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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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klar, dass es mit uns etwas ganz Außergewöhnliches ist. Ich habe dich seit diesem kurzen Augenblick nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Du kannst dir alle Zeit der Welt nehmen, ich werde warten. - Ich glaube, ich habe schon mein ganzes Leben auf dich gewartet.“
    Ich schmiegte mich an ihn. „Sorry um dein T-Shirt.“
    Er lächelte. „Du wirst dich vielleicht wundern, aber ich habe mehrere T-Shirts. Die meisten sind sogar sauber.“
     
    17
     
    Wir blieben lange sitzen, beobachteten die Scheinwerfer der Autos durch das Panoramafenster, die wie Lichtpunkte über die große Brücke am Fluss hinwegglitten und flüsterten uns gegenseitig Dinge zu, wie es nur Verliebte tun.
    Ich wollte mich nicht von ihm trennen. Ich wollte unsere Umarmung nicht lösen. Doch irgendwann kam der Zeitpunkt.
    „Ich muss jetzt gehen“, sagte ich.
    Er drückte mich etwas fester. „Ich hole deine Sachen.“ Allein blieb ich vor dem Fenster zurück.
    Als er gegangen war, erhob ich mich und sah mich in dem Raum um, in dem ich heute so glücklich gewesen war. Ich ging hinüber zu der Bücherwand und ließ meine Finger über die ledergebundenen Buchrücken gleiten. Dann wurde ich neugierig und ging zur Staffelei, die neben dem Fenster stand. Sie war mit einem weißen Leinentuch abgedeckt. Vorsichtig hob ich das Tuch an. Darunter war eine Kohlezeichnung. Es war ein fast fertiges Portrait. Es war ein Portrait von mir. Mein Gesicht schien von einem Blitz hell erleuchtet zu sein und im Hintergrund erkannte ich den Gang des Sportzentrums.
    Schnell ließ ich das Tuch zurücksinken, gleichsam als hätte ich etwas Verbotenes gesehen. Er hatte mich nicht angelogen.
    Als Johannes mit meinen Sachen und mit neuem T-Shirt zurückkam, fand er mich genau an der Stelle, an der er mich verlassen hatte.
    Ich schlüpfte in meine Lederjacke und wir gingen nach draußen.
    „Ich fahre dich auch gerne heim, es ist schon spät“, bot mir Johannes an.
    „Aber dein Fahrrad ist doch kaputt“, entgegnete ich.
    Johannes lachte sein unwiderstehliches Jungenlächeln.
    „Natürlich, du hast ein Auto, oder vermutlich einen ganzen Wagenpark, stimmt’s?“ - Wie konnte ich nur so dumm sein? Aber manchmal… - Johannes umfasste mein Gesicht mit den Händen und küsste mich. Und es passierte schon wieder, die Sache mit der Brandung.
    Schließlich flüsterte er mir ins Ohr: „Danke, dass du mein T-Shirt diesmal ganz gelassen hast.“
    Als ich anfuhr, hob er seine Hand zum Abschied.
    Das Eingangstor öffnete sich automatisch für mich, ich gab Gas und brauste in die Nacht hinein, der Stadt mit den vielen Lichtern entgegen.
     
    18
     
    Zuhause angekommen fiel mein Blick als Erstes auf unseren Anrufbeantworter. Er blinkte. Ich drückte die Abruftaste und hörte die Stimme des Automaten sagen: „Sie haben fünf neue Nachrichten.“
    Die letzten zwei stammten von Gerti. Sie teilte mir mit, dass sie morgen wie geplant heimkommen und eine Überraschung mitbringen würde.
    Die ersten drei Anrufe waren nicht von ihr.
    Sie stammten von Asmodeo.
    Er wollte sich unbedingt mit mir treffen.
     
    19
     
    Asmodeo hatte lange genug gewartet. Es war ihm nicht leicht gefallen, aber er hatte es geschafft, fast einen ganzen Tag verstreichen zu lassen.
    Jetzt nahm er den Hörer ab und wählte ihre Nummer. Es klingelte viele Male hintereinander und dann sprang die Mailbox an. Er legte auf.
    Er würde es in einer Stunde wieder probieren. Die Zeit konnte er sehr gut nutzen. Er führte zwei Personalgespräche und besetzte eine wichtige Position neu.
    Dann rief er zum zweiten Mal an. Wieder wurde er nur mit dem Anrufbeantworter verbunden. Er schluckte seinen Zorn herunter und sprach ein paar Nettigkeiten, in denen er ausdrückte, dass er sich freuen würde, wenn sie, Lilith, sich mit ihm treffen würde.
    Er knallte den Hörer in seine Halterung zurück, sprang auf und lief wie ein eingesperrtes Raubtier in seinem Büro auf und ab. Er blickte auf die Uhr und beschloss, dass Lilith sicher nach einer halben Stunde zurück sein würde.
    Exakt nach dreißig Minuten war er wieder mit der Mailbox verbunden. Es gelang ihm nur schwer, freundlich zu bleiben. Doch er unterhielt sich mit dem Gerät und hinterließ eine höfliche Bitte um ein Rendezvous.
    Er stellte den Hörer sorgfältig zurück, drückte auf seine Gegensprechanlage und ließ sich aus der Buchhaltung sämtliche Unterlagen bringen. Kurze Zeit später war sein Bürovorstand mit den digitalen Akten bei ihm und Asmodeo stellte mit Genugtuung fest,

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