Für Emma & ewig
in Ordnung. Ende gut, alles gut.”
Das war das Stichwort für Casey, an Emmas Seite zu treten. Ohne auf Mistys Bemerkung einzugehen, sagte Emma schlicht: “Danke.”
Aber Morgan wollte sie nicht so einfach davonkommen lassen. “Und wohin sind Sie damals verschwunden?”
Misty sah ihn tadelnd an, aber er ignorierte sie.
“Nach Chicago. Dort habe ich sehr nette Menschen kennengelernt, die mir geholfen haben, meinen Weg zu finden. Ich habe die Schule fertig gemacht und inzwischen eine eigene Praxis. Alles hat sich zum Guten gefügt.”
Wie betäubt sah Casey sie an. Würde er nicht die ganze Geschichte kennen – oder besser gesagt: eine weniger knappe Zusammenfassung –, könnte man meinen, ihr Leben sei das reinste Zuckerschlecken gewesen. Sie war echt gut darin, bestimmte Dinge zu verschleiern. Das sollte er sich merken.
“Und was ist das für eine Praxis?”, fragte Honey.
“Ich bin Heilmasseurin.”
“Wahnsinn”, staunte Misty. “Ich kenne Frauen aus Buckhorn, die jede Woche nach Florence fahren, um sich massieren zu lassen. Wenn sie von Ihnen hören, werden Sie sich vor Terminen nicht retten können!”
“Misty muss für eine Massage nicht das Haus verlassen”, prahlte Morgan und begann, ihre Schultern zu kneten. Sie lächelte.
“Bleibst du denn lange in der Stadt?”, wollte Honey wissen.
“Das weiß ich noch nicht.”
Casey nahm ihre Hand. Er wollte nichts davon hören, dass sie wieder fuhr, wo sie doch gerade erst angekommen war. “Wir müssen los.”
“Ich dachte, du wolltest dich noch umziehen.”
“Mach ich auch, aber wir kommen auf dem Weg zum See an meiner Wohnung vorbei.” Das Haus hatte Blick auf den See, und es war nicht weit bis zum Wasser. Sie würden auf dem Weg an Caseys Wohnung über der Garage vorbeikommen, also konnte Emma auch gleich mitkommen. Je eher er sie für sich hatte, desto besser.
“Na gut.” Emma trank ihren Tee aus, schlüpfte in ihre Sandalen und bedankte sich noch einmal bei Honey.
“Seid ihr zum Mittagessen da?”, wollte Honey wissen.
Wenn es nach ihm ginge, würden sie den Rest des Tages zu zweit verbringen. “Danke, aber ich denke, wir kehren unterwegs irgendwo ein.” Casey verabschiedete sich mit einer Umarmung von beiden Frauen, murmelte den Männern einen Gruß zu und ging dann mit Emma zurück zum Wagen, damit sie ihre Tasche holen konnte. Dann gingen sie den Weg hinunter bis zur Garage. B. B. tauchte auf, ohne dass Emma ihn rufen musste, die Kinder im Schlepptau. Ihr Hund sah beinahe aus, als würde er lachen, so viel Spaß hatte er.
“Wo geht ihr hin?”, fragte Garrett.
Emma fuhr ihm durchs Haar und sagte: “Casey will mit mir Boot fahren.”
“Oh!” Shohn war Feuer und Flamme. “Ziehst du uns mit dem Reifen?”
Emma sah Casey fragend an. Sie wusste noch, wie das ging, da war sich Casey sicher. Alle hatten sich als Kind auf einem alten Reifenschlauch von einem Boot ziehen lassen. Es war ein harter Ritt, man bekam eigentlich immer Wasser in die Nase und hatte hinterher blaue Flecken. Als Kind war man ganz versessen darauf, aber als Erwachsener war man vernünftiger.
Emmas fragender Blick bedeutete wohl, ob er die Kinder mitnehmen wollte oder nicht.
Er wollte
nicht
. Er wollte sich Emma schnappen und mit ihr abhauen. Also sagte er zu Shohn: “Lass uns das auf einen anderen Tag verschieben. Emma war so lange nicht mehr hier, und sie soll den Tag genießen, ohne dass sie bei euren abenteuerlichen Aktivitäten Angst um euch haben muss.”
Die Jungs machten ein enttäuschtes Gesicht und taten Casey sofort leid. Da knuffte Amber, gerade mal elf Jahre alt, die beiden Jungs und sagte: “Ihr könnt doch immer Reifen fahren, ihr Doofies. Casey hat ein Date.”
Shohn warf Casey einen anzüglichen Blick zu und grinste bis über beide Ohren. Aber Garrett zuckte die Schultern und fragte: “Na und?”
“Er will sie küssen, Mann! Oder etwa nicht, Case?” Shohn machte Schmatzgeräusche und tat so, als wenn er eine ohnmächtig werdende Frau im Arm hielt.
Wieder einmal überraschte ihn Emma. Sie schnappte sich nämlich Shohn und packte ihn, dann drückte sie ihm nasse Küsse auf Wangen und Nacken, bis er seinen Onkel um Hilfe rief. Alle lachten, Garrett zeigte mit dem Finger auf Shohn, und B. B. sprang vor Freude um sie herum. Amber sah mit ihren blauen Augen freudestrahlend Casey an. Er umarmte seine Nichte und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Es war toll, wenn Emma da war! Sie gehörte einfach hierher – nach Buckhorn, zu
Weitere Kostenlose Bücher