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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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ihren Bruder verliebt, und es war schon komisch, dass sie davon nichts wusste. Corey schien nichts dagegen zu haben, es ihr zu sagen, doch als er mich bis zu meiner Haustür begleitete, sagte er: «Aber lass uns noch ein bisschen warten. Mum verrät bestimmt nichts.»
    «Warum sollen wir damit warten?», fragte ich und fühlte mich plötzlich unwohl. «Carla wird sich freuen.»
    «Wir warten noch das Wochenende ab, und dann sehen wir weiter.»
    Wir küssten uns zum Abschied. Es war ein himmlischer Kuss, den ich bestimmt nicht so schnell vergessen würde – wenn auch aus den falschen Gründen.
     
    … Ich weiß, dass Du diesen Jungen wirklich magst, aber denk dran, es LANGSAM angehen zu lassen. So ungefähr in dem Tempo einer Schnecke im Rollstuhl, der von einer anderen Schnecke geschoben wird, die schon ihr drittes Bier intus hat. Wenn er Dich irgendwo anfasst, wo es Dir unangenehm ist, dann sag ihm, er soll seine Finger bei sich behalten. Sag ihm, Du erzählst es Deinem Dad und dass Dein Dad EXTREM schlechte Laune bekommen kann.
    Wenn er Dich dann drängt, ist er es ohnehin nicht wert. Ganz gleich, wie sehr Du diesen Jungen magst, tue NICHTS, womit Du Dich nicht wohlfühlst. Wenn er in Ordnung ist, wird er Dich und Deine Wünsche respektieren. Erinnerst DuDich noch, was ich über Jungs, Luftballons und Hormone gesagt habe? Das hört eigentlich nie auf, Schätzchen, denke also immer daran. Leider bin ich, wenn es um Deine Gefühle geht, vermutlich nicht besonders kompetent. Also ist es wahrscheinlich besser, wenn Du mit Deiner Mum über diese Dinge redest.
     
    Ich runzelte die Stirn. Da würde ich mir ja lieber die Zunge abbeißen, als mit meiner Mutter über Corey zu sprechen.
     
    Sie kennt sich da besser aus als ich. Vielleicht kannst Du auch mit Deiner besten Freundin reden. Wer immer auch in Frage kommt, bitte sprich darüber. Das ist eine sehr gute Methode, um sich über vieles klarer zu werden.
     
    Als ich an diesem Abend über meinen Hausaufgaben saß, musste ich immerzu an Corey denken. An alles, was wir gemeinsam unternommen hatten. Wie ich mich fühlte, wenn ich mit ihm zusammen war. Obwohl Dad mich vor einer solchen Situation gewarnt hatte, bedeutete es viel für mich, dass wir so lange einfach nur befreundet gewesen waren. Und wenn wir unsere Verliebtheit jetzt nicht mehr verheimlichen mussten, könnten wir richtig zusammen sein   … Ich überlegte, ob ich ihm nicht eine ganz offizielle Verabredung vorschlagen sollte. Ein richtiges Date, um den Tag zu begehen, an dem alle von uns erfahren sollten.
     
    Verschiedenes:
Kann ein Mädchen einen Jungen fragen, ob er mit ihr ausgeht?
    Ja.
    Ich schätze, seit meiner Zeit hat sich einiges geändert. Es gibt aber bessere und schlechtere Arten, so eine Frage zuformulieren, und manchmal kann es ganz schön kompliziert sein. Versuche es geschickt anzustellen. Wenn Du den ersten Schritt gemacht hast, zum Beispiel: «Hast Du Lust, mit mir ins Kino zu gehen?», lass den Jungen den Film aussuchen. Oder wenn Ihr einen Burger essen wollt, lass ihn bestimmen, wo Ihr hingeht. Wir wollen uns eben männlich fühlen, weißt Du. Trotzdem, lass Dir nicht erzählen, dass es kein Junge gut findet, von einem Mädchen gefragt zu werden, ob er sich mit ihr verabreden will. Das ist kompletter Unsinn! Es passiert so selten, dass sich der Typ vermutlich ungeheuer geschmeichelt fühlt, das kannst Du mir glauben. Also mach es, wenn Dir danach ist – er wäre sowieso bescheuert, wenn er ablehnen würde.
     
    Mit neuem Selbstvertrauen rief ich am nächsten Tag bei Corey an und war geschockt, als sich Carlas Mutter mit tränenerstickter Stimme meldete.
    «Ist was passiert?», fragte ich erschrocken. Vor meinem inneren Auge zogen grässliche Bilder vorbei, von Carla und Corey, wie sie tot auf der Straße lagen.
    «Nein!», schniefte sie und putzte sich die Nase. Ich rannte hinüber. Mein Herz klopfte wie wild, als ich ins Wohnzimmer kam. Ich war unheimlich erleichtert, Corey und Carla zu sehen, die sich wie üblich kabbelten. Alles wirkte wie immer.
    «Corey ist an einer richtig angesagten Kunstakademie angenommen worden!», eröffnete mir Carla lässig.
    Ich drehte mich zu Corey um. «Ist ja super! Glückwunsch!» Am liebsten wäre ich ihm um den Hals gefallen und hätte ihn abgeknutscht, aber dann beherrschte ich mich gerade noch.
    «Danke, Lolli.»
    «Du musst so glücklich sein. Das war doch genau das, was du wolltest.»
    «Ja   … aber.»
    «Hast du ihr gesagt, wohin du

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