Für einen Kuss von Frisco
wir müssen das wirklich nicht zu einer Regel machen“, fügte Mia hinzu.
„Kommst du mit zu meiner Schwimmstunde an den Strand?“, fragte das Kind.
Mia zögerte und warf Frisco einen vorsichtigen Blick zu. „Ich will euch nicht stören.“
„Den Bikini hast du doch schon an“, warf Frisco ein.
Sie schien überrascht, dass er es bemerkt hatte. „Ja, schon, aber …“
„Wolltest du zu einem anderen Strand?“
„Nein, es ist nur …“ Sie zuckte ein wenig hilflos die Schultern. „Ich will mich nicht… zwischen euch drängen.“
„Das tust du nicht“, versicherte Frisco ihr. Oh Mann, er war genauso nervös, wie er sich anhörte. Früher war ihm so was ganz leicht gefallen. Da war er Weltmeister im Flirten gewesen, früher … „Tasha möchte, dass du mitkommst.“ Na toll. Jetzt glaubte sie bestimmt, er wolle sie nur dabei haben, damit sie mit seiner Nichte spielte. „Und ich … ich möchte das auch“, fügte er ungeschickt hinzu.
Mia musterte ihn prüfend. „Na schön, einverstanden“, gab sie schließlich nach. „Unter diesen Umständen komme ich sehr gern mit. Wenn ihr wollt, packe ich uns einen Picknickkorb.“
„Juhu!“, quietschte Natasha. „Ein Picknick, ein Picknick!“
Frisco musste unwillkürlich lächeln. Ein Picknick am Strand mit Mia. Frisco konnte sich nicht erinnern, wann er sich zum letzten Mal so auf etwas gefreut hatte. Und es ging ihm dabei keineswegs nur darum, sie einmal in ihrem Badeanzug zu sehen. Darum auch, aber … „So war das aber nicht gedacht. Ich meine, dass du dich allein ums Essen kümmerst.“
„Ich mache ein paar Sandwiches“, erklärte Mia und ging zur Tür. „Und ihr sorgt für die Getränke – Limo. Oder auch Bier, okay?“
„Kein Bier“, meinte Frisco.
Sie blieb stehen und blickte über die Schulter zu ihm zurück, die Hand schon auf der Klinke.
„Dabei fällt mir ein: Es gibt noch eine Regel, an die ich mich von jetzt an halten werde“, erklärte er ruhig. Natasha hörte auf, im Zimmer herumzutanzen. Mit großen Augen hörte sie zu. „Kein Alkohol mehr. Nicht einmal Bier.“
Mias Augen wurden fast so groß wie die des Kindes. „Ahm, zieh doch schon mal deinen Badeanzug an, Tash, ja?“, bat sie das Mädchen.
Schweigend verschwand die Kleine in ihr Zimmer.
Frisco zuckte die Schultern. „Das ist doch keine große Sache.“
Ganz offensichtlich sah Mia das anders. Sie trat näher an ihn heran und senkte die Stimme, damit Tasha nichts hörte. „In der Stadt gibt es mehrere Selbsthilfegruppen. Du triffst dort zu jeder Tages- und Nachtzeit Leute, mit denen du reden kannst …“
Glaubte sie etwa wirklich, dass er ein 50 schweres Alkoholproblem hatte? „Ich komme schon allein klar“, wehrte er mürrisch ab. „Ich habe mich zwei Tage lang ziemlich gehen lassen, aber das war’s auch schon. Im Krankenhaus habe ich keinen Tropfen angerührt – bis vor zwei Tagen. Du hast mich nicht gerade von meiner besten Seite kennengelernt.“
„Entschuldige“, murmelte sie. „Das sollte keine Andeutung …“
„Schon gut. Es ist wirklich keine große Sache.“
Sie legte ganz leicht die Hand auf seinen Arm. „Doch“, widersprach sie, „das ist es. Für Natasha ist es eine riesen große Sache.“
„Ich tue das nicht für Tash“, sagte er und sah auf ihre Hand hinunter, die er am liebsten für immer auf seiner Haut spüren wollte. „Ich tue es für mich.“
8. KAPITEL
I st Thomas wirklich ein König?“ Mia sah von der Sandburg auf, die sie gemeinsam mit Natasha baute.
„Sein Nachname ist zwar King, aber hier in Amerika haben wir keine Könige und Königinnen.“
„Vielleicht ist er König von einem anderen Land, so wie ich eine russische Prinzessin bin?“
„Wer weiß“, meinte Mia diplomatisch. „Am besten, du fragst ihn selbst. Aber ich denke, King ist einfach nur sein Nachname.“
„Er sieht aus wie ein König, finde ich.“ Natasha kicherte. „Er glaubt, ich komme vom Mars. Ich werde ihn heiraten.“
„Wen willst du heiraten?“, fragte Frisco und setzte sich neben sie in den Sand. Er kam gerade aus dem Meer, Wassertropfen glitzerten in seinen Wimpern und tropften aus seinem Haar. Er sah entspannter und fröhlicher aus, als Mia ihn je zuvor gesehen hatte.
„Thomas“, erklärte Tasha ernsthaft.
„Thomas.“ Frisco dachte sorgfältig nach. „Ich mag ihn“, sagte er nach einer Weile. „Aber meinst du nicht, du bist noch etwas zu jung, um ihn zu heiraten?“
„Doch nicht jetzt schon, du Dummer“, rief
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