Für Emma & ewig
auszudenken, eine neue Strategie. Sie unterbrach seine Gedanken mit einem einzigen Wort: “Warum?”
Sie war kurz davor, nachzugeben, also entspannte Casey sich. “Setz dich erst wieder, dann sage ich dir, warum.”
Widerwillig ließ sie sich auf die Bank fallen. Diesmal streckte sie die Beine unter den Tisch und sah ihn an, beide Ellbogen auf den Tisch gestützt. “Ich warte.”
Casey genoss ihren streitlustigen Blick, zeigte es aber nicht. Seit er sie kannte, war Emma noch nie sauer auf ihn gewesen. Sie hatte ihm nur immer ihre jugendliche Lust gezeigt, weibliche Bedürfnisse, flirtendes Lächeln und manchmal Verwundbarkeit.
Es ergab keinen Sinn, doch es kam ihm vor, als hätte er gerade drei große Schritte nach vorn gemacht. “Ja. Ich glaube, ich fühle mich sicherer, wenn du deinen zweiten Kaffee getrunken hast.” Er füllte Zucker und Kaffeeweißer in den Becher und schob ihn dann zu ihr hinüber.
Sie warf ihm einen Blick zu. “So wie du dich bisher benommen hast, könntest du damit richtig liegen.” Doch sie nahm den Becher und trank einen Schluck. “Du provozierst mich absichtlich.”
Casey wartete, bis sie den Kaffee heruntergeschluckt hatte, dann sagte er: “Zwischen uns ist immer noch etwas, Emma.”
Prompt fing sie an zu husten und sah ihn wütend an, während sie vergeblich nach einer Serviette Ausschau hielt. Casey bot ihr sein sauberes Taschentuch an. “Alles okay?”
Sie wischte seine Frage weg. “
Etwas
, ja?” Ihre Stimme klang noch kratzig. “Ich kann dir genau sagen, was dieses Etwas ist.”
Casey lehnte sich nach hinten. “Ach ja?”
“Ja.” Endlich war sie wieder zu Atem gekommen. “Ich bin nicht tot. Ich habe es auch gespürt.”
Er konnte ihre Laune nicht einordnen, wusste nicht, wie er reagieren sollte. “Mir kommt es vor, als wenn du viel offener bist, wenn du dich ärgerst.”
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ließ sie den Kopf auf die verschränkten Arme sinken. Er wusste nicht, ob sie lachte, aber auf jeden Fall weinte sie nicht.
Casey wollte sie berühren, ihre warme Haut spüren. Ihr langes braunes Haar breitete sich wie ein Fächer über dem Tisch aus. Die Sonne küsste es um ihre Schläfen, an der Stirn und umrahmte ihr Gesicht mit natürlichen goldenen Strähnen. Es sah schwer und weich und glänzend aus. Ihre unter ihrer Stirn überkreuzten Handgelenke waren schmal und zart.
Alles an ihr machte ihn an. Schon ihr Morgengeruch, das natürliche Parfum einer Frau, die gerade aus dem Bett gestiegen war, hatte ihn erregt. In ihrer Nähe schien er alles viel deutlicher wahrzunehmen.
Einer plötzlichen Eingebung folgend, streichelte er ihr über den Kopf und Nacken. “Ich will dich, Emma.”
Ihr stummes Lachen verwandelte sich in ein Stöhnen.
Casey wartete ab, für den Moment zufrieden damit, ihr Haar zu berühren und ihre Schulter zu streicheln.
Als sie den Kopf hob, lächelte sie, und in ihren Augen funkelte der Schalk.
Verwirrt ließ Casey die Hand sinken. Er konnte den Blick nicht von ihr abwenden. “Du bist so hübsch, wenn du lächelst.”
Sie musste wieder lachen. “Casey Hudson, du bist wirklich schamloser, als es deine Onkel je waren – und die waren nun weiß Gott berüchtigt für ihre Art, mit Frauen umzugehen.”
“Bis sie geheiratet haben vielleicht.” Ihr Lächeln war ansteckend. Jetzt grinste auch er. “Inzwischen sind sie so begeistert vom Familienleben, wie sie es damals vom Junggesellendasein waren. Ich habe eine ganze Schar Nichten und Neffen, die das beweisen.”
“Du hattest jedenfalls Zeit genug, ihre Single-Gewohnheiten zu übernehmen. Hallo?! Ich bin noch nicht einmal einen Tag in der Stadt!”
“Aber es ist schon wieder wie in alten Zeiten, oder nicht?” Ihm kam es mittlerweile so vor, als sei sie niemals fort gewesen, so vertraut war sie ihm.
“Vielleicht, aber ich bin trotzdem erst seit einem Tag hier – und schon versuchst du es bei mir.”
“Dann sag mir, dass du mich nicht willst.”
Ihr Lächeln verschwand, und sie sah plötzlich verärgert aus. “Ich wünschte, das könnte ich.”
Sein Herz schwoll an. “Dann …”
“Nein.” Ihr Kopfschütteln kam ihm sehr endgültig vor. “Wenn ich an unsere Vergangenheit denke, ist es nur allzu verständlich, dass du denkst, ich würde am liebsten sofort mit dir ins Bett gehen. Denn das habe ich ja lange genug versucht, bevor ich von hier weggegangen bin. Und seitdem habe ich auch nicht gerade wie eine Nonne gelebt.”
Das versetzte ihm einen Stich. Der
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