Fuer eine Million Naechte mit dir
der Tod uns scheidet“, wiederholte Bree und sah ihn immer noch so seltsam an. „Andererseits weiß man nie …“
„Du bist ja heute Morgen in einer ziemlich düsteren Stimmung.“
Sie zuckte die Schultern, mit der Folge, dass der grüne Stoff höchst reizvoll über ihren vollen Brüsten spannte. „Ich glaube, ich gehe jetzt besser, bevor ich noch auf dumme Gedanken komme und all meine Termine vergesse. Bis dann, Liebes.“
Er küsste sie zum Abschied und ging zum Aufzug. Wenn an diesem Tag alles glattlief, war seiner Firmengründung ein exzellenter Start beschieden. Dann brauchte sich Bree keine Sorgen mehr zu machen.
Als Gavin die Tür hinter sich geschlossen hatte, ließ Bree sich dagegensinken. An diesem Morgen hatte sie ihre Gefühle nur zu gut versteckt. Sie hatte sich geschminkt, das schicke Kleid angezogen, ein super Frühstück gemacht und die ganze Zeit gelächelt.
Aber ihre wahren Emotionen, Schmerz und Angst, drängten mächtig an die Oberfläche und ließen sich nicht länger leugnen.
Dass sie sich in der Nacht geliebt – nein, Sex miteinander gehabt – hatten, hatte die Dinge nicht besser gemacht. Die Nähe zu Gavin hatte Bree erst recht daran erinnert, wie einsam sie sein und was ihr alles fehlen würde, wenn sie den Schlussstrich zog.
Bevor sie Gavin begegnet war, war sie glücklich gewesen und zufrieden mit ihrem Leben, weil sie es nicht anders gekannt hatte. Nun aber wusste sie, wie schön es zu zweit sein konnte! Die Vorstellung, bald wieder für immer allein zu sein, lähmte sie.
Ali strich um ihre Beine. „Ich weiß schon, Prinzessin, es ist Zeit für deine Insulinspritze. Ihr Katzen seid noch immer meine große Liebe, dabei hätte ich es bewenden lassen sollen.“
Die stattliche fünfzehnjährige Katze sah sie an, als würde sie jedes Wort verstehen und Bree recht geben. „Wenigstens habe ich noch dich und Faith, wenn alles vorüber ist.“ Sie streichelte Alis weiches Fell. „Das ist mehr als genug.“
Bree streifte die unbequemen hochhackigen Schuhe ab, mit denen sie in der Wohnung herumgestelzt war, um das Bild einer perfekten Ehefrau abzugeben. Wie war sie nur in all das hineingeraten? Und nun musste sie auch noch auf dieser Party das Schauspiel fortsetzen! Vor Gavins Kollegen und Freunden.
Sie hätte heulen können!
Ja, das würde helfen. Weinen hatte noch nie geschadet. Danach fühlte man sich besser und konnte sich die nächsten Schritte überlegen.
Vielleicht schaffte sie es dann am Abend, am Arm des unaufrichtigen Gavin Spencer gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
Nachdem sich Bree am Morgen so eigenartig benommen hatte, beschloss Gavin, sie nach der Arbeit abzuholen, damit sie gemeinsam auf der Party eintrafen.
In Brees Leben hatte sich so viel geändert, dass sie sich, wie Gavin vermutete, etwas überfordert fühlte. Daran war er nicht ganz unschuldig, weil er ihr so früh nach der Hochzeit schon von dem einschneidenden Schritt der eigenen Firmengründung erzählt hatte. Besser, er hätte Bree etwas Zeit gelassen, sich zuerst in die neue Situation einzufinden.
Möglich, dass einige seiner Kollegen ihm die Kündigung übel nahmen. Deshalb wollte er nicht, dass Bree, würde sie vor ihm eintreffen, davon etwas abbekam. Besser also, sie tauchten gleichzeitig dort auf.
„Du siehst fantastisch aus“, sagte er und trat einen Schritt zurück, um seine schöne Frau zu bewundern. Sie trug ein knöchellanges Kleid mit feinen schwarz-weißen Streifen, das ihre gefälligen Proportionen besonders gut betonte.
„Danke. Ich war heute shoppen, wie du siehst.“ Mit ihren grünen Augen betrachtete sie ihn – nicht besonders liebevoll, wie ihm schien.
Aber vermutlich bildete er sich das bloß ein. Vielleicht setzten ja auch ihm selbst die Veränderungen ein wenig zu.
Bree wirkte größer als sonst, und ein Blick auf ihre eleganten weißen Pumps bestätigte das: Die Absätze waren bestimmt sieben oder acht Zentimeter hoch. „Gut, dass ich über einen Meter achtzig groß bin.“ Gavin lachte. „Sonst würde ich völlig in deinem Schatten stehen.“
Bree lächelte. „Jetzt, da ich verheiratet bin, brauche ich keine Angst mehr zu haben, dass niemand mit mir tanzt, weil ich so groß bin.“
„Ein echter Vorteil“, stimmte Gavin zu.
Bree sah so wunderschön aus, dass sie ihn an eine griechische Göttin erinnerte. Vor allem mit den lockigen Haaren, die ihr über die Schultern herabfielen.
Sie musste Stunden gebraucht haben, um so vollkommen auszusehen.
Wenn er es
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