Fuer immer 2 - die Liebe
Feuer.
Connor stellt sich schützend zwischen mich und seinen Vater. »Er gehört mir und ich allein bestimme über seine Verwendung. Es war mein Wunsch, ihn der Frau zu schenken, die ich liebe, und ich verlange, dass Ihr ihn sofort zurückgebt.« Sein Tonfall ist höflich, aber bestimmt, und nur das leichte Beben in seiner Stimme verrät seinen Zorn.
Der Vater spuckt in Connors ausgestreckte Hand. »Pah! Die Frau, die du liebst. Sprichst du vielleicht von der Hure dort, von deiner Mätresse? Denn nichts anderes ist sie und nichts anderes wird sie jemals sein. Sie ist von niederer Herkunft, kennt keinerlei Etikette, und Gott allein weiß, wer ihre Vorfahren waren. Mit solchen Leuten pflege ich keinen Umgang.« Ich erschaudere, als er schamlos seinen lüsternen Blick über meinen Körper wandern lässt. »Freilich, mit welchen Reizen sie dich betört hat, das kann ich mir wohl denken.« Er streckt seinen alten, runzligen Finger aus, streicht damit über meine Wange und schnippt dann spöttisch gegen einen der Rubinohrringe, die Connor mir heute erst geschenkt hat.
Ehe ich recht begreife, was geschieht, hat Connor sich auf ihn gestürzt und ihn zu Boden geworfen. »Nehmt Eure Hände von ihr!«, schreit er zornig die gekrümmte Gestalt an, und trotz des Widerwillens, den ich gegen den Alten empfinde, bin ich froh, dass Connor keine Waffe trägt, denn ohne Zweifel würde er sie in diesem Moment benutzen. Wütend reißt er seinem Vater den Anhänger aus der Hand. »Habt Ihr verstanden? Niemals wieder werdet Ihr meine Gattin anrühren!«
Er wendet sich von ihm ab, kommt mit gesetzten Schritten auf mich zu und gibt mir den Anhänger zurück. Beschützend legt er seine Hand auf meinen Arm. »Ich sollte besser gehen«, sage ich leise. Es sind die ersten Worte, die über meine Lippen kommen, seit wir hier im Gartenpavillon überrascht wurden.
»Du solltest auf sie hören, denn wie es scheint, besitzt sie trotz allem ein wenig Verstand.« Mühsam rappelt sich der Alte vom Boden hoch, streicht seinen Rock glatt und wirft sich erneut in die Brust. »Genau das sollte sie tun, fortgehen und aufhören, die große Dame zu spielen.« Ich weiß, dass er Connors Übergriff nicht so schnell verzeihen wird, doch ich sehe auch, dass ihn die Kräfte seines Sohnes beeindruckt haben und er ein wenig auf der Hut ist. Er starrt zu uns herüber und tupft sich mit dem Ärmel das Blut von der aufgeplatzten Lippe. »Solange ich atme, solange noch genug Leben in mir ist und ich es zu verhindern vermag, wird sie niemals Herrin auf diesem Anwesen sein.«
Ungerührt erwidert Connor den Blick seines Vaters. »Dann macht Euch mit dem Gedanken vertraut, einen weiteren Sohn zu verlieren, denn lieber verbringe ich den Rest meiner Tage in Armut an der Seite meiner geliebten Frau, als ohne sie in diesem goldenen Käfig zu leben. Sie ist meine mir angetraute Gattin, mit oder ohne Euren Segen.«
Eilig lege ich eine Hand auf Connors Brust, um ihn zu beschwichtigen. Ich fühle mich schon elend genug wegen des Streits, der nur meinetwegen entstanden ist. »Connor, nicht. Ich weiß, dass du das nicht wirklich meinst.« Ich schaue in seine grünen Augen und kann nicht weitersprechen, denn was ich jetzt sagen müsste, will mir nicht über die Lippen kommen. Hastig senke ich den Blick, dränge mich an ihm vorbei und laufe aus dem Pavillon. Hinter mir fällt die schwere, eisenbeschlagene Holztür mit lautem Dröhnen ins Schloss. Ich bin kaum zwanzig Schritte weit gekommen, als mich jemand am Arm packt.
»Tu das nicht.« Connor legt einen Finger auf meine Lippen, als er sieht, dass ich etwas erwidern will. »Bitte, hör mich erst an.« Er streicht mir eine lange Haarsträhne über die Schulter und schaut mich mit einem sanften Ausdruck in den Augen an. »Ich habe sehr wohl gemeint, was ich sagte. Ich kann ohne Titel und Anwesen leben, ohne all das Gold und die Reisen in ferne Länder. Ich kann ohne meine Familie leben, doch ich will keinen einzigen Tag mehr ohne dich sein.«
Er öffnet meine Hand, nimmt den Anhänger und betrachtet ihn eine Weile. Dann küsst er beinahe zärtlich den Rubin, bevor er die Kette wieder um meinen Hals legt. »Du bist jetzt meine Familie, die einzige, die ich brauche. Was auch immer geschieht, wir sind dazu bestimmt, zusammen zu sein. Für immer.«
Für immer.
Die Worte hallen in meinem Kopf nach, während die Bilder der Erinnerung langsam verblassen und mein Blick wieder auf die Schatulle in meiner Hand fällt. Mit klopfendem
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