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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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heraus und weit in die sternenklare Nacht hinein. Mit einem Zischen tauchte ich wieder ein und jubelte und lachte gleichzeitig vor Begeisterung.
    Berauscht schwamm ich hinab, sauste in Schlangenlinien am Grunde des Sees entlang, tauchte wieder auf und kehrte ins Wasser zurück. Allmählich erkannte ich Fische, Muscheln, Krebse und Algen. Sie waren mir vertraut und ich bewunderte ihre Formen und schillernden Farben.
    Wenn ich emporsprang, erkannte ich eine Insel inmitten des Sees. Am Ufer des Gewässers, sah ich Berge, die Silhouette eines Dorfes mit einigen beleuchteten Fenstern, Wälder und auf der gegenüberliegenden Seite, auf einem sanften Weinhügel ein verwunschenes, märchenhaftes Schloss, dessen Türme im Mondschein silbern glänzten.
    Ich bemerkte eine Bewegung am Ufer und schwamm neugierig auf sie zu. Aber ich wollte um alles auf der Welt vermeiden, dass man mich sah. Deswegen tauchte ich vorsichtig an das Ufer heran und schaute durch das klare Wasser nach oben. Dort war ein Pferd, das durstig aus den Fluten trank und daneben stand Asmodeo und blickte zu mir herunter.
    Asmodeo war unglaublich schön, ich konnte es nicht ertragen, von ihm getrennt zu sein. Mit einem kraftvollen Zug kam ich nach oben. Ich steckte meinen Kopf aus den kleinen Wogen. Das Wasser lief mir in Strömen aus meinen Haaren und über meine Schultern.
    „Hallo Lilith“, begrüßte er mich. „Amüsierst du dich?“
    „Es ist herrlich im See, du solltest es ausprobieren!“
    „Es gibt zwei prinzipielle Unterschiede zwischen uns“, antwortete er. „Erstens kann ich unter Wasser nicht atmen und zweitens bin ich im Gegensatz zu dir nicht nackt.“ Seine Augen sprühten im Mondlicht.
    Ich sah an mir herunter und tauchte schnell etwas tiefer ab. „Feigling“, zog ich ihn auf. „Du wirst doch wenigstens schwimmen können.“
    Er gab vor, unschlüssig zu sein. „Wenn du mich darum bittest, komme ich zu dir.“
    „Etwas mehr Eigeninitiative würde dir gut stehen, Asmodeo“, lachte ich. „Was soll denn ein Mädchen noch alles machen, damit du sie besuchst?“
    Er zog seinen Jagdfrack aus und knöpfte sich das Hemd auf. Dabei ließ er mich nicht aus den Augen. Der Mondschein strich über seine muskulösen Oberarme, seine starken Schultern bis zu seinem makellosen Brustkorb und Bauch. Ich wünschte, es wären meine Hände, die über seine Haut glitten und nicht das Licht.
    Ich riss mich von seinem Anblick los. „Das hättest du wohl gerne, dass ich dir dabei zuschaue, wie du dich ausziehst! Komm‘ und hol mich, wenn du das schaffst.“
    Ich tauchte ins Wasser ein, als er mir nachsprang. Er war ein ausgezeichneter Schwimmer, aber mit einem einzigen Schwung meiner Beine war ich ihm mehr als hundert Schritte voraus. Übermütig sprang ich aus den Fluten. Er kraulte in meine Richtung. Doch er hatte keine Chance gegen mich. Ich schwamm tief unter ihm weg, bis ich ins seichte Wasser kam, dort wo sein Pferd stand, und stieg aus den Fluten. An dem Sattel befand sich eine zusammengerollte Decke. Ich schnallte sie ab und wickelte mich darin ein.
    Asmodeo gelangte gerade wieder ans Ufer zurück. „Hey“, protestierte er lachend, „das ist unfair! Du bist schon wieder angezogen.“
    „Diese Art von Traum wird das hier nicht!“ Das Echo am See wiederholte meine Worte.
    Er schickte sich an, aus dem Wasser zu steigen.
    Ich presste meine Hände vor meine Augen. „Ich kann nichts sehen, ich kann nichts sehen, ich bin blind.“
    Nach einer Weile nahm er mir die Hände vom Gesicht und flüsterte mir mit einem Lachen zu: „Du kannst wieder schauen, ich werde auch nicht rot.“ Er trug die lederne Hose seines Jagdanzugs.
    „Ich bin dir gegenüber etwas im Vorteil“, sagte er.
    „Warum?“, fragte ich, während ich die Spuren der Wassertropfen verfolgte, die von seiner Haut abperlten.
    „Es gibt wieder zwei Gründe: Erstens bin ich nicht blind und zweitens konnte ich sehr gut durch das klare Wasser sehen.“
    Ich fühlte, wie mein Gesicht vor lauter Verlegenheit heiß wurde und fand es vollkommen ätzend, dass mir das auch im Traum passierte.
    „Und?“, fragte ich schnippisch, „hat dir gefallen, was du gesehen hast?“
    „Sagen wir es einmal so, Lilith. Die Wassernixen, die einst hier in diesem See lebten, brachten alle Männer, die sie erblickten, mit ihrer Schönheit um den Verstand. Und du…“
    „Was ist mit mir?“
    „Du schlägst sie ganz locker.“
    Er legte sich seine Jacke um und wir setzten uns auf zwei große Steine, die

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