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Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Fleckchen Haut war mit Schmutz bedeckt. Das war vermutlich gut so, denn die Morgensonne brannte bereits heiß herunter, und so war sie zumindest vor Sonnenbrand geschützt. „So schnell wacht er nicht auf. Es ist ja noch früh.“
    „Tash, es ist fast zehn. Er ist sicher längst wach und sucht verzweifelt nach dir. Hast du vergessen, worum er dich gebeten hat? Dass du nicht aus der Wohnung gehen und schon gar nicht den Hof verlassen sollst, ohne ihm Bescheid zu sagen?“
    Natasha warf ihr einen kurzen Blick zu. „Wie soll ich ihm denn Bescheid sagen, wenn er schläft? Mommy hat immer bis nachmittags geschlafen.“
    Mia hielt ihr die Hand hin, um ihr von dem Sandhaufen herunterzuhelfen. „Komm, ich bring dich heim, und wir schauen gemeinsam nach, ob dein Onkel noch schläft.“
    Die Kleine stand auf, und Mia hob sie von dem Sandhaufen herunter.
    „Du bist ganz schön schmutzig“, stellte sie auf dem Heimweg fest. „Ich glaube, du brauchst erst einmal ein Bad.“
    Tasha musterte ihre Arme und Beine. „Ich hatte schon ein Bad – ein Schlammbad. Prinzessinnen nehmen immer Schlammbäder, aber nie mehr als eines pro Tag.“
    „Ach ja?“, fragte Mia zurück. „Ich hätte schwören können, Prinzessinnen nähmen nach jedem Schlammbad noch ein Schaumbad.“
    Tasha ließ sich das eine Weile durch den Kopf gehen. „Ich hatte noch nie ein Schaumbad“, erklärte sie dann.
    „Das ist der reinste Luxus“, erklärte Mia ihr. Was für einen Anblick sie wohl boten: ein schlammverkrustetes kleines Mädchen und eine schweißtriefende Frau. „Der Schaum geht einem bis zum Kinn.“
    Natashas Augen weiteten sich. „Wirklich?“
    „Wirklich. Und stell dir vor: Ich habe alles, was wir dafür brauchen, bei mir zu Hause. Du kannst es gleich ausprobieren, wenn du magst. Es sei denn, du willst heute absolut kein zweites Mal baden …“
    „Nein, nein, Prinzessinnen können nur einmal am Tag ein Schlammbad nehmen“, erwiderte die Kleine ernsthaft. „Aber ein Schlammbad und ein Schaumbad, das geht in Ordnung.“
    „Gut.“ Mia lächelte.
    Um diese Uhrzeit war es in ihrem Apartmentkomplex recht ruhig. Die meisten Bewohner waren zur Arbeit gegangen, und die wenigen Kinder, die hier lebten, hatten noch Ferien. Tasha folgte Mia die Treppen zum zweiten Stock hinauf.
    Die Tür von 2c stand offen. Mia klopfte. „Hallo?“ Keine Antwort. Sie drückte auf die Klingel. Wieder nichts.
    „Du wartest besser hier draußen“, sagte sie zu Natasha.
    Die Kleine nickte.
    „Und zwar genau hier“, ordnete Mia mit ihrer Lehrerinnenstimme an. „Du setzt dich hierhin und rührst dich keinen Zentimeter von der Stelle, verstanden, Fräulein?“
    Wieder nickte Natasha und setzte sich auf den Boden.
    Mia öffnete die Fliegentür und betrat Friscos Wohnung. Wohl fühlte sie sich nicht dabei – sie hatte hier nichts zu suchen. Da die Vorhänge zugezogen waren, lag das Wohnzimmer im Dämmerlicht. Der Fernseher lief, der Ton fast abgestellt, und die Luft war kühl, beinahe kalt. Wahrscheinlich hatte die Klimaanlage wegen der offenen Haustür auf vollen Touren gearbeitet. Im Vorbeigehen schaltete Mia den Fernseher ab.
    „Hallo?“, rief sie wieder. „Lieutenant Francisco …?“
    In der Wohnung war es totenstill.
    „Wenn du ihn aufweckst, wird er stinksauer sein“, warnte Tasha, das Gesicht an das Fliegengitter gepresst.
    „Keine Angst“, entgegnete Mia. Trotzdem ging sie auf Zehenspitzen über den Flur nach hinten. Sie warf einen raschen Blick ins Bad und das kleinere der beiden Schlafzimmer – niemand.
    Die Tür zum größeren Schlafzimmer war angelehnt. Mia atmete tief durch, ehe sie anklopfte und die Tür ganz aufstieß.
    Das Doppelbett war leer. Die Laken und Kissen waren zerwühlt, die Decke lag auf dem Fußboden, aber Alan Francisco war nicht da.
    Es gab nur wenige Möbel im Zimmer, außer dem Bett und dem Wandschrank nur einen Nachttisch und eine Kommode. Auf letzterer lag eine Handvoll Kleingeld. Es gab keinerlei persönliche Gegenstände, kein Krimskrams und keine Andenken. Die Bettwäsche war schlicht weiß, dazu eine beige Wolldecke. Die Schranktüren standen halb offen, und an der Kommode war eine Schublade aufgezogen. Hinter der Tür lagen mehrere offenbar noch nicht ausgepackte Reisetaschen. Das gesamte Zimmer zeugte von Gleichgültigkeit. Der Mann, der hier wohnte, war hier so wenig zu Hause, dass er weder ausgepackt noch Bilder an die Wände gehängt noch sonst wie eine persönliche Note hinterlassen hatte.
    Nichts im Raum

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