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Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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und habe plötzlich ein ungutes Gefühl.
    Fragend legt er den Kopf auf die Seite. »Veronique hast du das zu verdanken? Hm, sieht ziemlich schlimm aus.«
    »Ist es auch«, antworte ich und beobachte aufmerksam seine Mimik. »War das Ende meiner Cello-Karriere.« Ich bewege ein wenig die Finger. »Ein paar Nerven waren durchtrennt, wahrscheinlich heilt es nie wieder richtig.«
    Er nickt ein paarmal. »Du musst ganz schön wütend auf sie gewesen sein … und dir gewünscht haben, du könntest ihr das irgendwie heimzahlen.«
    Soll das vielleicht eine Anschuldigung werden? Ich spüre ein warnendes Kribbeln in meinem Nacken. »Was willst du damit sagen?«
    »Gar nichts«, sagt er und hebt abwehrend die Hände, »nur, dass ein lebenslanges Handicap ein guter Grund wäre, jemandem den Tod zu wünschen.«
    Wütend gehe ich einen Schritt auf ihn zu. »Willst du vielleicht andeuten, ich hätte irgendwas mit Veroniques Tod und der ganzen Sache hier zu tun? Dann musst du völlig verrückt sein, denn Rayne ist meine beste Freundin, und ich würde sie niemals in Gefahr bringen.« Christophe setzt eine Unschuldsmiene auf. »Es wäre das perfekte Ablenkungsmanöver. Wenn deine beste Freundin gekidnappt wird, würde der Verdacht niemals auf dich fallen. Man würde andere Spuren verfolgen.« Er hebt die Nase in die Luft, so als würde er tatsächlich eine Fährte wittern.
    »Denkst du wirklich, ich könnte jemanden umbringen?«
    Er mustert mich von oben bis unten. »Wahrscheinlich würdest du dir nicht selbst die Hände schmutzig machen, aber es gibt ja noch andere Wege …«
    Meine Hände ballen sich zu Fäusten. »Ich hatte absolut nichts mit all dem zu tun!«, sage ich heftig. »Ich bin hier, um zu helfen.«
    »Okay, okay, wenn du das sagst«, lenkt er ein wenig ein, doch es klingt nicht überzeugt. »Ich weiß zwar, dass Janine dir vertraut, aber in Situationen wie dieser ist niemand über jeden Verdacht erhaben.« Er nickt ein paarmal bekräftigend. »Das musst du verstehen.«
    »Ja, versteh ich.« Ich lasse mich in einen der Sessel fallen, starre vor mich hin und versuche, das, was er gesagt hat, einzuordnen. Was hatte das zu bedeuten? Aus dem Augenwinkel registriere ich plötzlich eine minimale Bewegung im Raum. Ich bleibe ganz ruhig sitzen und beobachte unter halb geschlossenen Lidern abwechselnd Christophe und den Kidnapper. Und dann sehe ich es wieder. Es ist kaum wahrnehmbar, dennoch bin ich mir sicher. Etwas in der Art, wie sich immer wieder ganz kurz ihre Blicke treffen, sagt mir, dass die beiden sich kennen, dass sie sich heute Abend nicht zum ersten Mal begegnet sind. Ein kalter Schauer läuft mir den Rücken hinunter.
    Fieberhaft überlege ich, was ich eigentlich über Christophe weiß. Bisher habe ich ihn nicht sonderlich beachtet, er war einfach irgendein Typ aus der Schweiz, der zusammen mit Griffon in dem Labor arbeitet. Doch ich bin mir sicher, dass er Zugang zu allen Informationen hatte, über Veronique, über die Formel und über Rayne. Und was er noch nicht wusste, hat Griffon ihm sicher bereitwillig erzählt. Schließlich sind sie Freunde und er ist ein vertrauenswürdiges Mitglied des Sekhem. Doch wie hat er gesagt? In Situationen wie diesen ist niemand über jeden Verdacht erhaben.
    Ich stemme mich schwerfällig aus dem Sessel hoch und tue so, als würde ich ein Gähnen unterdrücken.
    »Müde?«, fragt er. Anscheinend hält er unseren kleinen Streit für beendet.
    »Ja, ein bisschen«, lüge ich und schlendere zu ihm hinüber. Wenn ich wissen will, ob ich mit meiner Vermutung recht habe, brauche ich Körperkontakt. Doch im Gegensatz zu dem anderen Typ ist Christophe nicht lahmgelegt, deswegen darf er auf keinen Fall etwas merken. »Diese Empathie-Sache kostet ganz schön viel Kraft.« Er lehnt an der Wand, die eine Hand steckt in seiner Tasche, die andere hängt locker an seiner Seite herab. Ich stelle mich so nah wie möglich neben ihn.
    »Tut mir leid, dass ich ein bisschen laut geworden bin«, flöte ich und schaue mit einem Unschuldsblick zu ihm auf, wie ich ihn bei Kat so oft gesehen habe. »Das alles nimmt mich einfach ziemlich mit, aber natürlich ist mir klar, dass du nur deinen Job machst.« Die Säuselei kostet mich ganz schön Überwindung, denn am liebsten würde ich ihm ins Gesicht spucken, aber es hat sich gelohnt, ich merke, wie er sich entspannt. Ist doch immer wieder erstaunlich, dass man mit ein bisschen Schleimen viel weiter kommt als mit Gewalt.
    »Freut mich zu hören«, sagt er.

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