Für Emma & ewig
wollte einfach nicht zu Hause sein.”
Casey atmete schwer, küsste ihre Schläfe und ihr Ohr. Sie spürte, dass er mehr hören wollte, und sprach weiter.
“Manchmal dauerte es eine Woche, manchmal einen Monat. Manchmal auch nur ein paar Tage. Aber wenn sie einmal anfing zu trinken, war es aus.” Emma seufzte und rollte sich auf den Rücken. Sie starrte an die Decke. “Das waren die Nächte, in denen ich gar nicht nach Hause ging.”
“Damit sie dich nicht schlagen konnte?”
“Zum einen das, und weil ich sie nicht ertragen konnte, wenn sie betrunken war. Sie wurde dann gemein und hässlich, war so voller Hass. Und ich fühlte mich dann auch hässlich.”
“Oh Em.” Er drückte sie.
“Morgens war sie dann meistens im Vollrausch. Und wenn sie dann irgendwann wieder nüchtern war, tat ihr alles leid. Unendlich leid. Und dann war sie erst mal tagelang krank.”
“Mein Gott.” Casey seufzte angeekelt.
Emma zuckte die Achseln, als spielte es keine Rolle – dabei tat es das sehr wohl. Es hatte immer eine Rolle gespielt. “Dad versuchte ihr zu helfen – er bemühte sich wirklich um sie. Aber er hatte immer seine zwei Jobs und …” Emma schloss die Augen. “Er liebt sie. Er bat sie, mit dem Trinken aufzuhören, drohte damit, sie zu verlassen. Er weigerte sich auch, ihr Alkohol zu besorgen. Aber … auch das konnte sie nicht aufhalten.” Emma erinnerte sich nicht gern an jene Nacht. Wenn sie daran dachte, bekam sie immer noch Angst.
Wieder zuckte sie die Schultern, wie um die alten Erinnerungen abzuschütteln. “Aber Dad liebt sie viel zu sehr, um irgendwelche Konsequenzen zu ziehen.”
“Hey.” Casey streichelte sie zärtlich. “Aber du hast auch ein bisschen Liebe verdient, weißt du.”
“Ich weiß.” Ihre Stimme klang sehr leise. Sie hasste diese kindhafte Schwäche an sich, dieses Gewimmer, immer wenn die Sprache auf das Thema kam. Mit der Zeit war sie stark geworden, doch diesen Schmerz ihrer Kindheit konnte sie wohl nie überwinden. “Deswegen ist es ja so toll bei den Devaughns. Sie lieben mich. Damon und ich sind die besten Freunde. Mit ihnen konnte ich endlich ein normales Leben führen. Das war einfach wunderbar.”
Sie waren gute Menschen. Am Anfang hatte sie ihnen wohl einfach leidgetan, aber dann war daraus echte Zuneigung erwachsen. Das spürte sie. Und dafür liebte sie sie ebenfalls.
“Ist Damon deswegen mitgefahren?”
“Er macht sich Sorgen um mich”, gab sie zu. “Ich habe ihm gesagt, ich schaffe das, aber er wollte nicht, dass ich alleine bin. Mit dir hat er allerdings nicht gerechnet.” Sie wandte sich Casey zu und lächelte. Er war noch ganz zerzaust, leicht verschwitzt, seine Augen glänzten. In diesem Moment gehörte er nur ihr.
“Ich habe Damon alles von dir erzählt. Er weiß, dass ich mich damals zu euch gerettet habe. Natürlich hat er mich ausgequetscht. Ich wusste, dass wir uns begegnen würden, Casey, aber keiner von uns hätte damit gerechnet, dass du …”
Casey nahm ihre Brust in die Hand. “Wieder Anspruch auf dich erheben würde?”
“Casey Hudson. Es ist unmöglich, auf etwas wieder Anspruch zu erheben, was man nie besessen hat, weil man es nie besitzen wollte.”
Seine Finger liebkosten sie weiter, er knetete sanft ihre Brust – als wäre das nun sein Recht. Irgendwie war es ja auch so.
“Ich war damals auch noch jung, Emma. Mir war nicht klar, was ich wollte, bis es zu spät war. Ich dachte, ich müsste an meinen großen, tollen Plänen festhalten und …”
“Und ich kam in diesen Plänen nicht vor. Wie auch? Ich verstehe das, Casey. Und ich bin trotzdem stolz auf dich.”
Er sah nicht sie an, sondern ihre Brüste. Jetzt beugte er sich zu ihr und nahm ihre Brustwarze in den Mund. Sie schloss die Augen und stöhnte leise. Immer noch erregt von ihrem Liebesspiel, war ihr Körper sofort wieder bereit.
Er blies über ihre erhitzte Haut. “Gib mir eine Chance, Emma.” Er sah sie an, und in dem Moment, als ihre Blicke sich kreuzten, fühlte sie sich wie festgenagelt. “Gib uns eine Chance, solange du hier bist.”
Oh, das tat weh. Etwas Langfristiges mit Casey. Sie sagte es laut, nicht nur für ihn, auch für sich. Sie wollte sich nicht Hoffnungen auf etwas machen, das es nie für sie geben würde. “Ich habe mein eigenes Leben in Chicago.”
Casey nickte. “Ich dachte auch mal, ich hätte ein Leben in Cincinnati. Doch je mehr ich dort Fuß fasste, desto mehr wurde mir bewusst, dass ich meine Arbeit hasse. Ich habe es satt,
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