Fuer immer 2 - die Liebe
Shewi bist. Die älteren Iawi vergessen manchmal, wie es beim ersten Mal war.« Er nimmt meine Hand und küsst sie. »Ich jedenfalls finde es entzückend.«
Drew sieht auf die Uhr und sagt: »Lass uns was zu trinken holen und uns einen Tisch suchen.« Aha, anscheinend ist es Zeit für den Überraschungsgast.
Ich folge ihm zur Bar. Unterwegs bleiben wir immer wieder stehen, weil er ein paar Leute begrüßt. Alle sind nett, aber auch ein bisschen herablassend. Sogar ein junger Typ, der bestimmt nicht älter ist als ich, behandelt mich wie ein Kind, als er hört, dass ich zum ersten Mal hier bin.
»Einen Scotch bitte und ein Glas von eurem besten Chardonnay«, bestellt Drew, als wir schließlich am Tresen angelangt sind. »Ist das okay?«, versichert er sich kurz bei mir.
Ich nicke. Ein Drink wird vielleicht ein bisschen gegen meine Nervosität helfen. Ich lehne mich mit dem Rücken an den Tresen und sehe mich unauffällig um. Alle sind sehr gut gekleidet, und im gedämpften Licht funkeln überall Brillanten. Auch die Gäste, die man nicht direkt als gut aussehend bezeichnen würde, haben etwas so Besonderes an sich, dass man zwei Mal hinsieht. Ich schaue kurz hinüber zu Drew, der mit dem Barmann plaudert. Er allerdings sieht so perfekt aus, dass jeder mindestens drei Mal hinsieht.
»Drew!«, höre ich jemanden rufen, und als ich mich wieder zu ihm umdrehe, ist er plötzlich in einer Wolke aus wuscheligem weißem Fellimitat verschwunden – zumindest
hoffe
ich, dass es nur Imitat ist. Alles, was ich sonst erkennen kann, ist eine Mähne aus pechschwarzen Locken über einer kurzen Jacke und ein Paar unglaublich lange und perfekt gebräunte Beine, die in einem extrem kurzen Lederrock stecken. Als Drew wieder aus der Fellwolke auftaucht, hat er auf der Wange einen knallpinken Lippenstiftabdruck. »Du bist in der Stadt, wie schön! Dann musst du
unbedingt
morgen zu meinem Konzert kommen!«
»Ich kann’s nicht versprechen. Ist gerade ziemlich viel los.« Er nickt in meine Richtung. »Portia, das ist Cole, eine Freundin von mir.«
Und dann begreife ich, wer das ist. Zwar kenne ich sie nur aus Videos und der Übertragung der Music Awards, aber die Frau, die da vor mir steht, ist definitiv Portia Martin. Sie tut das Unglaubliche, nimmt mein Gesicht in ihre Hände und verpasst auch mir einen pinken Kuss auf die Wange. »Freunde von Drew sind auch meine Freunde«, sagt sie mit einem Lächeln.
Trotz der Parfümwolke und dem wuscheligen Pelz, der sie einhüllt, spüre ich, dass sie es ehrlich meint, und erwidere ihr Lächeln. »Danke schön. Nett, dich kennenzulernen.«
Portia setzt eine gekonnte Schmollmiene auf. »Bitte, bitte, sagt, dass ihr zu meinem Konzert kommt. Ich lasse an der Tür zwei Karten für euch hinterlegen. Es wird so eine Art Test vor der großen Tour, die bald losgeht. Ihr müsst einfach kommen!«
»Ich … äh …«
Drew wischt verstohlen den Lippenstift von seiner Wange – den Abdruck eines Kusses, für den die meisten Jungs sterben würden. »Ich schick dir eine Nachricht, sobald ich weiß, wie unsere Pläne aussehen, okay?«
»Einverstanden. Die Karten lasse ich auf jeden Fall hinterlegen. Im Civic Center, so gegen neun. Ich zähle auf euch.«
»Ich kann nichts versprechen«, beharrt Drew.
Portia nimmt meine Hand und drückt sie. »Sehr nett, dich kennenzulernen, Cole. Ich denke, wir werden dich in Zukunft wohl noch öfter hier sehen …« Ich könnte schwören, dass sie mir dabei kurz zuzwinkert.
Nachdem sie gegangen ist, sehe ich Drew mit großen Augen an. »Du bist tatsächlich mit Portia Martin befreundet?«
Er zuckt die Schultern. »Warum nicht? Sie ist auch nur ein Mensch wie jeder andere.« In dem gedämpften Licht leuchten seine blauen Augen noch intensiver.
»Ist sie nicht. Sie ist Portia Martin!«
Drew reicht mir meinen Wein. »Da drüben in der Nische ist ein freier Tisch.«
Wir sitzen noch nicht lange, da tauchen zwei Frauen und ein Typ auf, alle so um die zwanzig. Drew stellt uns kurz vor. Was die beiden Frauen machen, habe ich nicht mitbekommen, aber alle sprechen über Baseball und soviel ich heraushöre, spielt der Typ wohl für irgendein Spitzenteam. Ich präge mir seinen Namen ein, damit ich Griffon später fragen kann, denn er kennt ihn bestimmt – doch dann fällt mir ein, dass ich dazu keine Gelegenheit haben werde. Das sind die schlimmsten Momente: Ich erlebe irgendwas und denke, das muss ich unbedingt Griffon erzählen, und dann trifft es mich wie ein
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