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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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dass sie am nächsten Tag seinen Konkurrenten sehen wollte. Doch er war fest entschlossen, sich nicht ausbooten zu lassen. Schon gleich gar nicht von einem Menschen.
    Der Chef der japanischen Delegation kam an seinen Platz zurück. Asmodeo klopfte ihm anerkennend auf die Schulter und schenkte ihm einen weiteren Sake ein.
    Die Verträge waren so gut wie unterschrieben.
    Doch das war Asmodeo völlig gleichgültig.
     
    10
     
    Gerti verlor kein weiteres Wort über Johannes. Ihre eine Bemerkung hatte mich aber derartig verunsichert, dass ich mich dabei ertappte, wie mein Denken immer wieder um ihre heftige Reaktion kreiste. Da sie aber alle meine Versuche, sie in dieser Hinsicht weiter zu befragen, ignorierte, gab ich es schließlich auf und zog mich unter dem Vorwand, lernen zu müssen, in mein Zimmer zurück.
    Ich schlüpfte in Schlafshirt und in Boxershorts, kletterte auf mein Bett und breitete mit Todesverachtung meine Geschichtsunterlagen vor mir aus. Aber selbst die Französische Revolution konnte mich nicht begeistern.
    Ich hatte mich noch nie dermaßen über Gerti geärgert, wie heute. Dabei war ärgern nicht das richtige Wort. Sie kannte Johannes nicht. Aus welchen Gründen aber hatte sie dann derartig ablehnend auf ihn reagiert?
    Doch eines war sicher: Was immer auch die Ursache für ihr Verhalten war, es würde meine Gefühle für Johannes nicht beeinträchtigen können.
    Und dann musste ich an Asmodeo denken. Wie er in seinem dunkelblauen Anzug unverschämt gutaussehend vor unserer Tür gestanden war. Klar war er stinkreich. Er lebte in einer vollkommen anderen Welt, aber er war trotzdem ein netter Kerl – wie Sven gesagt hatte. Wobei ich unter einem netten Kerl wohl etwas anderes verstand als Sven. Etwas grundlegend anderes.
    Asmodeo hatte Humor und er hatte diese besondere Ausstrahlung. Ich suchte krampfhaft nach einer treffenden Beschreibung. Animalisch? - das traf es vielleicht am ehesten. Ich hatte einmal einen Tiger im Zoo beobachtet. Ich hatte sein Wesen erkannt, seine Geschmeidigkeit und sein Wissen um seine große Kraft, um seine Unbesiegbarkeit. Asmodeo hatte das gleiche raubtierhafte Charisma, nur trennte mich kein Gitter von ihm.Dennoch erschien er mir nicht frei. Fast glaubte ich, unsichtbare Fesseln an ihm erkennen zu können, die ihn daran hinderten, sich seiner einzigartigen Natur gemäß zu verhalten. Er war eingesperrt, wie der Tiger im Zoo.
    Wenn ich mit ihm zusammen war, spürte ich immer, dass da mehr war . Ihn umgab eine Aura des Geheimnisvollen. Es kam mir vor, als hielte er sich hinter einer Art Fassade versteckt.
    Dann erinnerte ich mich, wie er mich häufig zu beobachten schien. Wie er fast verzweifelt nach etwas forschte und wie wohl ich mich trotz allem in seiner Gegenwart fühlte.
     
    11
     
    Mein Handy klingelte. Auf dem Display stand eine Nummer, die ich nicht kannte. Ich nahm den Anruf entgegen und hörte die Stimme von Johannes – tief, betörend.
    „Hallo Lilith, störe ich dich gerade?“
    „Nein, nein, absolut nicht, wie könntest du mich jemals stören?“, antwortete ich, während ich anfing, wie Eiskonfekt im Backofen zu schmelzen.
    Ich ließ mich bequem in meine Kissen zurückfallen und trat die Bücher vom Bett. Für heute hatte ich eindeutig genug gelernt.
    „Ich wollte nur kurz anrufen“, begann er fast schon förmlich, „… um dir mitzuteilen, dass ich mittlerweile die Küche aufgeräumt habe.“
    „Oh, was soll das denn heißen? Jetzt fehlt nur, dass du mir sagt, ich könnte mir die aufgeräumte Küche mit dir ansehen, wenn ich mal wieder Lust habe .“
    „Nein, nein, das habe ich nicht gemeint“, beeilte er sich klarzustellen. „Oder vielleicht doch? … Ach Lilith, du bist unmöglich. Was ich eigentlich meinte ist, … ich vermisse dich. Ich habe den ganzen Tag an dich denken müssen.“
    Ich hatte sehr gehofft, dass er das sagen würde und meine Sehnsucht nach ihm traf mich mit voller Wucht.
    „Ich wünschte, du wärst jetzt hier.“
    „Wenn du willst, komme ich bei dir vorbei. Ich kann in zehn Minuten da sein.“
    „Nein, das geht nicht.“ Meine schnelle Antwort kam barsch und viel zu direkt. Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, wusste ich, dass ich ihn damit verletzt hatte.
    Er atmete scharf ein.
    Mist!
    Ich konnte ihm unmöglich erzählen, wie Gerti auf seinen Namen reagiert hatte. Das hätte zu sehr nach einer schlechten Ausrede geklungen. Nein, wie Gerti zu Johannes stand, war ein Problem, das in erster Linie nur mich und sie etwas

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