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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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gehst?», fragte Coreys Mutter und putzte sich erneut die Nase.
    «Jetzt wein doch nicht, es ist das Beste, was ihm passieren konnte!», sagte ihr Mann.
    «Wohin denn?»
    «Frankreich!», sagte Carla.
    Ich sah Corey an und wartete auf eine Bestätigung, doch er lächelte bloß glückselig. Vermutlich war er ganz high vor lauter Begeisterung über sich selbst.
    «Frankreich?» Ich wünschte mir ein Lois-förmiges Loch in den Teppichboden, damit ich darin versinken konnte, aber natürlich erschien nichts dergleichen. Stattdessen hörte ich Carlas Mum jammern und musste der Versuchung widerstehen, auch gleich loszuheulen.
    «Das ist super! Wirklich super. Ich freue mich wirklich für dich», brachte ich stattdessen leise heraus.
    «Es tut mir leid!», flüsterte er mir kurz darauf im Flur zu.
    «Schon in Ordnung, Corey», flüsterte ich zurück. Dann machte ich mich auf den Nachhauseweg.
    In meinem Zimmer holte ich die Kassette heraus, die mir Corey zu meinem dreizehnten Geburtstag geschenkt hatte, und legte sie in meinen tragbaren Kassettenrekorder ein. Ich drückte auf Play und hörte mir den zweiten Song von LL Cool J’s Album an. «Around the Way Girl» flutete durch den Raum.
    Mein Lieblingslied.

Mach’s nicht wie ich
    Kevin Bates’ Schatztruhe: Ich habe wirklich gedacht, ich sei ein Mann, nachdem ich mir mit Charlie den Film «Shaft» im Coronet angesehen hatte. Ein Klassiker.
    Meine Kleine ist achtzehn! Wahnsinn! Auch wenn Du Dir vielleicht schon vor fünf Jahren so vorgekommen bist – jetzt bist Du wirklich eine erwachsene Frau. Wie fühlst Du Dich? Vermutlich genauso wie gestern, schätze ich. Es wird immer so viel Wind um den achtzehnten Geburtstag gemacht, und wenn es dann so weit ist, stellst Du fest, dass es einfach nur der Tag ist, an dem Du nicht mehr siebzehn bist.
    Tja.
    Trotzdem ist es RIESIG!
    Ich wette, Deine Mum veranstaltet eine Wahnsinnsparty für Dich, oder Du gehst mit deinen Freunden aus, um mit Deinem ersten (hoffe ich jedenfalls) richtigen Drink anzustoßen. Aber was Du auch tust, versuche, so viel Spaß wie möglich zu haben, aber Dich trotzdem nicht zu sehr zu betrinken, okay? Lois, jetzt, wo Du achtzehn bist, kannst Du über vieles in Deinem Leben selbst bestimmen. Ich hoffe, dass Du das Beste daraus machst. Geh zum Beispiel zur Wahl. Vergiss diesen ganzen «Macht doch sowieso keinen Unterschied»-Verweigerungsquatsch. In manchen Ländern sterben für das Wahlrecht immer noch Menschen.
    Und wenn Du noch keinen hast, besorg Dir einen Reisepass, mach den Führerschein und lege jeden Monat ein bisschenGeld zur Seite. Vielleicht denkst Du jetzt, «Was ist in meinen alten Herrn gefahren?», aber glaub mir, das alles wird Dir noch viel nützen.
     
    An dem Sonntag, an dem Corey von seinem Vater zum Eurostar gefahren wurde, hingen schwere Regenwolken am Himmel. Carlas Mum tupfte sich mit ihrem Taschentuch die Tränen ab, während das Auto die Straße hinunterfuhr, vorbei an Lanes Fish Bar, dem Spielplatz und an all den anderen Orten, an denen wir so viel gemeinsam erlebt hatten. Carla wirkte ungewöhnlich bedrückt und versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten. Ich strich ihr tröstend über den Rücken, während ich mit der anderen Hand Corey nachwinkte. Auf die Übrigen wirkte ich ganz ruhig und gelassen. Ich fragte mich laut, ob es heute wohl noch regnen würde. Es musste den Anschein machen, als sei ich über die Abreise des ersten Jungen, den ich je geküsst hatte, schon hinweg. Sogar bei unserem Abschied am Abend zuvor, an dem Carlas Mum ein kurzes Treffen mit allen Freunden arrangiert hatte, war ich ruhig und gelassen gewesen. Ich hatte die Situation akzeptiert. Corey hatte wenig zu mir gesagt, er war viel zu beschäftigt gewesen mit seiner Familie und seinen anderen Freunden. Er murmelte nur etwas von «in Verbindung bleiben». Schreiben. Das konnte er gleich vergessen, denn wie ich der Außenwelt demonstrierte – Corey eingeschlossen   –, war ich schon über ihn hinweg. Oder nicht?
    «Lass es dir gutgehen», sagte ich, denn er sah ganz und gar nicht glücklich aus. Gerade als er mir antworten wollte, rief ihn seine tränenüberströmte Mutter in die Küche, damit er ihr mit dem Kuchen half. Als ob meine Gefühle nicht zählten. Als ob ich nicht zählte.
    Aber wie gesagt, ich war ja schon über ihn hinweg. Auchschon vor diesem Moment. Vielleicht sogar schon seit dem Tag, an dem er mich zum ersten Mal geküsst hatte.
    Außerdem hatte ich ja noch meinen Dad, Berge von Lernmaterial

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