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Fuer Elise

Fuer Elise

Titel: Fuer Elise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Melchior
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abgelenkt.
    "Wie meinst du das?"
    "Das Passwort. Es lautet Latradectus tredecimguttatus. Lateinisch für Schwarze Witwe."
    Micha ging ein Licht auf, aber es war unschwer zu erkennen, dass er diese Tatsache zu verbergen versuchte. Mit jedem Quäntchen Klarheit, kehrte ihr Ärger auf ihn zurück.
    "Und?" fragte er.
    "Das Licht im Labor ging aus, " warum war ihr das peinlich, ""Danach war ich mit Magnus beschäftigt."
    In einer unbedachten Geste griff sie sich an die Halsschlagader. Micha warf ihr einen abschätzigen Blick zu.
    "Er hat dich nicht gebissen."
    Warum fühlte sie sich, als hätte sie ihn mit Magnus betrogen? Inständig hoffte sie, er konnte ihre Gefühle nicht an ihrer Mimik ablesen.
    "Wo hast du mich gefunden?"
    "Du lagst auf der Bettdecke, als ich gekommen bin."
    Elise hob die Decke an. Hitze kroch unter ihre Wangen.
    "Ausgezogen!?"
    Er antwortete nicht, sondern drehte sich weg. Die Antwort spielte keine Rolle. Micha verlangte es nicht nach ihr und Magnus interessierte sich nur für ihr Blut. Was für ein Trauerspiel.
    "War er noch hier?"
    Er schüttelte den Kopf.
    "Du scheinst dich nicht besonders zu freuen, dass ich überlebt habe." stellte sie fest und legte die Hand auf die Stirn. Normale Temperatur, normaler Puls.
    Hatte in dem Buch nicht gestanden, die Beschwerden des Spinnenbisses hielten mehrere Tage an?
    "Ich überlege, ob ich dich einfach über die Schulter werfe und mit nach Dublin nehme." stieß Micha hervor.
    "Keine gute Idee." erklärte Elise möglichst sachlich. "Ich vermute, er kann eher in ein Wohnheim eindringen, als in dieses Schloss."
    "Nicht, wenn ich bei dir bin."
    "Gut, dass du das ansprichst. Woher weißt du ständig, wenn ich in Gefahr gerate?"
    Es wurde still im Raum. Elise hörte wie der Herzrhythmus in ihrer Brust anstieg und fühlte ihren Kreislauf in eine fürchterliche Drehung geraten.
    Ermattet lehnte sie sich zurück.
    "Die Aufregung ist nicht gut für dich." sagte Micha und setzte sich auf die Bettkante. Er griff nach einem Waschlappen und legte den Stoff auf ihre Stirn. Doch entgegen ihrer Erwartung beließ er seine Hand darauf. Elise bildete sich ein, etwas verändere sich. Wann genau in den letzten Minuten hatte sie den Zorn auf ihn verloren?
    "Es gibt Menschen," begann Micha, "die über so etwas wie einen sechsten Sinn verfügen."
    Wie weit war das wohl von der Wahrheit entfernt? Sie beließ es dabei. Es gab Dringenderes. Elise schob den Waschlappen von der Stirn, darauf bedacht seine Hand nicht zu berühren.
    "Wenn du mich schützen willst, lass es mich zu Ende bringen. Allein! Wir haben keine andere Wahl, so wie Magnus auf dich reagiert."
    Michas Blick drohte Wände einzureißen.
    "Komm schon!" schob sie nach. "Er hat mich nicht gebissen. Wenn er mich töten wollte, hätte ich jetzt lange Zähne und läge in einem Sarg."
    "Vampire handeln nicht logisch. Bewusstlos warst du kein ansprechendes Opfer mehr und Zeit spielt keine Rolle für ihn. Er wartet auf den Moment, in dem er am meisten Spaß hat!"
    "Soweit ich verstanden habe, sieht er in mir keinen Mitternachtssnack. Er will mich nicht, um seinen Durst zu stillen. Er will das Heilmittel. Ich will es testen. Also haben wir einen Deal."
    "So funktioniert das nicht." antwortete Micha.
    Elise versuchte aufzustehen, doch er drückte sie zurück ins Kissen, sprang jedoch anschließend auf und ging im Zimmer umher.
    "Lass es mich doch versuchen." bat Elise.
    "Du willst wirklich wieder zu ihm?" Er hob die Hand und zählte an den Fingern auf: "Prellungen an der Hüfte, ein Fußabdruck an der Taille,"
    Er machte eine vielsagende Pause. Elise schloss die Augen , als er weitersprach: "Hämatome an Oberarmen und Hals. Abdrücke von Treppenstufen an Rippen und Brust…. Nach allem was er dir angetan hat, willst du wieder zu ihm?"
    "Es gibt Männer, die mir Schmerzhafteres zugefügt haben, als ein paar blaue Flecken." sagte sie und Micha erstarrte. Er war gemeint.
    "Ich muss sein Vertrauen schüren." erklärte Elise. "Für die Vampirheilung ist mein Vater gestorben. Sie ist der Grund meiner Einsamkeit. Es kann nicht alles umsonst gewesen sein."
    Micha stieß Luft aus, doch seine Miene erweichte. Dann steckte er seine Hände in die Hosentaschen.
    "Und dann, Elise? Was, wenn du ihn tatsächlich heilen kannst? Willst du dich bis an dein Lebensende von Schwarzen Witwen und Vampiren beißen lassen, bis sie alle geheilt sind? Willst du als lebende Gift-Blut-Spende dahinvegetieren?"
    Sie blickte hinauf zur Decke und zurück in seine

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