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Für einen Kuss von Frisco

Für einen Kuss von Frisco

Titel: Für einen Kuss von Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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ein ganzer Mensch zu sein. Dass er ein ganzer Mensch sein konnte, sogar wenn sein Knie völlig versagte und er nie wieder einen Schritt gehen konnte.
    Sich in Selbstmitleid zu baden half ihm keinen Schritt weiter. Ihn anzuschreien, zu schütteln oder auch nur zu trösten allerdings auch nicht. Sie schloss die Augen und zählte langsam bis zehn. „Ich hole jetzt Tashas Sachen“, erklärte sie schließlich mit versteinerter Miene. „Und wenn du mit Lucky telefonierst, dann sei so vernünftig und erzähle ihm, was hier passiert ist. Vielleicht kann er dich begleiten und dir den Rücken frei halten. Ich glaube nicht, dass Lucky Dwayne etwas von Gewaltfreiheit erzählen wird.“ Wider Erwarten gelang ihr ein Lächeln. Ganz unrecht hatte Frisco ja nicht mit dem, was er ihr an den Kopf geworfen hatte. Es war sogar ein wenig witzig gewesen.
    „Mia, es tut mir leid, was ich gesagt habe.“
    „Entschuldigung angenommen … vorausgesetzt, du sagst Lucky alles.“
    „Ja. Das mache ich“, gab Frisco zurück und fügte mit sichtlichem Widerstreben hinzu: „Und ich … ich werde ihn um Hilfe bitten.“
    Er wollte um Hilfe bitten. Gott sei Dank. Am liebsten hätte Mia einen seiner bunten Orden von seiner Uniform abgenommen und sie ihm ans Hemd gesteckt. Stattdessen nickte sie einfach.
    „Dann bin ich bereit mitzukommen. Und dann werde ich mit Tasha in Luckys Hütte abwarten“, sagte sie und verließ die Wohnung.

13. KAPITEL
    N atasha stieß von innen das Fliegengitter der Hütte auf und drehte sich dann zu Frisco um, der mit dem Abwasch beschäftigt war. „Darf ich raus?“
    Er nickte. „Ja, aber bleib auf der Veranda. Es dämmert schon.“ Die Kleine war wie ein Blitz verschwunden. „Hey, Tash?“, rief er hinter ihr her.
    Sie presste ihre Nase gegen das Gitter.
    „Super, dass du daran gedacht hast, mich zu fragen!“
    Sie strahlte ihn kurz an und verschwand.
    Er schaute auf und stellte fest, dass Mia ihn beobachtete. Sie saß auf der Couch, ein Buch im Schoß, und lächelte leicht in sich hinein.
    „Super, dass du daran gedacht hast, sie zu loben“, meinte sie.
    „Sie scheint es allmählich zu begreifen.“
    „Soll ich dir wirklich nicht helfen?“, fragte Mia.
    „Nein.“ Frisco schüttelte den Kopf. „Du hast gekocht, also spüle ich das Geschirr. Faire Arbeitsteilung.“
    Sie hatten Luckys Hütte kurz vor dem Abendessen nach einer abenteuerlichen Fahrt durch die Wildnis erreicht. Vor sechs Jahren war Frisco zum letzten Mal hier gewesen, aber es hatte sich nichts geändert.
    Genau genommen war die Hütte winzig: ein Wohnzimmer mit Kamin und einer angrenzenden Küchenzeile, zwei kleine Schlafzimmer und ein äußerst spartanisches Badezimmer mit fließend kaltem Wasser.
    Luckys Lebensmittelvorräte beschränkten sich auf Dauerkonserven, haltbare Grundnahrungsmittel und jede Menge Bier und Whiskey. Mia hatte sich jeglichen Kommentar dazu verkniffen, aber Frisco wusste, dass sie sich Gedanken über die mögliche Versuchung für ihn machte. Sie glaubte immer noch nicht ganz, dass er kein Alkoholproblem hatte. Aber er war schon Dutzende Male mit Lucky und ein paar anderen Jungs der Alpha Squad hier gewesen – und er hatte sich immer mit Cola begnügt, während die anderen mit den Bier- und Whiskeyvorräten kurzen Prozess machten.
    Immerhin wusste er jetzt, dass sie ihm vertraute.
    Am Nachmittag war sie auf seine Anweisung hin von der schmalen Landstraße auf die einsame Schotterpiste abgebogen, ohne zu zögern. Der Highway lag schon seit Ewigkeiten hinter ihnen, und die Schotterpiste schlängelte sich über sieben Kilometer durch gänzlich unbebaute Einöde, bis sie endlich die noch schmalere Zufahrt zu Luckys Hütte erreichten.
    Sie lag mitten im Nirgendwo.
    Das machte sie zur perfekten Basis für das SEAL-Training. Keine fünfhundert Meter von der Hütte entfernt lag ein See, und ringsum erstreckte sich nur Wald.
    Das perfekte Versteck. Nie im Leben würde Dwayne Bell sie hier finden.
    „Was macht dein Knie?“
    „Besser.“ Er scheuerte den Nudeltopf aus und spülte mit heißem klaren Wasser nach. „Vor acht Stunden habe ich das letzte Mal Schmerzmittel gespritzt, und noch halte ich es aus.“
    „Gut.“ Mia zögerte, und Frisco ahnte, was kommen würde.
    „Als du mit Lucky gesprochen hast …“
    Vorsichtig stapelte er den Topf über das andere Geschirr auf der Abtropffläche, wohl wissend, worauf sie hinauswollte. „Ich treffe mich morgen Abend mit ihm und ein paar anderen Jungs von der Alpha Squad.

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