Für immer, Dein Dad
… er hat es endlich geschafft, um ihre Hand anzuhalten! Er ist verlobt! Mein kleiner Junge ist verlobt!»
Verschiedenes: Als Teenager verlassen zu werden und als Erwachsene verlassen zu werden
Ich habe das so geschrieben, weil es in JEDEM Alter hart ist, verlassen zu werden. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Du als Erwachsene genügend Aufgaben hast, um Dich abzulenken. Aber als Jugendliche … da zieht es Dich nur ganz, ganz tief runter.
Ja, verlassen zu werden ist wirklich kein Spaß. Es kann sich anfühlen, als würde jemand für Deinen ganz persönlichen Weltuntergang sorgen. Wer will sich schon alle möglichen Erklärungen anhören, ganz gleich, ob sie grob oder einfühlsam formuliert werden, wenn sie alle nur dasselbe aussagen: Ablehnung. Ich mache Dir nichts vor – ES TUT WEH, UND ZWAR SEHR.
Vielleicht hat schon irgendwer versucht, Dich mit dem alten Spruch «Andere Mütter haben auch schöne Söhne» zu trösten, und Du hättest denjenigen am liebsten geohrfeigt. Alsosage ich das nicht und gebe auch keines der vielen anderen Klischees zum Besten, die gern bemüht werden, wenn plötzlich jemand allein dasitzt. Stattdessen sage ich: Nur weil Dir so ein idiotischer, bekloppter, dämlicher Mistkerl, der nicht mal merkt, wenn er im Lotto gewonnen hat, über den Weg gelaufen ist, heißt das nicht, dass Dir kein besserer Typ begegnet, der nur auf Dich gewartet hat.
Gut, was?
Ich würde so gerne etwas tun, damit Du dich besser fühlst. Dich in meine Arme nehmen, damit Du Dich ausweinen kannst … Oh, siehst Du, jetzt kommen mir selbst die Tränen, obwohl ich gar nicht sitzengelassen wurde (jedenfalls nicht seit Ella Jones). Aber jetzt kommt die gute Nachricht: Der Schmerz lässt langsam nach, wird jeden Tag ein bisschen schwächer. Zuerst tust Du nichts anderes, als ständig an diesen Kerl zu denken, dann nur noch hundertfünfzig Mal am Tag, dann hundertneunundvierzig Mal, dann hundertachtundvierzig Mal und so weiter. Jeden Tag wird es ein bisschen weniger, bis Du schließlich überhaupt nicht mehr an ihn denkst. Ich verspreche es Dir: Es wird besser. Bald kümmerst Du Dich wieder um andere Sachen. Und das ist auch besser so! Du hast nur dieses eine Leben, also verschwende es nicht damit, einem Typen hinterherzuweinen, der es nicht wert ist.
Seit ich wusste, dass Corey verlobt war, fühlte ich mich auf seltsame Art wie betäubt. Ich versuchte, nicht daran zu denken, und machte weiter mit meinem Leben: arbeiten, essen und schlafen. Doch meine Arbeit machte mir keinen richtigen Spaß mehr, und die Ankündigung einer Gehaltserhöhung nahm ich mit gleichgültigem Kopfnicken zur Kenntnis. Die Nachricht von Coreys Verlobung wirkte auf mich, als hätte ich einen Freund verloren. Nein, das war es nicht.Corey hatte schließlich seit Jahren in Frankreich gelebt. Ich hatte viel mehr als einen Freund verloren. Irgendwie hatte ich die Hoffnung verloren. Aber die Hoffnung worauf? Mir war ja klar, dass wir nie eine ernsthafte Beziehung geführt hätten, also wusste ich nicht recht, warum ich mich so … leer fühlte.
Um mich abzulenken, stürzte ich mich in die Arbeit. Sechs Monate lang war ich täglich zwölf Stunden und gelegentlich auch noch am Wochenende im Büro. Vermutlich war eine Beförderung nur eine Frage der Zeit. Carla versuchte mich aufzumuntern, indem sie behauptete, Corey sei kein «Heiratstyp» und von dieser blondierten Sexbombe nur dazu gedrängt worden, sich zu verloben. Mir war natürlich bewusst, dass Carla noch unter Robs Untreue litt und jede halbwegs glückliche Beziehung unerträglich fand, doch ihre Worte taten mir trotzdem gut.
Eines Tages wurde ich von meiner Chefin per E-Mail in ihr Büro gerufen. Voller Selbstbewusstsein ging ich hin und war bereit, jede Aufgabe in Angriff zu nehmen, die sie mir übertragen würde.
«Lois, ich weiß, dass Sie eine vielbeschäftigte Frau sind. Also fasse ich mich kurz», sagte sie. Auf ihrem Gesicht erschien ein Lächeln. Das war eine Seltenheit. «Könnten Sie sich vorstellen, in unserer Firma die leitende Marktanalystin zu werden?»
Sie sah mich an, als hätte sie mich gefragt, ob ich ein Petit Four zum Kaffee haben wollte und nicht eine Stelle mit rund achtzig Prozent mehr Gehalt.
«Ja, das könnte ich mir sehr gut vorstellen. Danke.»
Die Beste sein
Kevin Bates’ Schatztruhe: Du kannst also alles tun, was Du wirklich willst? Trotzdem funktioniert es nur, wenn Du an Dich selbst glaubst.
Lois, Du lebst in einer Welt
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