Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)
das, was früher einmal war. Das ist meine feste Überzeugung.“
Er dachte kurz über meine Worte nach. „Du bist in dieser Beziehung einschlägig vorbelastet.“
Ich hatte es geahnt. „Du hast mit meiner Oma geredet.“
„Das ließ sich nicht vermeiden.“
„Dann weißt du, dass ich ein neues Leben angefangen habe. Hier in dieser Stadt und in diesem Haus. Und wenn ich das kann, dann schafft das ein mächtiger Dämon allemal.“
Asmodeo musterte mich. „Dir würde ich es tatsächlich zutrauen.“
„Was würdest du mir zutrauen? Mich in den Teufel zu verlieben?“
„Ja, um ihm damit das Geheimnis der Liebe zu erklären.“
„Wenn ich das nur selbst kennen würde, dieses Geheimnis“, seufzte ich.
Asmodeo ließ sich auf die Kissen zurücksinken und schaute an die Decke. Er antwortete mir nicht mehr.
Ich rollte mich zu ihm herüber und nahm sein Gesicht in beide Hände. „Asmodeo, du weißt, dass ich dich liebe.“
Er rückte von mir ab. „Aber ich bin dir nicht genug.“
„Ich liebe dich und Johannes.“
„Wie soll das funktionieren?“ Seine Stimme war eisig.
Ich betrachtete das Muster auf der Wolldecke. „Das kann nicht auf Dauer funktionieren. Irgendwann muss ich mich entscheiden. Aber ich brauche Zeit.“
Er lächelte bitter. „Die Zeit kann unendlich lang werden.“
Ich schmiegte mich an ihn und blieb ihm die Antwort schuldig. Was hätte ich ihm auch sagen sollen? Dass ich genauso litt, wahrscheinlich sogar mehr als er?
Und dann hörte ich mich sagen: „Wie ist das eigentlich mit dir, Asmodeo?“
19
„Was meinst du?“, fragte er.
Ich begann meine Aufzählung: „Du trittst mit einem Schlag in mein Leben und hast bei mir alles auf den Kopf gestellt. Du liest mir jeden Wunsch von den Augen ab, du bist immer für mich da. Warum machst du das eigentlich?“
„Macht man das nicht für einen Menschen, an dem einem etwas liegt,… den man gerne hat?“
„Gerne haben reicht nicht. Ich habe viele Freunde, die ich gerne habe, aber zwischen gern haben und lieben ist ein himmelweiter Unterschied.“
„Du weißt doch, dass es für mich immer etwas Einzigartiges ist, wenn ich mit dir zusammen bin.“ - was er sagte, klang in meinen Ohren wie eine Ausrede.
Ich rollte mich halb auf ihn und verschmolz mit dem Blau seiner Augen. Mein Herz wurde schwer. Es war, wie ich bereits befürchtet hatte.
„Du bist nicht frei, stimmt‘s? Du hast in Italien oder sonst wo auf der Welt eine bildschöne Frau, die auf dich wartet. Vielleicht hast du auch Kinder. Und ich bin für dich nicht mehr als ein amüsanter Zeitvertreib, während du hier bist. Ist es das?“
Er schüttelte den Kopf. „Niemand wartet auf mich. Keine Frau, keine Kinder. Ich bin sozusagen… noch zu haben.“
Ich glaubte ihm kein Wort.
„Blödsinn. Du siehst unverschämt gut aus, bist stinkreich und wenn du mich nur anfasst, denke ich, die Welt steht in Flammen. Das muss doch außer mir schon einer anderen Frau aufgefallen sein.“
„Wie ich dich damals am Ufer stehen sah, habe ich alles, was vorher war, vergessen“.
„Aber du bist nicht wie ich. Du hast keine Amnesie. Wenn man etwas vergisst, kann man sich normalerweise nach einer gewissen Zeit wieder daran erinnern.“
„Ich habe alle Verpflichtungen abgeschlossen. Ich kann völlig frei über mein Leben entscheiden. Ich bin ungebunden und ich bin verrückt nach dir.“ Diesmal klang er ehrlich und ich wurde wütend.
„Du redest wie dieser Faust. Bist du sicher, dass du nicht Sex mit Liebe verwechselst?“
„Kann ich mir da jemals sicher sein?“, fragte er resigniert.
Kennt er den Unterschied wirklich nicht?
„Sex kannst du überall haben, Asmodeo. Aber wenn du mit mir zusammen sein willst, geht das nur, wenn du sicher bist, dass es Liebe ist, was uns verbindet.“
Er richtete sich auf und nahm einen tiefen Schluck Wein. „Ich glaube, es ist jetzt an der Zeit für mich, zu gehen.“
„ Ok “, antwortete ich gedehnt, um gleich darauf fortzufahren: „Verbringst du dann die Nacht mit mir?“
„Du willst, dass ich die Nacht mit dir verbringe?“, wiederholte er ungläubig „Ich dachte, du wolltest Sex und Liebe nicht miteinander verwechseln? Du weißt schon, was passiert, wenn wir noch länger alleine in diesem Zimmer bleiben.“
Ich lächelte. „Das weiß ich nur allzu gut…. Und glaube ja nicht, ich habe darüber nicht bereits lange und intensiv nachgedacht. Aber ich meine jetzt, dass du einfach wiederkommst.“ Ich machte eine kleine
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