Fuer immer 2 - die Liebe
Cockpit passen würden, und überlege, ob er sich vielleicht über mich lustig macht.
»Wenn nicht nach Vegas, wohin fahren wir dann?«
»Du warst einverstanden, dich überraschen zu lassen.«
»Okay, ich frag nicht mehr.«
»Sehr schön.«
Während wir in Richtung Zentrum fahren, schaue ich aus dem Fenster und versuche, meine Neugier im Zaum zu halten. Alle Fahrer in den entgegenkommenden Autos verdrehen sich die Hälse, um im Vorbeifahren einen Blick auf den Bugatti zu erhaschen, aber Drew scheint das gar nicht zu bemerken.
Nachdenklich streiche ich mit der Hand über das edle, samtweiche Leder des Sitzes. »Sind deine Eltern Millionäre, oder so?«
Drew lehnt sich entspannt zurück in die Polster, während der Wagen mit uns dahinflitzt. »Jetzt schon, weil ich ihnen ein bisschen unter die Arme gegriffen habe, aber als ich klein war, waren wir eine ganz normale Mittelstandsfamilie in Sydney. Mein Dad ist Ingenieur und meine Mom Hausfrau.«
»Moment mal. Und was sollte dann die Story von dem armen Jungen, der nur mit Rucksack und Reisetasche in San Francisco strandet? Ich wusste, dass du Schmuck entwirfst, das hat Kat erzählt. Von superteuren Autos hat sie nie was gesagt.«
»Das mit dem Schmuck mache ich bloß zum Vergnügen, aber die meisten Leute kennen mich eben nur als Goldschmied und denken, ich hätte irgendwo stinkreiche Verwandte«, erklärt er fast ein bisschen entschuldigend. »Von mir aus kann das auch so bleiben. Nicht mal Francesca kennt die Wahrheit.«
Seine Miene verfinstert sich ein bisschen, als er ihren Namen ausspricht. Sieht so aus, als stünden die Dinge zwischen den beiden zurzeit nicht zum Besten.
»Und was ist die Wahrheit?«
»Hast du schon mal von Iawi, Alexandria und den Katakomben gehört?«
»Ich weiß, dass Iawi sehr alte Akhet sind. Das ist aber auch schon alles.«
Drew nickt ein paarmal bedächtig, und ich weiß, dass er überlegt, wie viel er mir erzählen soll.
»Der erste Bund von Akhet formierte sich in Rhakotis, im heutigen Alexandria.«
»In Ägypten«, sage ich und verstehe endlich, warum alles einen ägyptischen Namen hat.
»Genau. Als die Leute begannen, sich an die Vergangenheit zu erinnern, und ihnen bewusst wurde, dass sie mehr als nur ein Leben hatten, suchten sie nach einem sicheren Ort, um wertvolle Dinge aufzubewahren, damit sie ihnen im nächsten Leben wieder zur Verfügung stünden. Diesen Ort fanden sie in Rhakotis. Es gab auch Iawi, die ihre Kostbarkeiten anderswo aufbewahrten, aber Rhakotis war der einzige offizielle Ort dafür.«
Wir fahren gerade durchs Bankenviertel und ich sehe hinauf zu den hell erleuchteten Fenstern der Hochhäuser. »Was für Dinge?«
»Früher waren es größtenteils kleinere Sachen, Gold, Schmuck und so weiter. Im Laufe der letzten Jahrhunderte haben wir eine Reihe zusätzlicher Orte und Möglichkeiten zur Aufbewahrung gefunden. Außerdem sind wir klüger geworden und wissen besser, welche Dinge es sich aufzuheben lohnt.« Mit einem Lächeln lehnt er sich zu mir herüber. »Hast du zum Beispiel eine Ahnung, wie viel heutzutage eine Baseballkarte von Honus Wagner wert ist? Von dem Geld, das ich für so ein kleines Stück Papier bekomme, könnte ich gleich mehrere Bugattis kaufen.«
»Und das ist das ganze Geheimnis? Man verkauft Baseballkarten und macht damit ein Vermögen?«
»Nein, natürlich nicht. Jedes Leben ist anders und vor allem teurer als das vorherige. Man muss das Geld, das man zuvor auf die Seite gebracht hat, für sich arbeiten lassen, und dabei sind die besonderen Fähigkeiten als Akhet äußerst nützlich. Zu wissen, welche die gewinnbringendsten Aktien sind, welche Technologien sich in der Zukunft am besten verkaufen werden und so weiter.« Er lacht. »Im Grunde ist es ganz einfach. Ich habe Geld. Geld braucht man, um Unternehmen zu gründen oder auszubauen. Ich gebe den Unternehmen, was sie brauchen, und sie geben mir dafür einen Teil des Gewinns.« Ziemlich hart legt er einen anderen Gang ein. »Wenn man einmal begriffen hat, wie es funktioniert, ist Geldmachen wirklich ganz leicht. Wir machen das alle, und ich wette, dass nicht einmal deine Freunde vom Sekhem unter Geldmangel leiden.«
Es stimmt, dass Griffon, als er das Linkshänder-Cello für mich anfertigen ließ, gesagt hat, dass Geld kein Problem wäre. Trotzdem wohnen er und Janine in einem vollkommen normalen Haus, auch wenn Janine eine ganze Reihe von wohlhabenden Leuten zu kennen scheint. Und Griffon fährt ein Motorrad, keinen
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