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Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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mir statt Kat jetzt Dad gegenübersitzt. Er faltet gerade seine Serviette auseinander. Obwohl Kat erst eine Woche weg ist, hat Mom es seit ihrem Ausbruch in meinem Zimmer nicht mehr groß erwähnt. Von Kat selbst habe ich außer ein paar kurzen Nachrichten per Handy auch nicht viel gehört. Sieht so aus, als würde ihr fantastisches neues Leben in London sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Auch wenn schon vorher geplant war, dass sie am Ende des Schuljahres auszieht, fühlt es sich eigenartig an, dass sie nicht da ist – irgendwie so, als hätte sie uns gleich zweimal verlassen.
    »Schön, mit euch zu essen«, sagt Dad in die Stille am Tisch hinein.
    Mom wirft ihm einen bösen Blick zu. Ein ungeschriebenes Gesetz verbietet es, laut auszusprechen, dass so etwas wie nette gemeinsame Familienessen bei uns nicht an der Tagesordnung sind.
    »Würdest du mir bitte den Schinken reichen?«, fragt sie kühl.
    »Aber gerne.« Danach vergehen ein paar quälende Minuten, in denen das Klappern des Bestecks das einzige Geräusch im Zimmer ist.
    »Wie läuft’s mit dem Cello-Unterricht?«, durchbricht Dad endlich die Stille.
    »Gut.«
    »Habe ich dich vorhin üben gehört?«
    »Sie macht ganz erstaunliche Fortschritte«, kommt Mom meiner Antwort zuvor. »Für Auftritte mit dem großen Orchester ist es vielleicht noch ein wenig früh, aber bestimmt wird sie schon bald wieder im Konservatoriumsorchester spielen.«
    »Hallo? Ich bin anwesend!«, sage ich gereizt. »Und glaub mir, ich bin noch nicht annähernd gut genug, auch nur daran zu denken.«
    »Das siehst du falsch, Liebes«, fährt Mom unbeirrt fort. »Du kommst jetzt bald in die Abschlussklasse, und wir werden entscheiden müssen, ob du danach aufs Juilliard gehst oder am Konservatorium weitermachst.«
    »Ich habe bereits eine Entscheidung getroffen.« Das ist zwar glatt gelogen, aber sie hat es einfach herausgefordert. »Ich werde mich an der CAL und an der UC San Diego bewerben.« Auch die beiden Namen sind völlig aus der Luft gegriffen, aber das weiß ja außer mir keiner.
    »Was willst du denn da, um Gottes willen? Keine der beiden Unis hat ein Musikangebot, das auch nur annähernd deinem Talent gerecht wird.« Sie lässt nicht locker und legt die Gabel neben ihren Teller – ein Zeichen, dass der Kampf jetzt richtig losgeht. »Was ist denn plötzlich in dich gefahren? Wir haben das Juilliard geplant, seit du …«
    Ich würge sie ab, bevor sie ihren Satz zu Ende bringen kann: »Mom, sieh es endlich ein, das Juilliard ist für mich gestorben, und das Konservatorium auch. Und darum muss ich mir was Neues überlegen. Ich dachte an Geschichte oder vielleicht Englische Literatur.«
    »Du willst dein Talent verkümmern lassen und stattdessen Lehrerin werden?«
    »Wäre das so schlimm? Jetzt unterrichte ich Cello. Der Unterschied ist vielleicht gar nicht so groß.«
    Mom hat schon wieder Luft geholt, doch Dad legt eine Hand auf ihren Arm und zu meiner großen Überraschung hält sie wirklich den Mund. »Was deine Mutter sagen will, ist, dass du noch nicht aufgeben solltest. Du hast noch sechs Monate Zeit, bevor du dich irgendwo bewerben musst, und in der Zwischenzeit kann viel passieren.«
    Ein Klopfen an der Haustür erspart mir vorerst eine Antwort. »Ich geh schon«, sage ich schnell und werfe meine Serviette auf den Tisch. Vielleicht, denke ich auf dem Weg durch den Flur, sollte ich das Thema Kat anschneiden, das würde sie ein bisschen von mir ablenken …
    Als ich öffne und Drew vor mir steht, bin ich völlig verdattert.
    »Was machst du hier?« Schnell trete ich hinaus und schließe die Tür hinter mir.
    »Du hast vergessen, mir deine Handynummer zu geben, darum dachte ich, ich schau mal persönlich vorbei.«
    Mein Blick fällt auf die Bauchmuskeln, die sich unter seinem eng anliegenden Doors-T-Shirt abzeichnen, und ich schaue schnell zur Seite.
    »Und woher wusstest du, wo ich wohne?«
    »Ich habe mal gehört, wie Kat Francesca die Adresse genannt hat.«
    Hätte ich mir denken können. Jedes Detail wird registriert, nichts wird vergessen. »
Ein
Mal Essen gehen, hatte ich gesagt«, erinnere ich ihn, lehne mich gegen den Türrahmen und verschränke die Arme vor der Brust.
    »Ich weiß«, antwortet er, »und keine Sorge, das hier ist auch bloß eine ganz zwanglose Einladung. Ich möchte, dass du jemanden kennenlernst … allerdings würde es diesmal länger dauern als nur eine Stunde …«
    »Und wen?«
    »Ist eine Überraschung.« In seinen Augenwinkeln bilden

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