Für immer Dein
zu John passen. Er war kalt, rau und völlig ohne Gefühl.
„Du wirst sie heiraten. Sie wird deine Frau werden und sie scheint dir völlig egal zu sein. Warum?“
„Joselyne“, zischte er und packte sie am Arm. „ich will dass du jetzt gehst und dich um deine Sachen kümmerst. Es geht dich einen Scheiß an, was ich ihr erzähle oder ob ich sie belüge. Hast du mich verstanden?“
„Sie ist ein guter Mensch.“
„Und ich etwa nicht?“
Sie schüttelte den Kopf. „Irgendetwas ist mit dir geschehen. Ich dachte ich würde dich noch kennen und du hättest dich nicht verändert. Doch du bist nicht mehr du selbst. Gestern…“ sie brach ab und sah bekümmert zu Boden.
„Wegen Gestern tut es mir Leid. Ich wollte dich zu nichts zwingen was du nicht willst.“
„Was ich nicht will?“ schrie sie ihn an. „Ich wollte es auch nicht. Es war falsch und es wird auch in Zukunft falsch sein. Alleine dass ich hier mit dir in diesem Zimmer bin ist falsch. Dass ich dich so sehr liebe ist falsch.“
Ein entsetztes Lachen kam von seiner Seite. „Was soll das heißen. Willst du mich etwa verlassen?“
Sie schwieg – die beste Lösung.
„Antworte mir“, fuhr er sie schroff an und verstärkte den Druck um ihre Arme. „Joselyne, du wirst mich nicht verlassen. Ich erlaube es dir nicht. Hast du mich verstanden?“
„Ich möchte, dass du mich loslässt“, sprach sie ruhig und gelassen, was überhaupt nicht zu ihrer inneren Unruhe passen wollte.
Doch er ließ sie los und sah ihr sicher in die Augen. „Wenn du mich verlässt, werde ich dich suchen und wieder holen. Du hast doch alles hier was du brauchst.“
Sie nickte, doch die Tränen hatten es längst geschafft über ihre Wangen zu laufen. Leise schlüpfte sie durch die Tür und stürmte auf ihr Zimmer.
Ihr Herz klopfte und sie fühlte sich, als wäre sie meilenweit gerannt. Sie ließ sich auf ihr Bett sinken und wog jede Möglichkeit ab. Zu wem sollte sie gehen. Ihre Schwester, doch bis dorthin war es zu weit um alleine als Frau zu reisen. Sonst gab es niemanden. Sie war alleine – wieder einmal. Verloren.
„Mylady“, vernahm sie eine Stimme und hob den Kopf. Niemand geringeres als Peter Flint stand in der Tür, seinen Hut hielt er angespannt in Händen, während er einen Schritt ins Zimmer machte und die Tür wieder schloss.
„Peter, was führt dich in mein Zimmer?“
„Joselyne, ich will dich wirklich nicht verstören, aber ich habe gehört was John und du geredet habt.“ Er legte eine weitere Pause ein und nutzte sie, sich neben sie aufs Bett zu setzen. „Und ich muss dir recht geben. Es ist falsch Susan zu belügen. Und es ist falsch, dass du hier bist.“
„Was soll ich tun?“ Die Frage kam von Herzen.
„Willst du bleiben?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“
Er nickte und griff nach ihrer Hand. „Joselyne, ich habe dich in den letzten Monaten wirklich zu schätzen gelernt. Dein Mut und deine Stärke sind bei Frauen selten zu finden. Du hast ein starkes Herz und wirst wieder glücklich werden. Ich gebe dir die Chance einen Neuanfang zu wagen – als meine Frau.“
Perplex starrte sie ihn an. „Als deine Frau?“
„Ja. Ich habe leider keinen Ring, aber ich kann dir mein Wort geben.“
Im ersten Moment schüttelte sie den Kopf. Alles kam ihr falsch vor. Er, hier in ihrem Zimmer. Dieser Vorschlag. Im Vergleich dazu, schien Johns Vorschlag sie als seine Mätresse zu nehmen, seicht und brav.
Es war eine Möglichkeit – eine ehrbare noch dazu. Aber Peter, er war ihr Freund geworden. Könnte sie mit ihm glücklich werden? Vielleicht sogar einmal dasselbe wie für John empfinden? Eher unwahrscheinlich.
„Ich könnte dir Kinder schenken, die dir niemand mehr wegnehmen wird. Du würdest endlich das bekommen, was du so sehr verdient hast.“
„Peter“, brachte sie gequält hervor. „Es geht nicht um dich, bitte verstehe mich nicht falsch. Es ist nur, ich brauche noch etwas Zeit mir darüber Gedanken zu machen. Das verstehst du doch.“
„Natürlich verstehe ich das“, meinte er nickend. „Ich werde dir morgen eine Kutsche schicken. Sie wird vor Sonnenaufgang kommen und genau eine Stunde warten. Kommst du, werde ich dich persönlich empfangen. Kommst du nicht, vergessen wir diese Sache und ich bleibe dein treuer Freund.“
Er küsste sie noch flüchtig auf die Stirn, ehe er wieder genauso leise verschwand wie er gekommen war.
28
Mit gepackten Koffern und so unauffällig wie möglich gekleidet, stand Joselyne vor der Zimmertür ihres
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