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Fuer immer 2 - die Liebe

Fuer immer 2 - die Liebe

Titel: Fuer immer 2 - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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verloren aus, ihre Augen sind rot geschwollen und voller Angst. »Sie haben mich rausgeschickt«, schluckt sie, »weil sie sie intubieren mussten. Das sollte ich nicht mit ansehen.« Ich gehe zu ihr und nehme sie in den Arm, und sie drückt mich so fest, dass ich weiß, die Umarmung gilt eigentlich ihrer Tochter. »Was ist denn bloß passiert?«, fragt sie mit Tränen in den Augen. »Sie kann nicht mal allein atmen.«
    »Ich weiß es nicht«, antworte ich und drücke ihre Hand. »Sie sagte, sie fühlt sich nicht wohl, und dann ist sie einfach zusammengebrochen.«
    »Sie behaupten, es könnte was mit Drogen zu tun haben. Hat sie irgendwas genommen? Bitte, du musst mir die Wahrheit sagen.«
    »Sie hat nichts genommen, ehrlich«, antwortet Peter an meiner Stelle. »Cole wollte ihr eine Ibuprofen geben, aber nicht mal die hat sie geschluckt. Sie wissen ja, wie sie ist.«
    »Ja, ich weiß«, sagt ihre Mom schniefend. »Ich bin so froh, dass ihr beide da wart. Ich darf gar nicht dran denken, was hätte passieren können, wenn sie allein gewesen wäre.«
    »Keine Sorge. Sie ist bald wieder auf den Beinen, ganz bestimmt«, sage ich zu Raynes Mom, zu Peter und zu mir selbst. Alles andere ist einfach undenkbar. Plötzlich geht die Tür zur Notaufnahme auf und eine Krankenschwester steckt ihren Kopf heraus. »Mrs. Foreman? Ihre Tochter ist jetzt stabil und wir bringen sie auf die Intensivstation. Sie können gerne mit uns kommen, aber für weitere Besucher ist es heute noch zu früh.«
    Wir gehen hinüber zur Tür und Raynes Mom hat Panik in den Augen. »Intensivstation? Das bedeutet nichts Gutes, oder?«
    Peter legt beruhigend eine Hand auf ihren Arm. »Machen Sie sich keine Sorgen. Dort ist sie im Moment am besten aufgehoben. Sie wird wieder gesund, ganz bestimmt.«
    Die Tür geht auf. Umgeben von einer Schar Ärzte und Schwestern, sehe ich Rayne reglos auf einem Krankenhausbett liegen. Ein Schlauch steckt in ihrem Mund, er ist mit Pflaster befestigt und an seinem anderen Ende ist ein Beutel, den eine der Schwestern in regelmäßigen Abständen drückt, um Rayne zu beatmen. Eine ihrer Hände hängt schlaff durch das Gitter des Bettes und ich sehe den abgeplatzten blauen Lack auf ihren Fingernägeln. Mehr als alles auf der Welt möchte ich nach dieser Hand greifen und sie drücken, um Rayne zu sagen, dass alles gut werden wird. Doch bevor ich auch nur einen Schritt auf sie zu machen kann, ist das Notfallteam schon mit ihr in Richtung Fahrstuhl davongerauscht.
    Ihre Mom zögert noch einen Moment. »Wo sind denn eigentlich all ihre Sachen, ihre Tasche und ihr Handy? Sie geht doch sonst nirgendwohin ohne ihr Handy …«
    »Ich hab ihre Sachen. Ich nehme sie mit nach Hause und gebe sie Ihnen dann später, okay?«
    »Danke«, sagt sie, und wieder stehen Tränen in ihren Augen. Dann dreht sie sich um und folgt eilig dem Notfallteam zum Aufzug.

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18
    Meine Finger klammern sich an den seidenen Zipfel von Mamas Sari und ich spüre eine Flut verwirrender Gefühle in ihr. Traurigkeit, ja, das hatte ich erwartet, auch wenn ich ihr immer wieder versichert habe, dass es mir gut gehen wird und sie sich um mich keine Sorgen machen soll. Dass ich bereit bin. Meine Hand tastet nach ihrem Gesicht, ich lasse meine Finger über ihre tapfer zusammengepressten Lippen und bis hinauf zu ihren Augen wandern, die feucht von Tränen sind. Sie sitzt ganz still und lässt es geschehen.
    »Nicht weinen, Mama, du machst es nur noch schwerer.«
    »Ich weiß«, sagt sie und unterdrückt ein Schluchzen. »Du wirst eine wunderbare Zeit haben in England und so viele neue Dinge lernen. Aber du wirst mir fehlen.«
    »Du wirst mir auch fehlen, aber die Zeit wird schneller vergehen, als du denkst, und dann komme ich wieder nach Hause.« Neben ihrer Traurigkeit spüre ich aber noch etwas anderes – etwas Heiteres, eine freudige Erregung. Zwar versucht sie, das Gefühl zu verbergen, doch für mich ist es so deutlich, als könnte ich es sehen. Ich zögere kurz, aber dann beuge ich mich zu ihr hinüber und flüstere: »Ich weiß, dass du ein Geheimnis hast.«
    Mama zieht ihre Hand weg und rückt ein Stückchen von mir ab. »Geheimnis? Ich habe kein Geheimnis.«
    Ich drehe mein Gesicht in ihre Richtung. »Hast du doch. Ich kann es fühlen.«
    Ich höre, wie sie erschrocken die Luft einzieht. »Fühlen? Wie kannst du es fühlen? Es ist doch noch viel zu klein und wird erst in vielen Monaten auf die Welt kommen.«
    Ein Baby, das ist es also. Mama und Papa

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