Fuer Elise
nach vorn.
"Ich helfe Dir bei allem was du tun willst. Aber ich muss ein paar Stunden zurück nach Galway und ein paar Dinge regeln. Außerdem habe ich dort einen alten Freund. Vielleicht kann er uns etwas Spinnengift für weitere Forschungen besorgen."
"Das ist nicht notwendig." sagte sie und deutete auf den Hügel aus Decken.
"Mein Vater hat alles hier."
Sie schaffte es nicht mal im Angesicht von Michas Sorge, ihren Triumph zu verbergen. Endlich war sie auf dem richtigen Weg!
Angriff
Elise stellte das Labor auf den Kopf nach Hinweisen, die ihre Vermutung bestätigen konnten. Das Niederschmetterndste dabei war nicht einmal, dass kein Wörtchen zur 'Schwarzen Wittwe' in den Vampirbüchern ihres Vaters stand. Sondern, dass sich niemand außer den Brennans überhaupt je Gedanken gemacht zu haben schien, ob ein Vampir in einen Menschen zurückverwandelt werden konnte.
Die Ordner und Unterlagen ihres Vaters bestanden aus Sammelsurien an Aufzeichnungen seiner Tierversuche und Tests. In vergilbten Heftern fand sie Aufschriebe alter Legenden, mit denen sie nichts anzufangen wusste. Darunter fanden sich zu viele gegenläufige Meinungen; ganz zu schweigen von den unzähligen Vampirfähigkeiten.
Im Laufe des Nachmittags manifestierte sich in ihr eine Logik, die eigentlich von Anfang an offensichtlich war. Wenn sie in Kontakt mit einem Vampir stand, wäre es dann nicht das Einfachste, ihn in die Suche miteinzubeziehen? Micha würde sie natürlich nicht zu ihm lassen. Dennoch. Der Gedanke den toten Körper eines Vampirs, durch ein, den Kreislauf anregendes Gift wiederzubeleben, fesselte sie. Was sie fühlte, war mehr als die intuitive Hoffnung, auf der richtigen Spur zu sein. Und genauso sicher, konnte sie sich der Annahme nicht erwehren, dass ihr noch etwas zur letztlichen Lösung fehlte.
Wenn Micha zurückkehrte, mussten sie als erstes in die Bibliothek. In der Regel bewahrte ihr Vater zwar alle Bücher zu aktuellen Forschungen im Labor auf, um ständigen Zugriff darauf zu haben. Aber wenn er tatsächlich so nah an der Lösung seiner Lebensaufgabe gewesen war, hatte er die Hinweise vielleicht besser versteckt. Natürlich wollte sie ihren Vater noch immer rächen, aber wenn Magnus ihn nicht umgebracht hatte - gab ihr das dann ein Recht ihn zu töten?
Vielleicht gab es tausend Gründe es zu tun, wenn er tatsächlich jede Nacht Menschen umbrachte. Aber sie fühlte, dass ihr Hass dafür nicht mehr ausreichte. Nicht, nachdem er sie verschont und ihr vertraut hatte. War es denn moralisch weniger verwerflich einen Vampir zu töten, als einen Verbrecher? Letztlich musste sie sich eingestehen, dass es eine Verbindung zwischen ihr und Magnus gab, die sie weder kappen wollte, noch konnte. Wenn sie Erfolg mit der Heilung hatte, gäbe das nicht nur ihrem Leben eine Wende. Eine Heilung tilgte auch jegliche Schuld bei ihrem Vater.
Elise sah auf die Uhr. Der Zeiger hatte die 18.00 Uhr-Marke längst überschritten und ihr Blick wanderte zur Höhlentür. Ob der Schlüssel noch auf der obersten Treppe lag?
Es gab so viele Fragen, die sie ihm stellen musste. Sie schloss die Augen und sah ihn im Geist wie eine Fledermaus an der Wand hocken.
Sie musste in ihr Zimmer, es wurde Zeit.
Als sie die Treppe hochstieg, spürte sie ein Prickeln im Rücken, als verfolge sie jemand. Sie drehte sich um, doch der Weg hinter ihr war leer. Er saß hinter der Tür und wartete auf ihre Rückkehr. Ein Schauer kitzelte sie im Nacken. Er würde nicht ewig warten.
Sie ging schneller und spürte die Angst in ihre Knochen kriechen. In ihrem Zimmer drehte sie den Zimmerschlüssel von innen und kroch unter die Decke.
Als sie erwachte, hatte sich das Licht im Zimmer verändert. Es war, als wäre der Nebel vom See durch die Fenster eingedrungen. Vorsichtig beweg te sie die Augen und erschrak.
Magnus stand neben ihrem Bett!
Über seiner Schulter hing der Körper einer Frau, als wäre es ein Sack Mehl. Ihre Arme und Haare baumelten nach unten. Trotz der Grässlichkeit des Bildes, verspürte Elise weder Zorn, noch Angst. Und diese Tatsache erschütterte sie mehr als alles andere. Sie war froh, ihn wieder zu sehen. Ein schrecklicher Gedanke im Anblick des Todes - ihres eigenen und dem seines Mitbringsels. Der Vampir verdunkelte ihre Seele. Er nahm ihr sogar den natürlichen Schrecken vor dem Tod.
Magnus lächelte und entblößte seine Fangzähne.
"Ich habe dir jemand mitgebracht." sagte er und seine Stimme hallte durch den Raum, als er die tote
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