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Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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interessant. Ich hatte noch nie ein Leben in Indien.«
    »Ich war damals ein Junge. Ungefähr zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Ich verlor mein Augenlicht durch einen Feuerwerkskörper.« Ich rufe mir die Erinnerung noch einmal ins Gedächtnis. »Ich glaube, damals fing es an, dass ich empfindsamer wurde. Weil ich nicht mehr sehen konnte, haben sich anscheinend meine anderen Sinne stärker entwickelt. Mein Gehör wurde viel besser und ich konnte am Tonfall der Menschen erkennen, was in ihnen vorgeht.«
    »Gut möglich«, erwidert Janine und kaut eine Weile nachdenklich. »Zu erblinden muss ein ziemlich einschneidendes Erlebnis sein … Und wenn man andere Fähigkeiten über mehrere Leben hinweg ausbauen kann, warum sollte das nicht auch für Empathie gelten? Im Grunde genommen ist Empathie nur eine hoch entwickelte Form von Intuition. Wenn du erst lernst, wirklich darauf zu vertrauen, wer weiß, was dann noch alles möglich ist.«
    »Glaubst du, es könnte mein letztes Leben vor diesem gewesen sein?«
    »Hm, Zweiter Weltkrieg, hast du gesagt?«
    »Ja. Mein Vater sprach über England und Deutschland.«
    »Und wie alt warst du?«
    »Elf. Es war kurz nach Kriegsende.«
    »Dann könnte es sein. Kommt darauf an, wie alt du warst, als dein Leben zu Ende ging … aber ja, das wäre möglich.«
    »Schon verrückt, oder?«
    »Ja, absolut.« Sie reibt ihre Hände über die Oberschenkel und streckt sie mir dann entgegen. »Genug geplaudert. Kümmern wir uns wieder um deine Fähigkeiten im Hier und Jetzt.«

[zurück]
14
    Kaum ist Drew am Fuß der Eingangstreppe aufgetaucht, sprinte ich aus dem Haus. Nicht, weil ich so wild darauf bin, ihn zu sehen, sondern weil Mom gleich nach Hause kommt und ich keine Lust habe, mich schon wieder rechtfertigen zu müssen. Die vage Nachricht auf dem Küchentisch muss fürs Erste reichen.
    »Hi«, begrüßt mich Drew. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit V-Ausschnitt und eine dunkelbraune Lederjacke, die er entweder tatsächlich schon seit mehreren Leben besitzt oder in irgendeinem noblen Vintage-Shop gekauft hat. Das leise Kribbeln, das sich bei seinem Anblick in mir regt, behagt mir gar nicht, und ich verbuche es eilig als ein Überbleibsel aus unserem früheren Leben. »Du siehst gut aus«, sagt er mit einem kleinen Lächeln.
    Jeans und schwarze Cordjacke. Niemandem würde ich je verraten, dass ich Stunden gebraucht habe, um mich zu entscheiden, was ich anziehen soll. Mein Ziel war eine perfekte Mischung aus »gut aussehen« und »ist mir doch egal«. Meiner Meinung nach spiegelt mein Outfit eher Letzteres wider. Daher habe ich schon den Mund aufgemacht, um ihm zu widersprechen, doch im letzten Moment überlege ich es mir anders und sage einfach: »Danke. Und wohin fahren wir?«
    Drew geht den Bürgersteig entlang und sagt über die Schulter: »Wenn es okay ist, soll das lieber ein Geheimnis bleiben. Ich verspreche, dass du vor Mitternacht wieder zu Hause bist.«
    Ich vergewissere mich, dass mein Handy in der Jackentasche ist. Im Notfall kann ich immer noch ein Taxi rufen. Und wenn er nur diesen einen Abend haben will und mich danach in Ruhe lässt, soll’s mir recht sein. »Okay.«
    Er zieht erstaunt die Augenbrauen hoch. »Wirklich? Toll. Versuch einfach, ganz offen zu sein und nicht vorschnell zu urteilen. Ich habe mein Auto dort drüben geparkt.«
    An der übernächsten Ecke steht es, ein riesiges schwarzes, tiefergelegtes Etwas mit einem breiten roten Streifen auf der Motorhaube, das aussieht wie ein Rennwagen oder ein Superauto aus einem Actionfilm. Drew geht um den Schlitten herum und öffnet mir die Beifahrertür. Der tiefe Sitz empfängt mich, als hätte er nur auf mich gewartet und wüsste genau, was am bequemsten für mich ist. Die Innenausstattung ist ganz aus weichem, hellgrauem Leder, und nirgends ist ein einziges Fleckchen oder Staubkörnchen zu sehen. Meine Augen wandern über das blinkende Chrom der Armaturen bis zu dem mir unbekannten Markenlogo in der Mitte des Lenkrads.
    »Dein Auto?«, frage ich, als Drew neben mir auf den Fahrersitz rutscht. »Was ist das, ein Ferrari?«
    »Ein Bugatti«, antwortet er und tätschelt liebevoll das Armaturenbrett. »Ein super Wagen für die Stadt oder einen kurzen Trip nach Vegas.«
    »Wir fahren nach Vegas?«
    »Das hatte ich zuerst überlegt«, sagt er und startet den dröhnenden Motor, »doch dann dachte ich, dass wir dafür wohl nicht genug Zeit haben.«
    Ich betrachte die beleuchteten Instrumente, die eigentlich viel besser in ein

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