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Für immer - Blue

Für immer - Blue

Titel: Für immer - Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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führten. Die Türen waren an diesem Abend verschlossen. Draußen war es zu warm‚ als dass man sie offen gelassen hätte. Die Klimaanlage würde nichts nützen‚ und die schwüle Nachtluft käme herein.
    Die Hand auf der Türklinke‚ drehte Blue sich um und sah durch den Raum – direkt zu Lucy. Dieses Mal blickte er nicht durch sie hindurch. Dieses Mal begegnete er ihrem Blick. Er bewegte den Kopf kaum wahrnehmbar‚ aber die Botschaft war eindeutig. Sie sollte ihm folgen.
    Lucy klopfte das Herz‚ als sie sich einen Weg durch den Tanzsaal und zu den Türen zum Hof bahnte. Vielleicht hatte sie sich getäuscht. Blue hatte sie erkannt. Er wusste‚ dass sie hier war. Sie brauchte mehrere Minuten‚ um den Raum zu durchqueren. Doch schließlich erreichte sie die Flügeltüren und schlüpfte hinaus auf den Innenhof.
    Der Klang der Musik und das Gelächter auf der Party waren gedämpft und weit weg‚ nachdem Lucy die Tür hinter sich geschlossen hatte. Die Hitze wehte ihr wie etwas Festes ins Gesicht und auf die Arme. Der Mond war fast voll und glühte durch den Nebel einer Wolkendecke.
    Der Innenhof war weitläufig und mit sorgsam geebneten Gehwegplatten ausgelegt. Ein zierendes gusseisernes Geländer fasste den Hof ein. In den Ecken waren mehrere Stühle und Tische mit flackernden Zitronenduftkerzen aufgestellt worden. Japanische Laternen hingen von oben herab‚ aber das schwache Licht‚ das sie warfen‚ ließ sich nicht mit dem Mondschein vergleichen.
    Als Lucy stehen blieb und wartete‚ dass sich ihre Augen an das Halbdunkel gewöhnten‚ entdeckte sie Blue. Er lehnte im Schatten am Geländer und betrachtete sie einfach.
    Blue glaubte‚ seinen Augen nicht zu trauen. Das war verrückt. Denn er war an vielen Orten gewesen und hatte sowohl das Beste als auch das Schlechteste gesehen‚ was die Menschheit hervorbrachte. Und er hatte angefangen zu glauben‚ dass ihn nichts mehr überraschen konnte.
    Aber Lucy Tait‚ todschick in einem sexy schwarzen Kleid‚ mit ihren unglaublich langen Beinen‚ mit ihrem Haar‚ das kunstvoll hochgesteckt war‚ und den geschminkten Augen und dem lodernden Blick – Lucy Tait hatte ihm das Gegenteil bewiesen.
    Er war davon ausgegangen‚ dass sie in einem spröden und praktischen Outfit erscheinen würde. Er hatte damit gerechnet‚ seine Vorstellungskraft einsetzen zu müssen‚ um die Frau zu sehen‚ die er unter ihrer Kleidung vermutete.
    Sie ging auf ihn zu‚ und er spürte‚ wie sich sein Puls um das Doppelte erhöhte‚ was er prompt zu unterdrücken versuchte. Er hatte nicht klar gedacht‚ als er sie darum gebeten hatte‚ ihn zu dieser Party zu begleiten. Erst als er angekommen war‚ hatte er erkannt‚ dass er im Zentrum der versteckten und auch weniger versteckten – Aufmerksamkeit stand. Und da war ihm eingefallen‚ dass Lucy als seine Begleitung denselben neugierigen Blicken und Spekulationen ausgesetzt war.
    Das hatte sie nicht verdient. Er musste sie nach Hause schicken‚ bevor sie zusammen gesehen wurden.
    Deshalb hatte er sich keinerlei Reaktion gestattet‚ als er sie zum ersten Mal auf der anderen Seite des Saals hatte stehen sehen. Er hatte sich nicht einmal den zweiten Blick erlaubt‚ nach dem er sich verzehrte.
    Doch hier in der Dunkelheit‚ weit weg von den neugierigen Blicken‚ konnte Blue so oft hinsehen‚ wie er wollte.
    Gnade!
    Sie war die personifizierte Versuchung. Aber erst als er ihr in die Augen sah‚ wurde ihm klar‚ dass Lucy wahrscheinlich gar nicht wusste‚ wie unglaublich sexy sie aussah. Er las das Zögern in ihrem Blick‚ und eine Art Verletzbarkeit‚ was ihr in Verbindung mit ihrem Wahnsinns-Outfit eine eigentümliche Mischung aus Erfahrung und Unschuld verlieh.
    Blue konnte sich nicht daran erinnern‚ wann er zum letzten Mal eine Frau gesehen und sie so stark begehrt hatte wie jetzt Lucy.
    Er stieß sich vom Geländer ab‚ sobald sie näherkam. Auf den sexy schwarzen Absätzen ihrer Schuhe war sie fast so groß wie er.
    „Scheint‚ dass ich länger nicht in der Stadt war‚ als ich dachte“‚ sagte Blue weich. Er spürte‚ wie er sich anspannte‚ während er den Blick auf ihren Mund gleiten ließ und beobachtete‚ wie sie sich nervös die Lippen mit der Zungenspitze befeuchtete.
    „Zwölf Jahre“‚ murmelte sie.
    Er nickte. „Also … Warum bist du nicht verheiratet … und lebst irgendwo mit ein paar Kindern und all dem?“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine dunkle Augenbraue hoch.

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