Fuer immer 2 - die Liebe
weil ich gerade dabei bin, alles zu ruinieren. Dabei sollte das doch einer der schönsten Momente unseres Lebens werden. »Tue ich nicht. Alles ist gut. Ich will es auch, ganz bestimmt.«
»Das sagst du zwar, aber ich glaub dir nicht. Cole, wenn du noch nicht bereit bist, dann lass uns warten, das ist völlig in Ordnung. Mit dir zusammen zu sein, ist mir wichtig, nicht, dass wir Sex haben.«
Ich setze mich auf die Bettkante, sodass ich ihm den Rücken zukehre und ihn nicht ansehen muss. »Ich hab’s total vermasselt. Du hast dir solche Mühe gemacht und dann kneife ich im letzten Moment. Was ich gesagt habe, stimmt, ich will es, ich will dir ganz, ganz nah sein, es ist nur irgendwie …«
»… noch nicht wirklich der richtige Zeitpunkt«, beendet er den Satz für mich. »Und die Mühe, wie du sagst, habe ich mir bestimmt nicht gemacht, bloß um dich ins Bett zu kriegen …« Er dreht mein Gesicht zu sich herum und grinst mich an. »… auch wenn ich zugeben muss, dass ich seit Wochen an fast nichts anderes mehr denken kann.« Das glaube ich ihm aufs Wort, und dass er mich dabei anlächelt, hilft ein wenig gegen die Schuldgefühle. »Alles, was ich wollte, ist, dass wir einen Abend für uns ganz allein haben, zusammen essen und einfach schauen, was passiert – oder eben auch nicht.« Er zieht mich zurück aufs Bett und schlingt von hinten seine Arme um mich. Ich rutsche an ihn heran und schmiege mich ganz eng an ihn, sodass wir wie ein warmes, verschlungenes Knäuel daliegen. Das erste Mal an diesem Abend bin ich wirklich entspannt, genieße einfach seine Nähe und mache mir keine Gedanken darüber, ob noch mehr geschehen könnte oder sollte.
Wir müssen wohl eingenickt sein, denn als ich die Augen aufschlage, zeigt der Wecker auf dem Nachttisch 22 : 34 . Eine Sekunde lang weiß ich nicht, wo ich bin, doch dann spüre ich Griffons starken Arm um meine Hüfte und höre seinen gleichmäßigen Atem. Vorsichtig drehe ich mich um, damit ich ihm beim Schlafen zusehen kann. Seine Finger zucken leicht, so als träume er gerade. Ich betrachte die langen, dunklen Wimpern und fahre mit dem Finger vorsichtig durch seine dichten Locken. Für mich ist er einfach der schönste Mensch auf der ganzen Welt und ich wünsche mir so sehr, dass wir noch viele Abende wie diesen zusammen verbringen werden. Ich kuschele mich in seinen Arm und lege mein Ohr auf seine Brust, sodass ich seinen Herzschlag hören kann. Er bewegt sich ein bisschen, streckt sich und schlägt die Augen auf.
»Hallo, meine Schöne«, murmelt er noch ganz verschlafen und gibt mir einen Kuss. »So möchte ich am liebsten jeden Tag aufwachen – neben dir.«
»Genau das habe ich auch gerade gedacht.« Dann liegen wir noch eine Weile schweigend da, jeder in seine eigenen Gedanken vertieft, und als ich das nächste Mal auf die Uhr gucke, ist schon wieder eine halbe Stunde verstrichen.
Ich reibe mir die Augen und setze mich auf. »Ich glaube, ich sollte mich dann bald mal auf den Heimweg machen.«
»Musst du denn?« Er rutscht ein Stück nach oben und lehnt sich gegen das Kopfende. Dann nimmt er meine Hand und küsst die Innenfläche – eigentlich eine ziemlich altmodische Geste, aber zu ihm passt sie irgendwie. »Es wäre so schön, wenn du noch bleibst. Außerdem haben wir noch gar nicht gegessen und ich habe totalen Kohldampf.«
Der Gedanke, die ganze Nacht in seinen Armen zu liegen, ist äußerst verlockend, und hungrig bin ich auch. »Bist du sicher? Auch ohne … du weißt schon …«
Er lacht. »Ja, ich bin mir sicher, auch ohne ›du weißt schon‹. Ich geh uns nur schnell was zu essen holen. Du brauchst nichts weiter tun, als hier in meinem Bett zu liegen, auf mich zu warten und umwerfend auszusehen – klingt das gut?«
»Ja, tut es.« Ich verschränke die Arme hinter dem Kopf, strecke mich ausgiebig und genieße, dass er mich dabei fast mit den Augen verschlingt.
Er schüttelt den Kopf. »Du machst es mir verdammt schwer, dich allein zu lassen. Rühr dich nicht vom Fleck, bin gleich wieder da.«
Als er gegangen ist, tausche ich kurz ein paar SMS mit Mom aus und bin erstaunt, wie glatt es geht. Meiner Nacht mit Griffon steht nichts mehr im Wege. Mir fällt auf, dass ich immer noch in Jeans und BH daliege, darum angele ich mir eins von Griffons T-Shirts. Als ich es über den Kopf ziehe, weht mir sein vertrauter Geruch entgegen. Ich atme ihn ganz tief ein und lehne mich glücklich zurück in die Kissen.
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9
Olivia rennt aus dem
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