stimme klang kein bisschen gelöst, sondern kalt und berechnend, als er mich ansprach.
    „Du dreckige Dämonenschlampe, endlich habe ich dich gefunden. Dich mach ich fertig.“
    Er meint es definitiv ernst - registrierte ich wie benebelt.
    Uwe der Drachentöter hob alarmiert seinen Kopf. Ich hoffte, dass er sich nicht einmischen würde, denn er hatte in seinem angetrunkenen Zustand keine Chance. Er tat es aber dennoch.
    „Hey, Skeletor!“, röhrte er „So kannst du nicht mit meiner Feuerbraut sprechen!“
    Skeletor drehte sich zu Uwe um. „Halt dein blödes Maul, du fette Sau.“
    Uwe wollte aufspringen und sich auf ihn stürzen. Noch bevor ich etwas unternehmen konnte, schlug der Skelettmann blitzschnell durch Uwes halbherzige Deckung. Es knackte laut, als Uwes Nase brach. Augenblicklich lief ihm das Blut in dunklen Strömen über das Gesicht.
    Der Skeletttyp wandte sich mir zu. „Jetzt bist du dran, du Schlampe.“
    Weiter kam er nicht, denn ich kippte ihm meinen heißen Kaffee ins Gesicht.
    Er schrie nicht. Stattdessen wurde er richtig wütend und schlug nach mir.
    Es gelang mir, seinen Angriff zu parieren. Ich war aufgesprungen und trat ihm mit voller Wucht gegen die Kniescheibe. Diesmal stöhnte er laut auf und sackte seitwärts zu Boden, während er sich sein Bein festhielt.
    Alle um mich herum standen da wie eingefroren und sahen uns vollkommen entgeistert an. Uwe saß da, hielt sein Gesicht mit beiden Händen und das Blut tropfte in nicht nachlassendem, schnellem Tempo zwischen seinen Fingern hindurch. Er hatte Probleme beim Atmen.
    Skeletor lag noch immer auf dem Boden. Seine Kniescheibe schien gebrochen zu sein.
    Ich hatte ihn nicht bemerkt – den zweiten Mann. Von hinten packte er mich am Hals. Der Druck war sofort unerträglich. Ich wollte meine Hände hochreißen, um mich nach unten durchsacken zu lassen, aber mein unbekannter Angreifer wusste, was er tat. Er presste mir sein Knie in die Wirbelsäule und würgte mich fester. Vor mir kam der Skelettmensch mit schmerzverzerrtem Gesicht hoch, in seiner Hand erschien ein breites, dolchartiges Messer. Er humpelte mit einem irren Grinsen auf mich zu.
    „Freu dich, du elendes Dämonendreckstück. Dir schneide ich die Eingeweide heraus.“ Sein Gesicht sagte mir, dass er fest entschlossen war, das auszuführen, was er mir soeben angekündigt hatte.
    Ich wusste, dass ich nicht mehr lange bei Besinnung bleiben würde: Das Blut rauschte in meinen Ohren und meine Augen schmerzten. Mit aller Kraft trat ich nach hinten. Der zweite Angreifer hatte aber auch das vorausgesehen und wich mir aus. Er drückte jetzt stärker zu. Mir wurde schwarz vor Augen. Meine Beine gaben nach.
     
    20
     
    Durch die zähflüssige Schwärze, die mich umgab, drang ein klatschendes Geräusch. Der Druck um meinen Hals war weg. Ich ließ mich zur Seite fallen, schnappte mit weit aufgerissenem Mund nach Luft, wie

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