Für immer Dein
Narren ebenso, wie ihr Hab und Gut.“
„Das ist traurig, dass Ihr so denkt. Denn über was schreiben dann die Dichter, die ein Werk nach dem anderen niederlegen, wenn es nicht Liebe ist die durch ihre Feder fließt.“
Er warf ein Stück der Binsenstreu ins Feuer und sah lachend zu wie es verbrannte. „Das ist Liebe, Joselyne“, er zeigte auf den brennenden Haufen vor ihm. „Ein Zustand, der in weniger als einer Stunde verschwunden ist. Alles was zurückbleibt ist Ruß und Schmutz. Nur ein Narr würde behaupten dass man für einen Menschen mehr als Lust empfinden kann. Und all Eure Dichter sind vermutlich die größten Narren die es gibt.“
Seine Worte hatten forsch und grob geklungen, doch sie ließ sich nicht einschüchtern. Sie ahnte bereits warum er so reagiert hatte, doch hielt sie lieber den Mund. Mit Sicherheit hatte Meggy ihn verletzt, als sie mit den anderen Männern das Bett geteilt hatte. Immerhin hatte er ihr alles gegeben. Doch falls es nicht sein Herz gewesen ist, dass Meggy zerbrochen hatte, so war es sein Stolz und der tat bei Männern bekanntlich meist mehr weh als das Herz.„Ich werde mich etwas zurückziehen und die Situation abkühlen lassen.“
„Ja, das ist eine gute Idee. Joselyne, bitte nehmt Euch Meggys Verhalten nicht allzu sehr zu Herzen.“
Sie nickte erneut und verschwand eiligst in ihr sicheres Zimmer, dass ihr wieder einmal genügend Zeit zum Nachdenken geben würde.
Edward war gerade dabei seine Aufgaben aufzuarbeiten. Diese waren in den letzten Jahren, seitdem John im Auftrag des Königs Steuerhinterzieher aufspürte, viel zu viele geworden. Sein Aufgabengebiet bezog sich hauptsächlich auf den Handel, den Dover Castle seit Generationen beherrschte. Nicht zuletzt gefiel ihm dieser Bereich am besten, da er sich vornahm eines Tages von Dover fortzugehen, um sich die Welt anzusehen.
Er würde sein eigenes Unternehmen gründen, sich ein Schiff kaufen und eine Besatzung anheuern. Danach gab es kein Zurück mehr. Nur mehr das offene Meer und tausende von Abenteuer, die auf ihn warteten. Natürlich war dies ein fast schon wahnsinniger Traum, doch er hielt daran fest. Dies gab ihm etwas, worauf er sich freuen und worauf er hinarbeiten konnte.
Während John dann den Titel tragen und die Burg führen würde, wollte er leben. Niemals könnte er die gleiche Verantwortung wie sein Bruder tragen. Er wollte nur für sich sein und am Abend an einem Ort schlafen gehen, um am nächsten an einem völlig anderen Punkt aufzuwachen.
Doch die Tatsache war die, dass er bereits seit gestern Abend hier an diesem verfluchten Schreibtisch saß und den Kopf in die Bücher gesteckt hatte, bis ihm der Schädel dröhnte. Selbst das Essen hatte er ihr eingenommen und somit gerne auf die Gesellschaft seiner Mutter verzichtet.
Als es nun an der Tür klopfte, war er mehr als genervt da er ausdrücklich gesagt hatte, keine weitere Verzögerung zu wünschen. Doch schon im nächsten Moment legte sich seine schlechte Laune, als er Meggy eintreten sah. Wie immer lächelte sie ihn aus den Augenwinkeln heraus an.
„Meggy, was kann ich für dich tun?“ fragte er nun doch etwas zu erstaunt.
Doch Meggy ignorierte seine Frage und ging schnellen Schrittes auf ihn zu. Sie zögerte nicht und warf sich ihm an den Hals. Bevor Edward noch etwas erwidern konnte, küsste sie ihn leidenschaftlich. Achtlos warf er nun die Unterlagen, die er immer noch in Händen gehalten hatte, zur Seite und schlang die Arme um die dünne Gestalt auf ihm.
Doch Meggy ließ diese Berührung nicht zu, da sie sich aus seinen Fängen befreite und mit dem Zeigefinger eine angedeutete Ohrfeige gab.
„Was?“ fragte er völlig sprachlos.
„Darf ich mir nicht den Mann nehmen den ich schon die längste Zeit haben will?“ meinte sie gespielt beleidigt. „Und berühre mich nur wenn ich es dir erlaube. Du kommst schon noch früh genug auf deine Kosten.“
Schwungvoll sprang sie nun auf den Schreibtisch vor ihm und sah gedankenverloren zur Decke. Wohl wissend, welchen Ausblick sie ihm bot. Sie steckte nun nur den Zeigefinger in die Höhe und deutete ihm näher zu kommen. Sofort sprang er auch schon auf und beugte sich über die verführerische Frau, die ihm sicherlich eine ganze Menge Freude bereiten würde.
„Du willst mich doch auch, oder etwa nicht?“ fragte sie und schob ihre Röcke nach oben.
„Natürlich will ich das.“ Seine Stimme war nur mehr als Stöhnen zu bezeichnen und nun tat er doch wieder einen Versuch nach ihr zu greifen. Diesmal
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