Fuer immer 2 - die Liebe
Unschlüssig bleibe ich vor dem Bett stehen. Schon tausend Mal habe ich mir vorgestellt, wie es wohl wäre, aber jetzt, wo ich so kurz davor bin, scheint mein Körper mich plötzlich im Stich zu lassen. Griffon schlingt die Arme um mich und küsst mich. Seine Augen sind geschlossen und er atmet tief ein, so als wollte er diesen Augenblick mit all seinen Sinnen genießen. Auch ich schließe die Augen und entspanne ein wenig, als ich mich seinem Kuss hingebe. Ich lasse meine Hände unter sein Shirt gleiten, um seine warme Haut zu spüren. Ich muss mich ein bisschen durchkämpfen, denn wir sind noch nicht dazu gekommen, unsere Jacken auszuziehen. Griffon schlüpft geschickt zuerst aus seiner, dann beugt er sich herunter und küsst sanft meinen Hals, während er erst den einen, dann den anderen Ärmel meiner Jacke abstreift und sie schließlich zu Boden gleiten lässt.
Er rückt ein Stück von mir ab, doch die Schwingungen zwischen uns sind so intensiv, dass ich sie sogar spüre, wenn wir uns nicht berühren. Er setzt sich auf die Bettkante, streckt seine Hand nach mir aus und zieht mich neben sich. Ehe ich etwas dagegen tun kann, entfährt mir ein nervöses Kichern – wie peinlich! »Sorry, ich glaube, ich bin ein bisschen aufgeregt.«
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Wir tun nichts, was du nicht willst, okay?« Bestimmt gibt es viele Typen, die in ähnlichen Situationen das Gleiche sagen, aber ich brauche ihm nur ins Gesicht zu sehen, um zu wissen, dass er es auch wirklich so meint.
Ich beschließe, die Initiative zu ergreifen, um ihm zu zeigen, wie sehr ich es mir wünsche und dass niemand mir so viel bedeutet wie er. Ich fühle mich längst nicht mehr wie das schüchterne, sechzehnjährige Mädchen, das mich immer noch aus dem Spiegel anschaut. Ich denke, das liegt an meinen Erinnerungen. Es ist, als würde jedes Detail aus meiner Vergangenheit, das in mein Bewusstsein dringt, mich ein bisschen erwachsener werden lassen.
»Ich will es wirklich. Ich will ganz nah bei dir sein.«
Griffon sieht mich an und lehnt sich zurück auf die Kissen. Ich setze mich rittlings auf ihn und beginne langsam, meine Bluse aufzuknöpfen. Er schaut mich an und sagt kein Wort, doch ich sehe, dass er um seine Beherrschung kämpfen muss. Dass er mich so begehrt, ist ein unglaubliches Gefühl. Als der letzte Knopf geöffnet ist, streift er mir die Bluse langsam von den Schultern, sodass ich schließlich nur noch mein Ankh trage und den schwarzen Seiden- BH , den ich vor längerer Zeit mal Kat gemopst habe, in der Hoffnung, dass mein Spiegel nicht der Einzige bleibt, der ihn jemals zu Gesicht bekommt.
Griffons Hände zittern ein wenig, als sie meinen Hals streicheln und dann hinunterwandern, über meinen Bauch bis an den Bund meiner Jeans. »Du bist so wunderschön. Solange ich dich jeden Tag wenigstens ein Mal ansehen kann, bin ich glücklich.«
Als Antwort ziehe ich ihm das T-Shirt über den Kopf und werfe es beiseite. Beim Anblick seiner dunklen, samtig schimmernden Haut läuft ein heißer Schauer durch meinen Körper. Ich lasse meine Hand über die Muskeln auf seinem Bauch wandern und spüre, wie sein Verlangen stärker wird und mir in warmen, immer heftigeren Wellen entgegenschlägt. Plötzlich macht mir diese Intensität ein bisschen Angst und ich wünschte fast, dass »es« schon vorbei wäre und wir einfach weitermachen könnten wie bisher. Ja, ich will, dass Griffon mein »Erster« ist, aber dieser eine Moment ist mit so riesigen Erwartungen verbunden, dass mir plötzlich ganz beklommen zumute ist.
Griffon zieht mich noch enger an sich – wie soll er auch wissen, was gerade in meinem Kopf vorgeht. Ich schließe die Augen, versuche, meine Beklemmung zu unterdrücken und mich ganz seinen Berührungen hinzugeben, nur das Schöne zu fühlen und die Schwingungen zwischen uns, die immer noch stärker werden. Schließlich will ich diese Erfahrung, an die ich mich bestimmt immer erinnern werde, nicht durch ein paar dumme Ängste verderben.
Griffon unterbricht unseren Kuss, legt den Kopf etwas zurück und sieht mir in die Augen, während er mit dem Daumen leicht meinen Nacken streichelt. »Alles in Ordnung bei dir?«
»Ja, klar, alles in Ordnung«, erwidere ich so locker wie möglich und will ihn wieder küssen, doch Griffon rutscht ein Stück zurück und stützt sich auf die Kissen. »Ich bin zwar kein Empath, aber trotzdem weiß ich, dass du lügst.«
Ich kann ihm nicht in die Augen sehen und fühle mich schrecklich,
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