Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
für eine Rasse war es? Nein, lass mich raten.“ Er drehte sich ein wenig und musterte sie prüfend. Als würde ihm das, was er in der Dunkelheit sehen konnte, die Erleuchtung bringen.
    Sie hielt den Blick abgewandt, weil sie ihm plötzlich nicht in die Augen zu sehen wagte. Warum nur war sie nach draußen gekommen? Normalerweise war sie nicht der Typ, der sich freiwillig Probleme aufhalste. Und hier im Dunkeln nur ein paar Zentimeter von diesem Mann entfernt zu sitzen war mit Sicherheit brandgefährlich.
    „Halb Labrador, halb Cockerspaniel“, entschied Frisco schließlich, und sie blickte überrascht auf.
    „Fast richtig. Obwohl nur der Cockerspaniel sicher ist. Manchmal dachte ich, ein Golden Retriever müsste auch dabei gewesen sein.“ Sie hielt inne. „Wie kommst du darauf, dass meine Zu ein Mischling war?“
    Frisco zog gespielt ungläubig die Augenbrauen zusammen. „Käme für dich je etwas anderes infrage als ein Hund aus dem Tierheim? Womöglich sogar noch einer, der eingeschläfert werden sollte?“
    Mia musste lachen. „Okay, du hast mich voll und ganz durchschaut. Es gibt keine Geheimnisse mehr zwischen uns …
    „Nicht ganz. Eine Frage quält mich noch.“ Er grinste, schien unbeschwert mit ihr zu flirten. Eigentlich hätte sie das wundern müssen, aber inzwischen wusste sie, dass dieser Mann voller Überraschungen steckte.
    „Wieso bist du eigentlich immer noch wach?“, fragte er.
    „Die gleiche Frage könnte ich dir auch stellen.“
    „Ich muss mich von meinem Gespräch mit Natasha erholen.“ Er sah in sein Glas hinunter, schlagartig wieder ernst geworden, und ließ die bernsteinfarbene Flüssigkeit darin kreisen. „Ich bin mir nicht sicher, ob es etwas gebracht hat. Sie ist ganz schön abgestumpft, wenn es um ihre Mutter geht.“ Er lachte heiser auf. „Man kann es ihr wohl kaum verdenken.“
    Mia warf einen Blick über die Schulter hinüber zu Friscos Wohnung. Ein flackernder blauer Lichtschein drang durch die Vorhänge. „Sie ist doch nicht etwa noch auf, oder?“
    Er seufzte und schüttelte den Kopf. „Sie kann nicht schlafen, wenn der Fernseher aus ist. Ich wollte, ich könnte eine ähnlich einfache Lösung für meine Schlafstörungen finden.“
    „Die da ist vermutlich keine besonders gute“, erwiderte Mia mit Blick auf das Glas in seiner Hand.
    Frisco sah ihr wortlos in die Augen. Zum Glück insistierte sie nicht weiter. Aber da er nicht antwortete und beharrlich schwieg, erhob sie sich schließlich.
    „Gute Nacht.“
    Er wollte nicht, dass sie wegging. Solange sie bei ihm war, war die Nacht nicht so verdammt bedrückend. Doch er wusste nicht, wie er sie zum Bleiben bewegen sollte. Vielleicht sollte er ihr sagen, dass er anders war als Sharon, dass er jederzeit mit dem Trinken aufhören konnte, wenn er wollte? Aber genau das behauptete jeder Alkoholiker.
    Er hätte ihr sagen können, dass er stark genug war, die Finger vom Alkohol zu lassen. Dass er nur jetzt nicht stark genug war, sich damit abzufinden, dass die Navy ihn entlassen hatte.
    Aber er blieb stumm. Mia ging leise zurück in ihre Wohnung und schloss die Tür hinter sich.
    Und Frisco goss sich noch einen Drink ein.

6. KAPITEL
    A ls Mia auf dem letzten halben Kilometer in die Harris Avenue einbog, brannten ihr die Beine. Trotzdem legte sie noch einmal an Tempo zu.
    Etwa anderthalb Blocks vor ihrem Apartmentkomplex war eine Baustelle. Allem Anschein nach wurde dort schon wieder ein neues Schnellrestaurant errichtet. Als ob es davon nicht bereits mehr als genug gäbe … Im Moment standen die Bauarbeiten still. Das Fundament war gerade erst gegossen worden, und der Beton musste aushärten, bevor es weitergehen konnte. Der Bauplatz war menschenleer. Nur ein paar Lastwagen der Baufirma standen zwischen meterhohen Schutt- und Sandhaufen.
    Und auf einem dieser Sandhaufen hockte ein kleines Mädchen mit rotblondem Haar und wühlte darin herum. Ihr Gesicht und ihre Kleider standen vor Dreck.
    Mia blieb abrupt stehen.
    Kein Zweifel, es war Natasha. Völlig in ihr Spiel versunken, buddelte sie im Sand und trällerte vor sich hin.
    „Natasha?“ Mia duckte sich unter dem gelben Absperrband hindurch, das eigentlich Neugierige daran hindern sollte, die Baustelle zu betreten.
    Die Kleine sah auf sie hinunter und lächelte. „Hallo, Mia.“
    „Sag mal, Süße, weiß dein Onkel, wo du bist?“
    „Er schläft“, antwortete Natasha gleichmütig und schaufelte mit einem Plastiklöffel Erde in einen Pappbecher. Jedes freie

Weitere Kostenlose Bücher