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Für eine Nacht

Für eine Nacht

Titel: Für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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untergekrochen, aber mit anderen Menschen will ich nichts zu tun haben. Zumindest so lange nicht, bis ich weiß, dass keine Gefahr mehr besteht.« Seine Worte bestätigten Chases Vermutungen.
    »Warum bist du nicht in Harrington geblieben? Earl oder Ernie hätten dich bestimmt bei sich aufgenommen, und du wärst dort noch schwieriger zu finden gewesen als in Yorkshire Falls.« Chase ging nervös auf und ab. Er wusste noch immer nicht, wie er mit diesem Mann, seinen Stimmungsschwankungen und seltsamen Gedankengängen umgehen sollte.
    »Weil ich von dort aus kein Auge auf meine Tochter hätte haben können.« Samsons Stimme zitterte bei diesem Eingeständnis kaum merklich.
    Chase blieb vor Staunen wie angewurzelt stehen. Was sollte er darauf antworten? Er hatte sich zwar zusammengereimt, dass Samson versuchte, Sloane vor Schaden zu bewahren, hatte aber nie einen Gedanken an die Gefühle des älteren Mannes verschwendet. Samson hatte ja noch nie zu erkennen gegeben, dass er zu Gefühlen überhaupt fähig war.
    »Sie sieht ihrer Mutter so ähnlich, dass es mir wehtut, sie anzuschauen«, fuhr Samson fort, ohne dabei aufzuhören, seinen Hund zu streicheln. »Ich musste Jacqueline gehen lassen, aber das hätte ich nie getan, wenn ich gewusst hätte, dass sie
schwanger war. Ich habe Sloanes Mutter verloren, ich habe nicht miterleben dürfen, wie meine Tochter heranwächst, und ich will ihr Leben jetzt auf keinen Fall aus Eigennutz gefährden.« Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen, ohne Chase anzublicken. »Ich hab sie weggeschickt, weil das für sie im Moment das Beste ist.«
    Chase nickte verständnisvoll. »Du hast genau richtig gehandelt. Sie hätte keinesfalls hier bleiben dürfen. Aber wenn die ganze Sache ausgestanden ist, solltest du die Dinge zwischen euch ganz schnell wieder ins Reine bringen«, brummte er. »Sie verdient es nicht, in dem Glauben gelassen zu werden, du wolltest nichts mit ihr zu tun haben.«
    »Genauso wenig verdient sie es, so behandelt zu werden, wie du mit ihr umspringst, Mr. Allwissend Chase Chandler.« Samson setzte den Hund auf den Boden und trat auf Chase zu. Seine Augen funkelten vor Zorn. »Sie ist meine kleine Tochter, und du hast sie genauso tief verletzt wie ich – aber nicht, weil du ihr Bestes willst. Das ist sogar einem Typen wie mir klar!«
    Chase zuckte zusammen. Samson hatte Recht, das wussten sie beide. »Sloane und ich waren uns von Anfang an einig, dass wir keine feste Beziehung wollen«, erklärte er, doch er hörte selbst, dass er wenig überzeugend klang. Die Regeln, die während ihrer ersten Nacht gegolten hatten, waren längst außer Kraft gesetzt worden.
    Nachdem Sloane nach Yorkshire Falls gekommen war, hatte sich alles geändert. Die Explosion, die Samsons Haus zerstört hatte, hatte auch Chases Welt aus den Fugen gerissen, und seither war nichts mehr so wie früher.
    »Du bist ein erwachsener Mann. Wenn du mich fragst, solltest du dich langsam auch wie einer verhalten«, erwiderte Samson. »Übernimm die Verantwortung für das, was du
tust. Entscheide dich ein für alle Mal, was du wirklich willst. Ich habe vor all diesen Jahren eine Entscheidung getroffen und muss heute mit dem Wissen um all das leben, was ich verloren habe. Wenn du Sloane nicht willst, dann lass sie gehen und melde dich nie wieder bei ihr. Aber schleich nicht immer um sie herum, spiel den Retter in der Not, wenn es dir gerade passt, und tritt sie im nächsten Moment in den Hintern«, schloss er in seinem üblichen rüden Tonfall.
    »Für jemanden, der angeblich ein so zurückgezogenes Leben führt wie du, scheinst du ja eine Menge über mich und Sloane zu wissen – oder es dir zumindest einzubilden.«
    »Ich habe viel mehr mitbekommen, als du glaubst«, entgegnete Samson. »Und auch wenn du zehnmal Chandler heißt – die Art, wie du dich Sloane gegenüber verhältst, ist eine Schande, und mein kleines Mädchen verdient einen besseren Mann als dich.«
    Mit diesen vernichtenden Worten ließ sich Samson auf die Couch fallen, verfiel wieder in sein übliches mürrisches Schweigen und ignorierte alle weiteren Versuche seitens Chase und Pearl, ein Gespräch mit ihm anzuknüpfen.
    Doch seine Worte nagten an Chase. Sie hallten auch noch in seinem Kopf wider, als Rick Pearl und Eldin anwies, ihre Sachen zu packen und zu Raina überzusiedeln. Samson würde hier bleiben und den Lockvogel für seinen Verfolger spielen, den Rick auf frischer Tat zu ertappen hoffte. Aber Chase hatte jetzt keine

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