Für immer Dein
dies war ihm nun herzlich egal.
Seine Finger wagten indessen einen zweiten vorsichtigen Versuch, in Richtung des Dreiecks zwischen ihren Beinen zu wandern. Diesmal ging er jedoch sanfter vor und er hatte Glück. Statt zusammenzuzucken wie vorhin, stöhnte sie und schob ihm ihr Becken noch mehr entgegen. Nun war es er, der seinen Kopf in ihrer Halsbeuge vergrub. Seine Zähne hatte er zusammengebissen, die eine Hand, die noch im Freien war, krallte er in ihre Rock, alles nur um nicht noch mehr Schaden anzurichten. Den während er mit sich rang, glitt ein Finger in sie und sogleich folgte ein zweiter.
Sie kicherte. Ein verlegenes, erregtes Kichern, das er nicht zum ersten Mal hörte. Doch auch dieses Kichern war wieder so anders. Es verursachte noch mehr Leiden in ihm. Er verbrannte, da er wusste, er würde ihr wehtun. Nicht jetzt vielleicht, doch eine Minute, nachdem es geschehen war, würde sie ihn wieder hassen und dies konnte er nicht mehr ertragen.
Seine Handfläche ruhte auf ihrem Scham, seine beiden Finger darin, als er spüre, wie sie den Gipfel erreichte und aufschrie.
Eine Minute, oder länger, er wusste es nicht mehr, standen sie da. Keiner bewegte sich. Nur das laute Atmen beider war zu hören. Seine Stirn war voll mit Schweiß. Seine Lippen blutig. So fest hatte er zugebissen.
Widerwillig löste er sich von ihr, wagte es dabei aber nicht ihr auch nur einmal in die Augen zu sehen. Trotzdem nahm er den verwirrten Blick ihrerseits wahr.
Eigentlich sollte er es ihr erklären. Er sollte ihr sagen, dass er nicht aus seiner Haut konnte. Doch primär wollte er ihr nicht wehtun. Sie kannte ihn noch kaum. Bei jeder anderen wäre ihm das egal gewesen. Es waren nur Spekulationen, doch er hoffte, dass er sich nicht täuschte.
Sie zog sich ihr Kleid nach oben und sprang dann vom Tisch. Dort blieb sie stehen und sah ihn an. Ihn, den Feigling, der ihr sicherheitshalber den Rücken zugedreht hatte. Ihn, der sie behandelt, als sei sie eine billige Hure. Er könnte sich selbst ohrfeigen.
„Du sprichst nun nicht mehr mit mir?“ vernahm er ihre liebliche Stimme.
Obwohl sie sein Gesicht nicht sehen konnte, zog er es vor, seine Stirn grimmig in Falten zu legen. „Natürlich spreche ich mit dir. Hätte ich einen Grund es nicht zu tun?“
Sie schnaubte und wollte bereist gehen, doch er hielt sie auf indem er sich schlagartig umdrehte. Als er sie dort vor der Tür stehen sah, fing sein Herz zu bluten an. Hatte Capter es geschafft sie körperlich zu vergewaltigen, so tat er es nun verbal. Er wollte so vieles sagen, doch er hatte es noch nie gekonnt offen über seine Gefühle zu sprechen.
Deshalb verstrickte er sich auch jetzt in unsinnigem Gram. Machte ihr Angst, das spürte er. Und trieb sie dorthin zurück, wo er sie gerade rausgeholt hatte – in eine finstere Ecke, wo er sie nicht sehen konnte.
Und dann sagte er das Dümmste und Unreifste in seinem Leben. „Wenn du willst kannst du gerne gehen – von Dover meine ich. Ich werde dir Geld geben und dir ein Heim suchen. Du musst dass alles nicht erdulden, wenn du es nicht willst.“
Ihr blieb schier der Mund offen stehen.
„Was? Du willst mich also loswerden?“ Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu und sah ihn so böse an, dass er am liebsten aus dem Fenster gesprungen wäre. Wohl wissend, wie weit es in die Tiefe ging.
„Nur weil ich dich anscheinend nicht so sehr errege, wie du dir es vorgestellt hast, willst du mich wie eine unliebe Sache loswerden. Doch weist du was, ich werde bleiben. Ich werde nicht gehen. Dein Geld und dein Heim, kannst du dir in den Hintern schieben.“
Das Letzte, das er dann von ihr sah, war ihr Haar, das hinter ihr herflog als sie die Tür zuschlug.
12
Völlig im Gegensatz zu ihrer Stimmung, schien heute die Sonne. Von ihr aus hätte es regnen und hageln zugleich gekonnt. An ihrer Gemütslage hätte es nichts geändert.
Auch konnte John nur hoffen, ihr nicht über den Weg zu laufen. Sie verstand einfach noch immer nicht, was gestern geschehen war. Erst weißt er sie darauf hin, wie sehr er ihre Entschuldigung schätze, nur um sie im nächsten Moment völlig zu entblößen.
Es passte gar nicht zu ihm. Sein Verhalten, seine Zurückhaltung, seine scheinbare Angst. Sie hatte sich weder liederlich verhalten – immerhin hatte er angefangen, auch war es er gewesen, der sie auf den Tisch gehoben hat, nur um sie um den Verstand zu küssen.
Dann hatte er sie, wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen.
Natürlich
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