Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für Emma & ewig

Für Emma & ewig

Titel: Für Emma & ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
Vom Netzwerk:
für meinen Großvater zu arbeiten, zu pendeln und fast nie zu Hause zu sein.” Er bedachte sie mit einem nachdenklichen Blick. “Ist dir das noch nie so gegangen?”
    “Nein. Aber so manches, was es in Buckhorn gibt, fehlt mir in Chicago, das stimmt.” Sie zog an seinen Brusthaaren und sagte flachsend: “Du natürlich. Das Wasser, die frische Luft, die Freiheit. Aber weißt du, du hast alle deine Freunde hier und eine Familie, die dich liebt. Das habe ich alles nicht. Du weißt nicht, wie es ist, ewig der Außenseiter zu sein, von der eigenen Mutter verachtet zu werden, einen Vater zu haben, dem seine Frau über alles geht, egal, was sie mit ihrer Tochter macht. Du kannst dir …”
    Casey setzte sich abrupt auf und schwang die Beine aus dem Bett. Erschrocken betrachtete Emma ihn. Sie hatte einen Kloß im Hals.
    Genauso abrupt drehte er sich nun wieder zu ihr um, mit gänzlich ausdrucksloser Miene. “Weißt du, was mit meiner Mutter war, Emma?”
    Sie nickte. Fast jeder in Buckhorn wusste, dass Sawyer nicht Caseys leiblicher Vater war. Caseys Mutter hatte ihn betrogen, deshalb ließ Sawyer sich von ihr scheiden. Als Casey zur Welt kam, wollte sie ihn zur Adoption freigeben. Sawyer war mit ihr ins Krankenhaus gegangen, weil sie sonst niemanden hatte, und nachdem er Casey im Arm gehalten hatte, hatte er ihn sofort als seinen Sohn anerkannt. Es gab unschönes Gerede – das größtenteils von Caseys Mutter selbst in Umlauf gebracht wurde –, und dann verschwand sie. Also hatte Sawyer, mit Unterstützung seiner Brüder, Casey allein aufgezogen. Und niemand zweifelte daran, dass Casey in einem liebevollen Haushalt aufwuchs.
    “Ich habe sie übrigens mal besucht.” Seine Augen blitzten zynisch. “Ich wette, das wusstest du nicht.”
    “Nein.” Jetzt setzte sich auch Emma auf und zog das Laken über sich.
    “Das war keine besonders gute Idee, wie sich schnell herausstellte. Keine Ahnung, was ich mir von diesem Besuch erhofft hatte, aber sie wollte einfach nichts mit mir zu tun haben. Das machte sie mir ziemlich deutlich.” Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. “Ich habe noch nie jemandem davon erzählt. Nicht einmal Dad.”
    “Ich werde ihm nichts verraten.” Dumme Frau, dachte Emma und sagte dann laut: “Sie hat dich sowieso nicht verdient, Casey.”
    Nun war sein Lächeln verärgert. “So wie deine Eltern dich nicht verdienen? Es stimmt. Du bist ein wunderbarer Mensch und etwas ganz Besonderes. Ich hoffe, das weißt du.”
    Das Kompliment ließ sie erröten.
    “Ich will kein Mitleid, genauso wenig wie du. Ich habe dir das nur erzählt, damit du siehst, dass wir doch einiges gemeinsam haben.”
    Emma lachte. “Das stimmt wohl.”
    “Wir mögen beide Mustangs.”
    Da hatte er recht.
    “Und wir lieben beide das Wasser.” Casey drückte ihr einen Kuss auf den Hals. “Und Sex.” Er begann an ihrer Brust zu knabbern. “Darauf lässt sich doch aufbauen.”
    “Du bist der einzige Mensch, den ich kenne, der das denkt. Das zeigt mal wieder, wie außergewöhnlich du bist.”
    Als er das hörte, hob er den Kopf und sah sie stirnrunzelnd an. “Ich bin einfach ich, Emma. Und ich bin auch nicht fehlerlos. Einer meiner größten Fehler war, diesen Job bei meinem Großvater anzunehmen. Und ich habe nicht den blassesten Schimmer, wie ich da wieder rauskomme.”
    “Meinst du nicht, er hätte Verständnis?”
    Casey grunzte. “Ich weiß es nicht. Er hat mich offiziell zu seinem Thronfolger gemacht. Die Arbeit hasse ich zwar, aber ihn mag ich sehr und möchte ihn nicht enttäuschen.”
    “Und was würdest du lieber machen?”
    “Irgendwas hier in der Gegend. Was Bodenständiges. Ich hätte gern wie du meine eigene kleine Firma – noch so eine Gemeinsamkeit! –, statt ein kleines Rädchen in einem Riesenkonzern zu sein.”
    Sie stupste ihn an. “Was für eine Firma?”
    Er lachte. “Das weiß ich noch nicht genau, Fräulein Neugierde. Ich könnte mich als Bilanzbuchhalter und Finanzplaner selbstständig machen. Immerhin habe ich einen Bachelor in Business Administration und einen MBA in Steuer- und Finanzwesen. Ich könnte versuchen, ein CFP-Zertifikat zu bekommen …” Er bemerkte Emmas verwirrt-amüsierte Miene und unterbrach sich. “Tut mir leid. Zu viel Kauderwelsch, was?”
    Sie musste grinsen. “Ich habe noch nie eine Universität von innen gesehen, und mit Zahlen kann ich absolut nichts anfangen. Aber vermutlich bedeuten diese ganzen Abkürzungen, dass du irgendwie qualifiziert

Weitere Kostenlose Bücher