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Fuer Elise

Fuer Elise

Titel: Fuer Elise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Melchior
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tiefer in den Spinnenweben. "Ich will dich nicht noch bitten müssen…"
    Hinter ihr donnerte die Holztür auf und Magnus schlug der Länge nach hin.
    Im gleichen Moment, als Elise sich von ihm wegdrehte, spürte sie unter dem Fingernagel einen Stich. Er war weniger schmerzhaft, als das Pieken einer Stecknadel und ihr Blick glitt zu ihrem Finger, wo die Spinne gerade in ihrem Netz verschwand.
    Geistesgegenwärtig schob sie den Deckel des Kästchens zu und stellte sich dann ihrem Verfolger.
    Magnus kam schon auf die Beine und wankte wie eine Leiche im Drogenrausch auf sie zu. Sein Blick war starr, die Haut von Verbrennungen entstellt. Mit seinem kalten Griff packte er sie am Hals und drückte ihr die Luftzufuhr ab. Das Gesicht des Vampirs verzerrte sich zu einer Fratze, dann griff er mit seiner freien Hand in Elises Haar und zog sie durchs Labor. Einen Wimpernschlag später fand sie sich auf dem Boden vor der Höhlentür wieder.
    Er hatte sie einfach hingeworfen wie ein Stück Fleisch.
    Nach Atem ringend griff sie sich an die Kehle. Doch der Vampir stand schon wieder über ihr. Aus seiner Nase lief ein feiner Faden Blut. Benommen erinnerte sich Elise an die Waffe in ihrer Faust. Sie gab ihrer Hand den Befehl sich zu heben, doch der Moment verpuffte, als sein Stiefel ihren Körper an der Hüfte vorwärts trieb. Unsanft rutschte sie die ersten Stufen der Höhlentreppe hinab, wurde glücklicherweise aber von der Biegung der Treppe aufgehalten. Ihr Kopf hing tiefer, als ihr Körper und die Treppenstufen pressten sich in ihre Rippenbögen. 
    Als Magnus in der Haltung einer Kröte nebe n ihr aufkam, wirkte er gefasster.
    A ber seine Haut sah aus, als hätte er in der Hölle gebadet. Sie schien an einigen Stellen verlaufen und warf goldene Blasen.
    "Ich töte ungern in geweihten Hallen." sagte er und griff nach ihrem Oberarm.
Sie biss sich auf die Lippen, raffte alle Kraft zusammen und hieb ihre Faust mitsamt der Spritze in seinen Bauch. Es war mehr Glück als Verstand, dass ihr auch noch die Sekunde blieb, das Gift zu injizieren.
    Magnus Gesichtsausdruck erstarrte. Benommen wankte er zurück und kam auf einer der Treppenstufen zum Sitzen.
    "Was war in der Spritze?"
    Elise hievte ihren Körper hoch, fand eine unbedeutend bessere Position auf der Treppe und strich sich die Haare aus dem Gesicht.
    Seine Haut! Sie war wieder völlig makellos.
    " Was hast du mir gegeben?" Er sprang auf und griff ihr erneut ins Haar, während Elise ihrerseits jetzt seine Hand packte und dagegenhielt.
    "In der Spritze war Botulinum-Toxin." stammelte sie. "Es en tsteht beim Verwesungsprozess."
    Der Vampir musterte sie. Er atmete ein und schloss die Augen, während er die Spritze aus seinem Leib zog, um sie auf den Boden zu werfen.
    "Nicht stark genug." sagte er mit einem Unterton aus Enttäuschung und Erheiterung.
    Magnus riss ihren Kopf zurück, entblößte ihren Hals und fletschte die Zähne.
    Elise schloss die Augen. Dann geschah etwas, worauf sie nicht gefasst war.
    "Nicht so." sagte er, ließ von ihren Haaren ab und griff unter ihren Körper.
    Mit bestimmter Sanftheit hob er sie an und trug sie die Treppe hinunter, wo er sie auf dem Höhlenboden absetzte.
    Elises Blutdruck hatte sich unangenehm erhöht. Ihr Blut jagte nur so durch ihre Venen und trieb ihr Herz an. Das Gift der Spinne wirkte und das war definitiv der ungünstigste Zustand, um es mit einem Vampir aufzunehmen.
    Wenn Botulinum nicht wirkte, was war dann mit dem Spinnengift?
    "Willst du mich töten?"
    "Das war anfangs mein Plan." antwortete er und diesmal wirkte er vollkommen erheitert.
    "Dann halt Dich nicht auf und tu es schnell."
    Krämpfe schüttelten Elise und der diffuse Schmerz in ihrer Herzgegend wuchs stetig an. Sie vermied jede Bewegung, um die Schmerzen nicht zu verstärken. Der Sauerstoff, den sie einatmete, genügte ihren Lungen nicht mehr und wie sie da rücklings an der Wand saß, fühlte sie sich wie eine Puppe. Es war ihr plötzlich peinlich, dass er sie so sah.
    Magnus musterte sie. Wie in Zeitlupe trat er vor sie und kam in die Hocke herunter. Es war unmöglich auseinanderzuhalten, welche Gefühle das Gift und welche seine Anwesenheit verursachten. Wenn Schönheit Gestalt annehmen konnte, wäre sein Gesicht das Ergebnis, dachte Elise, als er den Kopf schief legte.
    "Etwas ist anders." sagte er, "Ich weiß nicht was es ist. Aber ich habe Zeit es rauszufinden."
"Willst du mich noch etwas quälen, um mehr Spaß daran zu haben?" fragte sie. Ihre Lider fielen immer

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