Für Emma & ewig
ihren Hund. Er spürte ihren Blick, rollte sich auf den Rücken und musterte sie. Casey kicherte und streichelte seinen Nacken.
“Das könnte kompliziert werden, ich sehe schon. Vielleicht sollte ich noch ein Bett besorgen und in der anderen Ecke der Veranda aufbauen.”
“Funktioniert nicht”, informierte Emma ihn. “Er würde trotzdem zu mir kommen. Er ist es eben gewohnt, mit mir in einem Bett zu schlafen.”
“Er hat Blätter und Dreck mit reingebracht, aber immerhin ist er trocken. Und er hat sich nicht über meine Anwesenheit beschwert.”
“Er mag dich.” Emma streichelte Caseys Schulter. “Und ich mag dich auch.”
“Ach ja?” Sein Lächeln wärmte ihr das Herz. “Die Kombination muss ich mir übrigens merken.”
“Welche Kombination?”
“Genialer Sex und ein kleines Schläfchen hinterher.”
Lachend streckte sich Emma und sagte: “Ja, der Sex war unglaublich. Und den Schlaf habe ich dringend gebraucht.” Sie warf ihm einen verstohlenen Blick zu “Meinst du denn, für Essen ist zwischendurch auch noch Zeit?”
“Alles, was du brauchst, um glücklich zu sein.”
Wenn das ein Traum ist, dachte Emma, will ich nie wieder aufwachen. Casey war so aufmerksam zu ihr, dauernd streichelte und küsste er sie. Sie hatte es auch nicht halb so schlimm gefunden, ihm von der Krankheit ihrer Mutter zu erzählen, wie sie es erwartet hatte. Nicht zuletzt hatte er ähnliche Erfahrungen gemacht und ihr davon berichtet. Das Beste war jedoch, dass er nichts gegen B. B. hatte. Jeder andere Mann, mit dem sie zu tun gehabt hatte, hatte sich irgendwann an seiner Anwesenheit gestört – und hatte sich damit als verzichtbar erwiesen. Casey nicht. Statt B. B. zu verscheuchen, hatte er ihm sogar Platz gemacht und ihn liebevoll gestreichelt. Casey war eben noch nie wie die anderen gewesen.
Nachdem sie sich angezogen hatten, zeigte Casey ihr die Hütte. Sie war ein bisschen heruntergekommen, benötigte ein paar Reparaturen, kein Zweifel, aber sie war trotzdem heimelig mit dem steinernen Kamin, dem minikleinen Bad – das sie kurz benutzte – und der winzigen Küchenzeile. Immerhin gab es fließendes Wasser. Bis auf das Badezimmer gab es nirgendwo eine Tür.
Casey zeigte ihr, wo er im Garten gern eine kleine Laube hinbauen würde. Dort wollte er einen Tisch hinstellen und vielleicht ein Dach darüber. Das Schönste an der Hütte waren jedoch die Abgeschiedenheit und die Natur um sie herum. Casey versprach, noch oft mit ihr hierherzufahren. Emma freute sich schon darauf, wiederzukommen.
Ein paar Minuten später bestand Casey darauf, sie ausgiebig mit Sonnenmilch einzureiben, was sie sehr erotisch fand. Dann stiegen sie wieder ins Boot und legten ab, um sich etwas zu essen zu besorgen. Casey gelüstete es nach Hotdogs und Pommes frites, doch er änderte seine Meinung, als sie beim Anlegen Lois und Kristin trafen, die mit einer Gruppe Freunde ebenfalls mit dem Boot unterwegs waren. Sie waren gerade dabei, ihre Essens- und Getränkevorräte aufzustocken.
Es war nichts Außergewöhnliches, dass man auf dem See Bekannte traf. Hier benutzte man sein Boot so wie anderswo das Auto. Aber gerade die beiden Frauen zusammen zu sehen erschreckte Emma doch ein wenig. Casey warf ihr einen entschuldigenden Blick zu, und sie fühlte sich bemüßigt zu fragen: “Sind die beiden etwa befreundet?”
“Du weißt doch, dass hier jeder jeden kennt.”
“Aber die stehen doch beide auf dich!”
Er musste lachen und schüttelte den Kopf. “Ich habe dir schon mal gesagt, Kristin ist eine Arbeitskollegin, und Lois ist – beziehungsweise war – eine Freundin von mir.”
Offensichtlich war er immer noch sauer auf Lois wegen ihres blöden Benehmens im Krankenhaus. Emma versuchte die beiden Frauen zu ignorieren, die ihr böse Blicke zuwarfen, während sie sich auf Casey stürzten. Beide trugen winzige Bikinis, waren braun gebrannt und offensichtlich ganz versessen auf einen Ringelpietz mit Casey.
Lois und Kristin wurden von ein paar Männern begleitet, und Emma war froh, dass sie ihre Jacke schon wieder angezogen hatte. Sie sagten nichts, musterten sie jedoch verstohlen. Vermutlich hatte Lois sie schon aufgeklärt, wer sie war.
Höflich wie immer plauderte Casey mit den beiden Frauen, während er das Boot festmachte.
Zwei von den Männern, beide nur in Badehose, gingen über den Anleger in Richtung Emma. Sofort begann B. B. zu knurren.
Einer der Männer kniete sich hin, sodass sein Gesicht auf einer Höhe mit Emma war. Er
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