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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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dass der Mitarbeiter ein klein wenig nervös war.
    Dieses Potential war ausbaufähig.
    Nach einer Stunde intensiven Aktenstudiums erfand Asmodeo einen Vorwand aus einer Nichtigkeit heraus, um zwei Mitarbeiter fristlos zu entlassen. Der Bürovorstand war mit seinen Nerven am Ende und Asmodeo ging es wesentlich besser.
    Entspannt rief er bei Lilith an und diesmal war er sicher, mit ihr selbst sprechen zu können. Stattdessen erwartete ihn die seelenlose Maschine, die seine Nachricht aufzeichnen wollte. Nur unter größter Willensanstrengung sprach Asmodeo ein paar unverfängliche Sätze und beendete die Verbindung.
    Der Hörer flog durch die Luft, krachte gegen die Wand und zerbrach.
    Er verfluchte die Tatsache, dass er in einem Körper eingesperrt war. Eingesperrt – dieses Wort beschrieb seinen Zustand treffend. Er kam sich vor, wie in einem Gefängnis, das ihn daran hinderte, seine Fähigkeiten zu entfalten, sie voll auszuschöpfen.
    Und sein Selbstversuch schränkte ihn weiter ein. Er fühlte sich regelrecht gefesselt und geknebelt. Nicht einmal von Lilith Geist konnte er Besitz ergreifen und sie sich gefügig machen. Nein, er musste wie ein ganz gewöhnlicher Mann um sie werben - so erniedrigend es sich auch anfühlte. Das waren die Spielregeln, das war der Preis, den er zahlen musste.
    Disziplin war jetzt gefragt – ermahnte er sich selbst. Doch nicht für lange, er war sich sicher, sein Ziel bald zu erreichen, sehr bald. Und dann….
    Aber da war noch diese unerklärliche Unruhe. Er empfand sie, seitdem er Lilith zum ersten Mal in seinem Körper begegnet war. Das Gefühl mochte er nicht. Es gefiel ihm ganz und gar nicht. Aber vermutlich war es Teil des großen Geheimnisses der Liebe, das er untersuchen und erleben wollte.
    Er konnte Lilith telefonisch nicht erreichen, aber er hatte vorgesorgt. Er hatte andere Möglichkeiten, Lilith näher zu kommen. Jetzt kam Plan B zum Einsatz.
    Er ließ sich ein neues Telefon bringen und wies Fiona an, ihn zu verbinden.
     
    20
     
    Ich fühlte mich todmüde. In meinem Kopf wirbelten tausend Gedanken und Gefühle wie Schneeflocken umher, während ich mich für die Nacht fertig machte. Die Sache mit Asmodeo würde ich morgen klären. Bis dahin würde mir bestimmt etwas einfallen.
    Ich sah die Augen von Johannes vor mir, ihr Dunkel wurde tiefer, allumfassend, verlor sich im Nichts...
    Der Nebel war wieder da. Dichter als sonst. Ich hatte vollends die Orientierung verloren und wusste nicht einmal mehr, wie ich zurück zum Weg kommen konnte. Mir war kalt. Bitterkalt. Und ich hatte Angst.
    Ich brauchte nicht genau hinsehen, ich wusste, dass sich im Dunst etwas bewegte. Die helle Gestalt kam auf mich zu, fast konnte ich erkennen, wer es war.
    Ich machte mich bereit zu kämpfen, auch wenn ich wusste, es war sinnlos. Ich würde verlieren.
    Dann hörte ich im Hintergrund Gewittergrollen. Regen fiel. Der weiße Schleier lichtete sich. Erste Blitze zuckten auf und kamen schnell näher. Sie erhellten die Schwaden weiter. Gleich würde die Gestalt nicht mehr vor mir verborgen sein.
    Doch mit dem schwindenden Nebel zog sich auch der Schemen zurück.
    Ich merkte, wie mich jemand an der Hand fasste. Es war eine starke, sehnige Hand, die ich kannte.
    Johannes stand neben mir.
    Der Wecker schrillte.
     
    21
     
    Seine Neugierde war schuld. Sie quälte ihn und machte ihm das Warten unerträglich. Er musste einfach wissen, was Lilith heute getan hatte. Er fieberte der Nacht entgegen, verließ seinen Körper und besuchte sie im Nebel ihres Traums.
    Lilith war wie immer. Unverändert, unbeugsam und stark.
    Seine Neugierde verleitete ihn dazu, alle Vorsicht über Bord zu werfen und sich ihr mehr zu nähern, als klug war. Und zu seinem allergrößten Erstaunen erkannte er in ihrer Nähe einen anderen Mann. Einen jungen, attraktiven Mann. Sie hatte sich doch tatsächlich mit einem Anderen getroffen. Und das, nachdem er, Asmodeo, sich ihr vorgestellt hatte. Er, der weder Kosten noch Mühen gescheut hatte, um sie zu beeindrucken
    Asmodeo wusste, dass sein Aussehen perfekt war. Er war hochintelligent und unendlich reich. Und dennoch war es einem Anderen gelungen, sich zwischen sie zu drängen.
    Seine Fassungslosigkeit kannte keine Grenzen und schlug bald in unbändige Wut um. Kurz ließ er seinen Gedanken freien Lauf. Er überlegte sich, wie er den Nebenbuhler ausschalten würde.
    Was er ihm alles antun könnte.
    Wie dieser Kerl leiden würde.
    Selbstdisziplin – mahnte er sich erneut und glaubte,

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