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Für Emma & ewig

Für Emma & ewig

Titel: Für Emma & ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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nicht noch einmal hören.”
    “Aber …”
    Er küsste sie. Und nicht einfach so, sondern mit vollem Körpereinsatz, Herzschlag an Herzschlag. Erst Minuten später hob er den Kopf. Ihre Lippen waren noch feucht, ihr Blick war verschleiert.
    Äußerst zufrieden machte Damon sich von ihr los und stand auf. “Und jetzt”, sagte er, während er versuchte, sich wieder zu fassen, “gehen wir baden.”

11. KAPITEL
    E mma gab den Versuch auf, Casey abzuwehren. Natürlich würde er sie loslassen, wenn sie ihn darum bäte. Aber sicher fragte er sich, warum sie so heftig reagierte – speziell nach dem, was sie gerade zusammen erlebt hatten. Doch sie würde nicht mehr preisgeben als nötig.
    Also lehnte sie sich wieder an ihn – das war auch gemütlicher – und versuchte, so sachlich wie möglich zu klingen. Sie war lieber vorsichtig, wenn es darum ging, ihre Probleme mit ihm zu besprechen. Dennoch fühlte sie sich wohl neben ihm, befriedigt und erfüllt.
    Sie küsste seine Brust und fragte: “Warum willst du das eigentlich wissen?”
    “Ich will alles über dich wissen. Als wir noch jünger waren, musste ich mich so sehr darauf konzentrieren, dir zu widerstehen, dass ich offensichtlich nicht dazu kam, dir die wichtigen Fragen zu stellen.” Er tätschelte ihren Po. “Weißt du, was es mir an Willenskraft und Konzentration abverlangt hat, Nein zu sagen?”
    Sie lächelte.
    Casey lockerte seinen Griff, um ihren Rücken zu streicheln. “Ich habe immer gedacht, dein Vater würde dich misshandeln. Wusstest du das?”
    Eine logische Schlussfolgerung, dachte sie, und trotzdem nicht zutreffend. “Nein. Mein Dad hat mir nie körperliche Schmerzen zugefügt.”
    “Nicht körperlich, okay.” Dieser feine Unterschied war Casey nicht entgangen. “Aber seelisch hat er dich verletzt. Weil du nicht das Wichtigste für ihn warst, wie man das als Kind von seinen Eltern erwartet.”
    Vielleicht, dachte Emma, kann ich ihm doch einiges erzählen. Das würde ihm zeigen, wie unterschiedlich sie beide aufgewachsen waren, und dann würde er auch verstehen, warum sie nicht in Buckhorn bleiben konnte. Casey hatte zu Hause immer Liebe und Sicherheit erfahren. Würde er überhaupt verstehen, wie ihr Leben ausgesehen hatte?
    Es dauerte ihm zu lange, bis sie antwortete. Er rollte sich auf die Seite, damit Emma ihn ansehen musste. Zärtlich berührte er ihr Kinn und küsste ihre Nasenspitze. “Hab doch Vertrauen zu mir, Em.”
    “Das habe ich ja. Ich weiß nur nicht, wo ich anfangen soll.”
    “Ist deine Mutter Alkoholikerin?”
    “Sie trinkt, solange ich mich zurückerinnern kann. Sämtliche Feiertage und sonstigen festlichen Anlässe waren der Horror bei uns, weil sie immer zu viel trank. Wenn sie einmal angefangen hatte, trank sie tagelang weiter. Und brauchte noch länger, um sich dann wieder zu erholen.” Irgendwie fiel es ihr doch nicht so schwer, Casey von ihrem dunkelsten Geheimnis zu erzählen, wie sie gedacht hatte. Er hielt sie im Arm, stark und warm – das machte es ihr leichter. “Irgendwann brauchte sie dann keinen Anlass mehr, um zu trinken. Sie trank, wenn sie Lust dazu hatte, und die Abschnitte, in denen sie nüchtern war, wurden immer seltener.” Caseys Herzschlag wirkte wunderbar beruhigend auf Emma. “Sie ist schrecklich, wenn sie betrunken ist.”
    Casey sah ihr in die Augen, ohne ihr die Chance zu geben, etwas auszulassen oder ihre Gefühle zu verbergen. “Wurde sie handgreiflich?”
    “Manchmal.” Es war furchtbar, darüber zu sprechen. Sofort bemühte sich Emma um eine Erklärung. “Sie verlor jegliches Urteilsvermögen, wenn sie betrunken war. Es war alles falsch, egal, was ich sagte oder tat. Und sie wurde sehr wütend.”
    Casey fluchte leise und zog Emma noch enger an sich.
    “Schon gut.” Emma hielt die Wahrheit nun nicht länger vor ihm zurück. “Von ihr geschlagen zu werden war nicht das Schlimmste.”
    “Nein? Was denn?” Er klang betroffen.
    Sie zuckte die Achseln. “Die Angst. Nicht zu wissen, wann es wieder passieren würde, was sie dann wieder tun würde. Ich ging wie auf rohen Eiern, rechnete jederzeit mit dem Schlimmsten.”
    Sie hatte noch nie mit jemandem über ihre Mutter gesprochen und stellte fest, dass es Dinge gab, die sie unbedingt einmal loswerden musste. “Weißt du, was komisch war? Irgendwann konnte ich schon an ihrer Stimme hören, ob sie getrunken hatte. Oder an ihrem Tonfall. An bestimmten Eigenheiten. Selbst wenn ich nur mit ihr telefonierte, wusste ich es … Ich

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