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Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition)

Titel: Für ein Ende der Ewigkeit (Lilith-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Wasser gedrückt hatte?
    Für all das gab es nur eine Erklärung: Ich konnte in diesem anderen Leben gleichermaßen verletzt werden, gleichermaßen sterben wie im Hier und Heute.
    Wenn aber der Traum von letzter Nacht Realität war, dann galt das auch für Asmodeos und meine Gefühle. Asmodeo hatte am See seine Maske fallen lassen als er mich rettete. Er hatte mir die Antwort gegeben auf meine Frage, die ich ihm wenige Stunden zuvor in meinem Zimmer gestellt hatte. Er hatte sie mir nicht freiwillig und nicht bewusst gegeben. Aber sie war so gut und aufrichtig, wie eine Antwort nur sein konnte.
    Asmodeo liebte mich.
    Wenn es möglich war, schien die Sonne jetzt heller und das Jubilieren der Vögel hatte an Stärke zugenommen.
     
    28
     
    Gerti hatte auf der Terrasse aufgedeckt. Sie wartete auf mich. Sie hatte sogar frische Brötchen und einige Croissants gekauft. Ich gab ihr einen liebevollen Kuss, bevor ich auf einem der Gartenstühle Platz nahm.
    „Du bist schon wach? Ich habe dich gar nicht duschen hören“, wunderte sie sich mit Blick auf meine feuchten Haare.
    Ich studierte meinen Kaffee, rührte ihn bedächtig um. Der Löffel verursachte muntere Klänge, als er die Innenseite des Bechers mehrmals streifte.
    „Ich habe gebadet, Gerti. Intensiv. Da kann ich das Duschen heute überspringen.“
    Meine Oma runzelte die Stirn, setzte zu einer Antwort an, sagte dann aber nichts.
    „Asmo ist gestern ziemlich lange geblieben?“, fragte sie schließlich. Sie ahnte nicht, wie recht sie hatte.
    „Wir haben uns den Gründgens-Film angeschaut.“
    „… und ich habe gesehen, dass ihr alle Brote aufgegessen habt“, schmunzelte sie. Dabei musterte sie mich eingehend.
    „Wir waren sehr hungrig.“
    „Und? Habt ihr euch... gut vertragen?“ Ihre Finger zerbröselten die Kuppe ihres Croissants.
    „Doch, haben wir. Asmodeo ist wirklich ein Traummann .“ Ich betonte das letzte Wort leicht seltsam und meine Oma, der nichts entging, horchte auf.
    „Was ist mit diesem anderen Mann, den du kennengelernt hast?“, fragte sie gespielt beiläufig, während sie ihren Teller inspizierte und die Croissant-Brösel mit dem Zeigefinger hin- und herschob als wären sie Teil eines interessanten Experiments.
    Ich wartete mit meiner Antwort, bis sie zu mir aufsah. „Der andere Mann heißt Hohenberg. Johannes Hohenberg.“
    „Und was ist mit dem?“
    Bitter lächelnd strich ich mir eine immer noch feuchte Haarsträhne aus der Stirn. „Wenn ich das genau wüsste, würde ich es dir sagen.“
    Gerti versuchte, aus mir schlau zu werden. „Das klingt ein wenig kompliziert.“
    Ich trank einen weiteren Schluck Kaffee. „Das ist es auch.“
    Meine Oma merkte, dass ich nicht weiter über dieses Thema reden würde. Sie tätschelte meine Hand.
    Wir schwiegen und meine Gedanken schweiften zum gestrigen Abend ab. „Asmodeo hat beim Hinausgehen mit dir gesprochen?“
    Gerti tippte sich mit ihrem Zeigefinger an die Lippen, als würde sie konzentriert nachdenken. Ihre Geste erschien mir aufgesetzt und übertrieben. „Wir haben uns ein bisschen über meine Fotodokumentation unterhalten und dann … ach, dann hat er noch gesagt, dass er heute wegfahren muss. Nach München. Er hält dort einen Vortrag. Er ist jedenfalls den ganzen Tag weg und kommt erst am späten Abend zurück.“
    Meine heftige Reaktion, dieses Gefühl der Einsamkeit und Leere, kam für mich völlig überraschend.
    „Ihr hattet doch nichts für heute ausgemacht, oder?“
    Ich nahm mich zusammen. „Nein, dazu sind wir wirklich nicht mehr gekommen.“
    Meine Oma lächelte wissend, was mich insgeheim ärgerte.
    „Asmodeo hat bei dir einen riesigen Stein im Brett, nicht wahr?“
    Gerti tätschelte erneut meine Hand. „Ach weißt du Lilith, ich kenne ihn schon seitdem er ganz klein war. Und wie ich ihn nach den vielen Jahren wiedergesehen habe, da … „ sie suchte nach den richtigen Worten „… da war es mir, als wären wir nie getrennt gewesen.“
    Ich beugte mich vor, um mein Kinn auf meine verschränkten Hände aufzustützen. „Wie war er denn als Kind?“
    Gerti lächelte. „Oh, er war das wunderschönste Baby, das ich jemals gesehen habe – natürlich nach dir und deiner Mutter.“
    Ich rollte meine Augen zur Decke. „Klar hat dir Asmodeo gefallen. Du magst doch alle Kinder!“
    „Asmo war schon als Baby groß und kräftig“, schwärmte sie mit leicht verklärter Miene. „...Er hatte keine Haare und seine großen, blauen Augen leuchteten - das war einfach

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