Fuer immer 2 - die Liebe
ein paar Dinge, an die ich mich auch erinnere«, flüstere ich beinahe.
Der Ausdruck in Griffons Augen wird milder und ein kleiner Hoffnungsschimmer regt sich in mir. Ich sehe, dass er mir glauben möchte. Er streckt seine Hand aus und fährt nachdenklich mit dem Finger über mein Ankh. »Er war es, der dir damals den Anhänger geschenkt hat, stimmt’s?«
Ich zwinge mich, zu antworten. »Ja. Und heute wollte er mir die dazu passenden Ohrringe geben.«
»Was will er von dir?«, fragt er so leise, dass ich ihn kaum hören kann.
»Nichts! Und es ist auch egal, denn ich empfinde nichts für ihn, ganz gleich, was wir einander früher mal bedeutet haben. Ich will mit dir zusammen sein. Ich liebe
dich
.«
Er blinzelt ein paarmal, und seine Nasenflügel zucken nervös, während er über meine Worte nachdenkt. »Ich kann das nicht noch mal durchmachen, Cole«, sagt er schließlich.
»Was meinst du mit ›nicht noch mal‹?« Wieder suche ich hektisch nach den richtigen Worten, damit er nicht geht, denn ich fühle, dass er sich innerlich immer weiter von mir entfernt. »Es gab nie jemand anderen!«
»Ich spreche nicht von dir … Aber beim letzten Mal habe ich mir geschworen, dass ich das nie wieder mitmache.« Sein Tonfall ist so endgültig, dass sich Hoffnungslosigkeit in mir breitmacht. Er wirft mir einen kurzen Blick zu. »Wenn es zwischen euch beiden etwas gibt, das ihr in diesem Leben zu Ende bringen müsst, dann kann und will ich euch dabei nicht im Weg stehen. Diesmal nicht.«
Schlagartig wird mir klar, dass viele seiner Reaktionen gar nichts mit mir oder unserer Beziehung zu tun hatten, sondern mit einem Kummer, den er seit vielen Leben mit sich herumträgt. »Aber was früher einmal geschehen ist, hat doch nichts mit uns beiden zu tun. Wir leben heute, du und ich, und wir gehören zusammen.«
Griffon macht eine wegwerfende Handbewegung, aber der Schmerz steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. »Es geht hier nicht um meine Vergangenheit, sondern um deine. Und ich will und werde nicht gegen deine alten Geister antreten.«
»Wie kann ich dir nur klarmachen, dass Drew mir nichts bedeutet?« Ich habe das verzweifelte Gefühl, das meine Worte ihn nicht erreichen, so als wäre er Lichtjahre von mir entfernt, so als hätten wir uns nie wirklich gekannt.
Die Eingangstür geht auf und Drew tritt heraus. Unsicher schaut er zuerst zu Griffon und dann zu mir. »Alles in Ordnung?«
»Verschwinde, lass mich in Ruhe!«, schreie ich völlig außer mir und drücke ihm hastig die schwarze Schatulle in die Hand. »Du hast schon genug angerichtet!«
Wie in Zeitlupe sehe ich Griffon mit geballten Fäusten ein paar Schritte zurücktreten. Sein Gesicht ist wie eine Maske, und er ist so weit weg, dass ich seine Gefühle nicht einmal erahnen kann. Nach einer halben Ewigkeit sieht er mich schließlich an.
»Ich werde dir einen Gefallen tun und aus deinem Leben verschwinden.«
Ich will nach seiner Hand greifen, aber er hat sich schon abgewandt und geht eilig den Bürgersteig hinunter.
»Griffon, geh nicht, bitte!«, rufe ich ihm verzweifelt nach.
Er schaut kurz noch einmal über die Schulter zurück: »Sieh’s mal so … ich mache dir einfach die Entscheidung leichter.«
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10
»Bist du sicher, dass du das tun willst?«, fragt Kat und wirft einen kurzen Blick in den Seitenspiegel.
»Was bleibt mir anderes übrig? Ich muss unbedingt mit ihm sprechen und ans Telefon geht er nicht. Wahrscheinlich hat er nur Zeit gebraucht, weiter nichts.«
Ein letztes Mal checke ich, ob er nicht vielleicht doch auf eine meiner Nachrichten geantwortet hat, aber auf dem Display sehe ich nur das Foto von Rayne und mir, das ich seit Monaten als Bildschirmschoner verwende.
Als wir in seine Straße einbiegen, wird mir ziemlich flau in der Magengegend. Ich starre aus dem Fenster, zähle die vorbeiziehenden Häuser und versuche, mich innerlich darauf vorzubereiten, gleich vor seiner Tür zu stehen.
Rayne beugt sich vom Rücksitz nach vorn und drückt mir aufmunternd die Schulter. »Peter war leider auch keine große Hilfe. Er hat gesagt, er wolle sich da lieber nicht einmischen, das wäre eine Sache zwischen euch beiden. Tut mir leid.«
»Typisch. Jungs halten sich immer raus.« Kat wirft mir vom Fahrersitz einen kurzen Seitenblick zu. »Ich weiß, das willst du nicht hören, aber vielleicht ist es ja das Beste so. Ich meine, ihr streitet euch doch sowieso andauernd.«
Dass sie das so sieht, wundert mich nicht, denn genau wie beim
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