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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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bei. Aufgefallen war ihr das allerdings bislang noch nicht.
    »Typisch! An Sie hat er dabei nicht gedacht! Verstehen Sie mich nicht falsch«, fuhr Jenny fort. »Ich liebe Männer. Aber ernst nehmen kann man sie nicht!«
    Sarah starrte sie an.
    »Männer sind Wesen von einem anderen Stern. Oder eher wie Tiefseekraken, finde ich. Sie sind gefährlich und leben in einer seltsamen, höhlenartigen Welt ohne Moralbegriffe, primitiv und triebgesteuert.«
    Sie lachten beide herzlich über diese Charakterisierung, und Sarah merkte, dass ihr das erste Mal seit Tagen zum Lachen zumute war, was sie Jenny gegenüber nur noch positiver stimmte. »Ich habe ihn nie für eine Selbstverständlichkeit gehalten«, versicherte sie ihr.
    »Davon bin ich überzeugt. Sie waren bestimmt eine wunderbare Ehefrau.« Und nachdenklich fuhr Jenny fort: »Wir glauben oft, einen Menschen durch und durch zu kennen. Aber tun wir das wirklich? Selbst in der glücklichsten Ehe? Ich frage mich sogar, wie gut sich Ihre Eltern wirklich gekannt haben?«
    Diesmal schmollte Sarah wie ein beleidigtes Kind.
    Jenny musterte sie. »Wissen Sie«, begann sie mit ihrem gewinnenden Lächeln, »jetzt fällt es mir wieder ein. Ich habe Sie beide genau in diesem Raum zusammen gesehen – nach der Beerdigung. Ihr Mann hat eine ausgeprägt haptische Art der Wahrnehmung, stimmt’s?«
    Sarah errötete. Sie hatte ihr Entsetzen beinahe vergessen, als sie bei der Unterhaltung mit einem besonders spießigen Nachbarn Whoopees warme Hand auf ihrem Hinterteil gespürt hatte; wie mühsam sie nach Beherrschung gerungen hatte, als er sich wieder einmal so überzeugend als Klinischer Psychiater ausgegeben hatte.
    »Sie haben tapfer versucht, ernst zu bleiben.«
    »Oh, wie immer!«, erwiderte Sarah bewegt. »Alles mit ihm war Spaß!« Seit seine Affäre ans Licht gekommen war, versuchte sie angestrengt, ihren Mann zu hassen, musste jedoch an die leidenschaftliche erste Zeit ihrer Ehe denken, und Tränen traten in ihre Augen. Im Gegensatz zu ihrer Schwester Margaret, die einen ungeliebten Mann des Geldes wegen genommen hatte, hatte Sarah aus Liebe geheiratet, sich dabei über den Willen der Eltern hinweggesetzt (was für einen so pflichtbewussten Menschen wie sie schwer gewesen sein musste), denn Frederick und Celia hatten von Anfang an klargemacht, dass sie Whoopee für keine angemessene Partie hielten. »Sie sind Snobs«, hatte er gekontert, und die betörte Sarah hatte sich auf seine Seite gestellt, obwohl ihre Mutter sich nie (im Gegensatz zum Vater) klassenbewusst gezeigt hatte. Selbst die Missbilligung der Geschwister hatte sie auf sich genommen und sich Whoopees Spott über die Familie angeschlossen – obwohl sie viele Jahre all deren Wertvorstellungen geteilt hatte. Sie hatte während ihrer Ehe hart gearbeitet, um alle zu ernähren, und ohne Reue auf jeden Luxus verzichtet. Liebe war alles, was sie besaßen. Und dass er das so achtlos weggeworfen hatte, war ihr eigentlicher Kummer.
    Sie trank einen Schluck Whisky. »Könnten Sie …? Haben Sie … Ich meine, was haben Sie gedacht, als Sie uns zusammen gesehen haben?«
    »Dass er Sie geliebt hat«, erwiderte Jenny ohne Zögern. Dann verbesserte sie sich hastig: »Er liebt Sie noch immer, so mies er sich jetzt auch verhält. Ich schätze, das hat er Ihnen vermutlich gesagt, auch wenn er behauptet, dass er nicht mehr in Sie« – sie zeichnete mit den Zeigefingern das Apostrophzeichen in die Luft – »verliebt ist.«
    Sarah starrte Jenny verwundert an. Woher wusste sie das alles? »Glauben Sie, er kommt zurück?«
    »Oh, Ehemänner gehen immer zu ihren Frauen zurück.« Erst später erinnerte sich Sarah an Jenny Grangers Wortwahl. Dabei wurde ihr klar, dass die Journalistin ihre Geschichte aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet haben könnte. Dann sah Jenny Granger auf die Uhr, als merke sie erst jetzt, wie viel Zeit vergangen war. »Ich muss Sie um einen Gefallen bitten. Darf ich mir mal das Arbeitszimmer Ihrer Mutter ansehen?« Und hastig fuhr sie fort: »Nur einen kurzen Blick. Versprochen. Es würde mir viel bedeuten, zu sehen, wo sie gearbeitet hat. Wenn Sie das Haus verkaufen, verschwindet das alles – dieser besondere Ort, wo sie ihre Magie entfalten konnte.«
    Sarah zögerte nicht. »Warum eigentlich nicht.«
    »Wirklich?« Jenny schien begeistert.
    »Erinnern Sie mich später daran, ja?« Sarah gedachte, Jenny kurz hinaufzuführen, bevor sich diese verabschiedete, und hoffte, dass das nicht so bald der Fall sein

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