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Für immer Dein

Für immer Dein

Titel: Für immer Dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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geblieben war, war wie Joselyne zuvor bereits befürchtet hatte, viel zu schnell vergangen. Sie hatte versucht soviel Zeit wie möglich an seiner Seite zu verbringen, was nicht leicht gewesen war, da er ständig unterwegs war und überall gebraucht wurde. Nur nachts hatte er dann voll und ganz ihr alleine gehört. Sie beide hatten ein stummes Abkommen getroffen und so war Joselyne mehr oder weniger in sein Schlafzimmer umgezogen.
Und dann war er gekommen. Der Tag, der sie auseinanderreißen sollte.
Noch vor Sonnenaufgang war John aufgestanden und hatte sich fertig gemacht. Da er einige Meilen reiten musste, bevor er die königlichen Truppen treffen sollte, war er der erste der auf Dover auf den Beinen war.
Da sich die anderen bereits tränenreich am Vortag bei ihm verabschiedet hatten, stand nun nur Joselyne bei ihm vor den Stallungen. Er nahm ihre Hand, führte sie in Richtung Tor und küsste sie zum Abschied. Dann schwang er sich auf sein Pferd und ritt davon. Joselyne war dort stehengeblieben, bis nichts mehr von ihm zu sehen war. Die Hände auf die Lippen gepresst, als wolle sie diesen Moment für immer bewahren.
Und jedes Mal seit diesem Tag und der lag mittlerweile über einen Monat zurück, übermannten sie
     
    ihre Gefühle wenn sie daran dachte. Schon alleine wenn sie morgens aufwachte, schmerzten ihr die Augen und Tränen brannten dahinter.
Sie würde ihn wiedersehen, dessen war sie sich gewiss, doch das wann, das war es, was sie so sehr betrübte. Es konnte Monate dauern, wie er bereits gemeint hatte. Monate?! 
Monate, in denen sie sich Gedanken darüber machen konnte, was er für sie empfand. Denn auf ihr Geständnis war er nicht mehr zurückgekommen. Er hatte lediglich, als er am Morgen seines Abreisetages wach wurde zu ihr gesagt, dass er sie mehr als alles andere vermissen werde. Doch ob dies nun eine Liebeserklärung war, dessen war sie sich noch nicht schlüssig.
Und auch heute wurde sie wieder zur selben Zeit wach, als würde sie ein böser Dämon wecken und sie immer wieder schmerzlich an diesen Abschied erinnern. War sie sonst stets so optimistisch aus dem Bett gesprungen, fiel es ihr zunehmend schwerer.
Alles und jeder war anders geworden. Das Leben auf Dover hatte sich scheinbar völlig an diesen Irrsinn, den dieser Ausnahmezustand mit sich zog, angepasst. Edward hatte zwar seine Aufgabe als Johns Vertretung angenommen, war aber heillos überfordert. Meist bekam man ihn gar nicht zu Gesicht, da er den Schenken mehr Aufmerksamkeit schenkte, als seinem Arbeitszimmer. Anne, die die Entscheidung ihres Sohnes noch immer nicht gänzlich verstand, war nur mehr ein Schatten. Sie redete kaum noch, aß kaum noch etwas und saß meist im Garten und sah den Kindern aus dem Dorf zu.
Und selbst wenn man glauben könnte Robert hätte die Sache kalt gelassen, da er John kaum kannte, war auch er etwas neben der Spur. Die beiden hatten so etwas wie Freundschaft aufgebaut und es beklagt, sie so frühzeitig beenden zu müssen.
Joselyne, die den kleinen Raum betrat, in dem sie für gewöhnlich das Frühstück einnahmen, entdeckte sogleich auch ihren Bruder, der an seinem Becher nippte. Er bemerkte sie erst spät. Eine Taktik, die sich Joselyne in Dover zu ihren Gunsten zugelegt hatte.
„Guten Morgen“, begrüßte sie ihn und bemerkte die Augenringe unter seinen Augen. Er sah müde aber glücklich aus.
„Guten Morgen“, begrüßte er auch sie.
„Wir sind wieder einmal alleine“, meinte Joselyne und nahm neben Robert Platz.
Der nickte und stellte seinen Becher zurück auf den Tisch. „Scheint so. Ich hoffte nur, die anderen verhungern nicht.“
Joselyne konnte nicht anders als zu lachen. „Ich bin sicher Edward wir von dem ganzen hier nichts wissen wollen und Anne bevorzugt Luft.“
„Was ihr sicher nicht schadet“, setzte Robert noch einen drauf und erntete einen Schlag in die Seite. Nun konnte sie wieder auf die alten Rituale zurückgreifen, immerhin waren sie völlig alleine.
„Vielleicht sollte ich Alexia holen. Sie könnte doch mit uns Essen“, dachte Joselyne laut nach.„Und mich mit Klatsch und Tratsch des Tages nerven. Ich denke, ich bevorzuge die Stille“, meinte Robert seltsam nervös.
Joselyne ignorierte jedoch seinen Einwand und befand, dass ihr der Klatsch und Tratsch sicher guttun würden. Auf dass Leuten der Glocke erschien ein Dienstmädchen, welches sie befahl, nach Alexia zu schicken. Und da auf die Dienerschaft hierzulande verlass war, erschien Alexia bereits wenige Minuten später im

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