Fuer eine Million Naechte mit dir
sich recht überlegte, hatte sie sich auch am Vorabend sorgfältig gestylt – obwohl sie nur zu Hause gegessen hatten. „Wegen mir brauchst du dich nicht immer so schön herzurichten. Manchmal ist es sehr entspannend, etwas Bequemes zu tragen.“
Fragend neigte sie den Kopf zur Seite. „So wie das Kleid, das ich an unserem ersten Abend anhatte?“
Gavin lachte. „Okay, das vielleicht nicht gerade. Aber wie gesagt, du musst dir nicht so große Mühe geben.“
„Für mich ist es keine Mühe. Ich ziehe nur an, was mir gefällt.“ Stolz hob sie den Kopf.
„Solange es dir Spaß macht, freue ich mich darüber.“ Denn welcher Mann wünschte sich nicht eine wunderschöne Frau wie Bree? Gavin konnte nicht fassen, dass ihm niemand bei ihr zuvorgekommen war. Und wie war ihr Vater bloß auf die Idee verfallen, sie würde keinen Mann finden?
Inzwischen war das Geld auf dem neuen Konto, das Gavin extra dafür eröffnet hatte. Eine Million Dollar – eine Zahl mit sechs Nullen – einfach so auf der Kontostandsanzeige seines Computers. Welch erhebendes Gefühl!
Gavin legte den Arm um ihre Taille, und mit einer eleganten Bewegung tat Bree es ihm gleich. „So erobern wir die Welt im Sturm.“
Im modernen Iron Grille Restaurant im Erdgeschoss von Maddox Communications spielte Musik, und zwischen den zahlreichen Gästen bewegten sich routiniert Kellner im Frack mit weißer Fliege und reichten Vorspeisen.
„Hallo Gavin“, rief Marissa.
Auf ihre Kommentare konnte Gavin gut verzichten …
Schwungvoll kam sie mit ihren hohen Schuhen auf ihn zu, die glatten blonden Haare wehten nach hinten. „Los sag schon, Süßer! Welche Kunden wirst du Madd Comm abspenstig machen?“
„Marissa, ich glaube, du kennst meine Frau schon, Bree.“
Obwohl Bree größer war, schaffte es Marissa irgendwie, auf sie herabzublicken. „Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Fang“, sagte sie. Dann wandte sie sich wieder Gavin zu. „Oder sollte ich lieber dich beglückwünschen? Wie ich gehört habe, entstammt sie altem Geldadel.“
Bree öffnete stumm den Mund, und auch Gavin verschlug es die Sprache. „Marissa, wenn du nicht eine so talentierte Designerin wärst, würde niemand etwas mit dir zu tun haben wollen“, sagte er schließlich.
„Kann schon sein“, grinste sie. „Komm, jetzt sag schon, welche Kunden du mitnimmst! Oder bist du am Ende sogar der Verräter, den wir schon das ganze Jahr lang suchen?“
Wenn er diesem Gespräch nicht sofort ein Ende bereitete, konnte Gavin für nichts garantieren. „Komm, Bree, holen wir uns etwas an der Bar. Ich glaube, jetzt kann ich einen Drink gebrauchen.“ Kein Wunder, dass Bree schockiert wirkte.
„Geh nur, Süßer, und hol dir deinen Drink. Logan sagt, dass du nichts mit den Spitzeleien zu tun hast – und er muss es ja wissen“, sagte Marissa.
Gavin blieb stehen. Aus seiner Sicht gab es bei Madd Comm kaum einen unsympathischeren Kollegen. „Logan? Was hat er denn damit zu tun?“
„Weißt du das etwa nicht?“, fragte Marissa mit sichtlichem Vergnügen. „In Wahrheit ist er gar kein Angestellter – sondern Privatdetektiv.“
„Das erklärt allerdings sein Verhalten“, sagte Gavin stirnrunzelnd. „Hat Brock ihn beauftragt, die undichte Stelle zu finden?“
Warum musste Gavin das über Marissa erfahren? Warum hatte Brock ihm nichts davon erzählt?
„Aber sicher! Und weil du so süß überrascht reagierst, weiß ich jetzt, dass Brock dich nicht ins Vertrauen gezogen hat. Seltsam, er muss dich auf seine Liste der Verdächtigen gesetzt haben …“
Marissa lächelte Bree hochmütig an. „Passen Sie auf ihn auf, meine Liebe. Ihm ist mehr zuzutrauen, als man ihm ansieht. Wobei das, was man sieht, auch nicht schlecht ist.“
Sie blinzelte Gavin zu, drehte sich um und mischte sich unter die Gäste.
Bree schaute ihr nach.
„Brock sollte sehen, dass er sie losbekommt. So eine unberechenbare Person ist eine Gefahr für jede Firma.“
„Ein Verräter allerdings auch. Wie hat sie das genau gemeint, mit der undichten Stelle?“, wollte Bree wissen.
„Jemand verrät Firmengeheimnisse an die Konkurrenz. Das geht schon seit mehreren Monaten so, und keiner weiß, wer es sein könnte.“
„Es hat sich angehört, als ob Brock auch dich im Verdacht hatte.“ Besorgnis – oder war es Misstrauen? – glomm in ihren grünen Augen auf.
„Ich denke, zuerst einmal musste er einfach jeden in Betracht ziehen. Aber ich würde niemals meinen Arbeitgeber hintergehen.“
Bree kniff die
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