Für ein Lied und hundert Lieder

sorglose und fröhliche Miene machen.
    30. Ein hungriger Hund stiehlt Scheiße: eine Erdnuss oder ein braungebratenes Stück Sojabohne wird in drei Ellen Entfernung hingelegt, dem zu Bestrafenden wird befohlen, sich wie ein Schäferhund aufzuführen, sich die Achseln zuckend und mit gebeugten Knien nach vorne zu stürzen und den Köder mit dem Mund direkt vom Boden aufzuklauben – diese Strafe ist von einem unglaublichen Schwierigkeitsgrad, man kann gar nicht zählen, wie viele sich dabei die Zähne blutig geschlagen und das Gesicht zerlegt haben.
    31. Die Erdgrille spielt mit dem Himmel: Man lässt den zu Bestrafenden auf allen vieren herumhüpfen wie einen Hund und aus der Luft alle möglichen Happen mit dem Mund schnappen.
    32. Die Betrachtung des Goldfischs: Der Kopf des zu Bestrafenden wird in den Latrinenkübel gesteckt, zum Genuss dessen, was da drin ist.
    33. Despoten und Grundbesitzer bekämpfen: Man befiehlt dem zu Bestrafenden auf den Latrinenkübel zu steigen, sich im Winkel von neunzig Grad nach vorn zu bücken, das Diebesgesindel tritt nach und nach an ihn heran und »klagt ihn des Verbrechens der Ausbeutung an«.
    34. Fernsehen: Der zu Bestrafende kriecht wie ein Hund herum, das Hinterteil in die Luft gereckt, das Diebesgesindel tritt ihm reihum mit der Ferse in den Rücken.
    35. Das Flugzeug: Vier Leute heben einen zu Bestrafenden hoch, oben in der Luft lassen sie ihn fahren, dass er vor Schreck aufschreit und sich beim Hinuntersegeln Nase und Gesicht aufschlägt.
    36. Aufnahmeprüfung zur Luftwaffe: In die Mitte wird ein Kreis gemalt, in dessen Zentrum ein Reisnapf gestellt; der zu Bestrafende greift sich mit der linken Hand ans rechte Ohr, die rechte Hand greift durch die Armbeuge des linken Arms und lässt die Finger in den Napf hängen, auf Kommando beginnt er immer schneller gebückt im Kreis um den Napf herumzulaufen. Wenn er anfängt zu taumeln, wird er hochgerissen und hin und her gestoßen wie Laub im Wind, wobei er sich den Kopf blutig stößt, sich unentwegt übergibt und für eine Reihe von Mahlzeiten den Appetit verliert.
    37. Die Moslem-Braut: zuerst werden Augenbrauen und Nasenhaare entfernt, dann Achsel- und Schamhaare, zwei Reisnäpfe dienen als falsche Brüste, er wird mit roten und grünen Tüchern behängt und macht sich bei Getute und Getrommel auf den Weg.
    38. Das Verhör der Ehefrau: Dabei wird die Stockklemme, eine Strafe aus dem chinesischen Kostümfilm »Das Verhör der Ehefrau« nachgeahmt, dem zu Bestrafenden werden vier Stäbchen in die Fingerzwischenräume gesteckt, dann von beiden Seiten brutal zusammengepresst.
    39. Der Mönch schlägt die Glocke: Zwei Leute halten vorne den Latrinenkübel fest, vier Leute ziehen jeweils an den Armen und Beinen des zu Bestrafenden, der aus mehr als fünf Metern Entfernung mit großem Gepolter gegen den Kübel knallt (bei dieser Strafe geht es ungewöhnlich turbulent zu, um den Oberen die Langeweile zu vertreiben, normalerweise gibt es nur einen Durchgang, bei drei oder vier Durchgängen verliert so ein kahler Scheffel das Bewusstsein).
    40. Die nackte Statue: Der zu Bestrafende steht vollkommen nackt auf dem Latrinenkübel und macht auf Kommando der Killer alle möglichen Freiübungen; jedes Mal, wenn er herunterfällt, wird er mit kaltem Wasser übergossen, so lange, bis es den Oberen keinen Spaß mehr macht.
    41. Der umwickelte Hase vom Kiefernberg (unterteilt in »große Portion« und »kleine Portion«): bei der »großen Portion« werden Arme, Hände und Beine des zu Bestrafenden mit einer dünnen Schnur eng umwickelt, nach einer halben Stunde bekommt er stechende Schmerzen, es brennt, ihm wird kalt, und er zeigt Lähmungserscheinungen. Diese Strafe führt extrem leicht zu Verstümmelungen, deshalb muss man bei ihrer Ausführung den kritischen Moment abpassen, es darf nicht zu lange gehen; bei der »kleinen Portion« wird dem zu Bestrafenden mit einer dünnen Schnur der Penis eingeschnürt, was zu Urinstau, Inkontinenz, Impotenz und allen möglichen Entzündungen führt.
    42. Der verliebte Hahnrei: Ein Korn vom chinesischen Blütenpfeffer wird in die Harnröhre gedrückt, danach wird mit Garn die Eichel zugebunden, ein Taubwerden und Jucken ist kaum zu vermeiden.
    43. Das Schweineersäufen: jemandem wird so lange kaltes Wasser eingeflößt, bis er sich übergibt.
    44. Der menschliche Spucknapf: der zu Bestrafende reckt mit weit offenem Mund den Kopf nach oben und kniet sich neben die Oberen, der weit aufklaffende Vogelschnabel