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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lola Jaye
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Donnerstag?», fragte ich, zog die Pumps aus und ließ meine schmerzenden Füße in ein Paar gelbe Plüschpantoffeln gleiten – ein Weihnachtsgeschenk von Abbi. Meine Zeit für Ray beschränkte sich auf die Donnerstage und Sonntage, und das wusste er auch. Andererseits würdemir ein bisschen Gesellschaft nach diesem Tag bestimmt guttun.
    «Wenn ich ehrlich bin   … Carla und mein Bruder machen pausenlos miteinander rum   … das wird mir langsam zu viel. Außerdem streiten sie dauernd. Ein bisschen Ruhe und Frieden wäre jetzt genau das Richtige. Und du könntest mir erzählen, was los war.»
    Ich wusste genau, wie es war, mit Carla in einer Wohnung auskommen zu müssen, also erklärte ich mich damit einverstanden, dass Ray für einen zusätzlichen Abend mein Territorium betrat.
    Und ich muss zugeben, dass er mir half, diese schrecklichen Kündigungen zeitweise zu vergessen. Zum ersten Mal seit Wochen schlief ich eine Nacht durch.
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, spielte er an meinem neuen Fotoapparat herum.
    «Wir sollten ein Bild von uns machen. Die Kamera hat einen Selbstauslöser, oder?»
    «Ja   …», gab ich misstrauisch zurück.
    «Ich wette, damit kann man richtig professionelle Aufnahmen machen. Digitalkameras sind angeblich viel einfacher zu bedienen als die alten Dinger. Übrigens, was ist das denn für ein alter Fotoapparat in deinem Schrank? Warum wirfst du ihn nicht weg oder gibst ihn bei einer Sammelstelle ab?»
    Jetzt wurde ich wirklich wütend. Ich ging in die Küche, und er folgte mir wie ein nerviges Schoßhündchen. Während ich in der Mikrowelle meinen Porridge erhitzte, plapperte er weiter: «Wir haben überhaupt kein Foto von uns beiden, Lois. Sollen wir nicht das nächste Mal welche machen?»
    «Warum nicht, aber nicht jetzt, in Ordnung?», antworteteich, doch eigentlich wusste ich ganz genau, dass ich keine Bilder von uns beiden haben wollte.
    Abends sagte ich ihm unsere Verabredung für Donnerstag ab.
     
    «Nächste Woche kommt Corey!», rief Carlas Mutter glücklich, als «Du bist mein Stern» gerade verklang. Augenblicklich beschloss ich, den altmodischen Plattenspieler zu kaufen, den ich im Internet gesehen hatte. Ich wollte auf keinen Fall Corey und seiner blonden Zukünftigen über den Weg laufen.
    «Er freut sich bestimmt, dich wiederzusehen, Lois. Stell dir mal vor, wie schön es wird, wenn er nach seiner Hochzeit wieder in der Nähe wohnt!»
    «Was meinst du denn damit?», fragte ich, während ich meine Platte in die Hülle schob.
    «Er wird mit seiner Frau nach Greenwich ziehen.» Sie unterbrach sich. «Das ist doch in Ordnung für dich, Süße, oder?»
    Mir fiel fast die Platte aus der Hand, als ich begriff, was das bedeutete. «Klar.»
    «Ich wusste es. Die Sache mit dir und Corey ist ja auch schon Jahre her. Eine Jugendliebe. Darüber seid ihr längst weg, stimmt’s?»
    «Stimmt.» Und so war es auch. Ich empfand nichts mehr für Corey, ich wollte nur nicht jedes Mal an diesen One-Night-Stand erinnert werden, wenn ich aus dem Haus ging. Ich dachte schon, dieser grandiose Augenblick könne nicht mehr getoppt werden, da sagte sie: «Und sie kommen nächste Woche GEMEINSAM nach England, um ihre Hochzeit zu planen. Stell dir vor, schon nächste Woche!»
    Ich sorgte dafür, dass ich in der nächsten Woche auf einerGeschäftsreise in Dubai war. Tagsüber wies ich vor der Kulisse eines postkartenblauen Himmels unter sengender Sonne das neue Team in den weitläufigen Büros ein. Nachts lag ich im Fünfsternehotel auf dem Bett, las E-Mails , arbeitete auf dem Laptop und bemühte mich erfolgreich, sämtliche Gedanken an Corey zu verbannen.
     
    Als ich zurückkam, war das glückliche Paar schon wieder in Frankreich.
    «Ich verstehe nicht, wie du nach Dubai fahren konntest, ohne mir etwas davon zu sagen!», beschwerte sich Ray, nachdem wir eine herrliche Stunde im Bett verbracht hatten. Auch Oliver war anfangs ein zärtlicher Liebhaber gewesen, doch Ray bemühte sich noch mehr darum, alles zu tun, was mir gefiel – und er stellte sich dabei sehr talentiert an. Wenn er sich nur nicht ständig beschwert hätte.
    «O Ray, das kam völlig unerwartet. Wenn meine Firma sagt, ‹Spring›, dann muss ich springen!» Ich hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und seufzte tief.
    «Das klingt nicht besonders kollegial.»
    «Ray   …», sagte ich leicht angenervt.
    Er schob die Unterlippe vor. Das machte Abbi auch, wenn sie unzufrieden war. «Sag mir einfach das nächste Mal

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