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Fuer Elise

Fuer Elise

Titel: Fuer Elise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Melchior
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Locken umrahmte Gesicht.
    Erst dann setzte ihr Gehirn zusammen, was geschehen war. Micha hatte zwei Türen ihres Hauses aufgebrochen!
    "Du lebst." stellte er fest und der Veränderung seines Gesichtsausdrucks nach zu urteilen, war ihm soeben selbst wieder eingefallen, in welcher Situation er sie zurückgelassen hatte. Seine Worte verwirrten sie und ihr kam ein schrecklicher Gedanke. Wollte der Traum ihr womöglich mehr verraten, als nur Magnus' Existenz? War Micha etwa auch ein…?
    Sie schluckte.
    "Du warst nicht verletzend genug, um mich damit umzubringen." antwortete sie und sah zu Boden. Als ihr Blick auf die bunten Socken fiel, schob sie sie weit unter den Labortisch.
    Michas Gesichtsausdruck wechselte die Stimmung.
    "Das habe ich nicht gemeint."
    Er kam näher. Elise streckte die Hand aus wie ein Stoppschild. Seine Nähe schmerzte und seine Stimme brannte in ihrer Brust. Sie unterdrückte das Kitzeln im Bauch, das sie einzulullen versuchte. Aber Micha ging an ihrer Hand vorbei und zog sie an ihrem gesunden Arm vom Hocker.
    "Du kommst jetzt mit mir…" herrschte er sie an.
    Elise zerrte an ihrem Arm.
    "Was willst du hier und warum zertrümmerst du mein Haus?"
    "…weg von diesem Vampir." vollendete er seinen Satz , ihre Fragen ignorierend und zog sie in Richtung Tür. Elise versuchte sich loszureißen und tatsächlich ließ er es zu. Woher wusste er überhaupt von …? Sie schenkte ihm einen Blick, der jede Frage unnötig machte.
    Michael ließ die Schultern fallen.
    "Ich weiß, dass du bei ihm warst gestern Nacht. " sagte er. "Frag nicht woher!
    Es ist ein Wunder, dass du noch lebst! Komm jetzt einfach mit mir. Sofort."
    Er hörte sich an, wie ein eifersüchtiger Ehemann.
    Elise schloss die Augen und verbannte alle Gedanken, die mit Liebe zu tun hatten. Er wirkte ehrlich besorgt, doch ihr Begehren für ihn war so unhaltbar zurückgekehrt, dass sie kaum noch atmen konnte. Sie wusste nicht, was man in so einer Situation sagte. Solche Situationen gab es einfach nicht. 
    "Ich dachte du seist tot." erklärte er.
    Ihre Beine gaben nach und sie setzte sich.
    "Fakt ist, dass Du es weißt." antwortete sie nach einer längeren Pause, "Mir ist egal woher." In Wirklichkeit war sie nicht sicher, ob sie die Wahrheit hören wollte, "Der Vampir möchte, dass ich das Heilmittel finde."
    Eine kürzere Zusammenfassung war kaum möglich. Längere Ausführungen ließ das Gefühl nicht zu, dass in ihr an die Oberfläche dräng te, wenn sie von Magnus sprach und als sie Micha wieder ansah, verwandelte es sich in Scham.
    "Du lässt dich nicht darauf ein!" entschied er.
    "Das geht dich nichts an." antwortete sie.
    "Du setzt keinen Fuß mehr in dieses Labor ohne mich."
    Elise drehte sich mit dem Hocker zum Laptop und legte ihren Arm auf den Schoß.
    " Du kannst gerne hierbleiben und mich beschützen, wenn es dir ein Anliegen ist. Aber ich mache jetzt weiter."
    Demonstrativ vertiefte sie sich ins Tagebuch ihres Vaters.
    " David ist aus diesem Grund gestorben!"
    " Und wenn schon - du bist Theologe. Eurer Meinung nach ist Sterben ja quasi erstrebenswert."
    Sie wusste nicht, wie er es gemacht hatte oder ob sie sich täuschte, aber Micha stand plötzlich neben ihr und Elise überlief ein Schauer. Es machte keinerlei Sinn, aber es waren zu viele Hinweise, um sie zu ignorieren. Sie sah zu ihm auf und für einen Moments wurde ihr klar, dass sie keine Chance hatte - weder gegen seinen, noch gegen Magnus' Willen.
    "Wenn er mich als Gefährtin wollte, hätte er mich letzte Nacht gebissen." sagte sie.
    Micha ging neben ihr in die Hocke.
    "Er kann es immer noch tun. Er hat Zeit."
    "Welche Wahl habe ich? Davonlaufen? Denkst du etwa, er kann mich nicht auch in Galway oder Dublin finden?"
    "Tu es nicht. Lass Dich nicht von ihm einwickeln."
    "Woher weißt du denn überhaupt davon?"
    Sie stand auf, um ihre Nervosität zu vertreiben, als ihr Blick auf die Käfige fiel. Sie hatte schon wieder vergessen die Ratten zu füttern. Fast dankbar für den Einfall ging sie hinüber, weg von Micha und griff nach der Packung mit dem Futter.
    "Hat man dir mal erzählt, dass jedes Kind eine Art Patron hat?" fragte er und ließ sich auf den frei gewordenen Hocker nieder.
    Elise antwortete nicht, sondern öffnete mit einem Klappern den ersten Käfig.
    "Wenn ich dir jetzt sage, dass es auch heutzutage noch Menschen gibt, die jemanden zur Seite gestellt bekommen, wenn sie in bedrohliche Situationen geraten - würdest du mir das glauben?"
    Elise hielt inne. Ein Vampir, der

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