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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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auf?«
    »Vielleicht später.«
    »Am besten, du tust es gleich«, sagte er bestimmt, als wollte er diesem seltsam rebellischen Gebaren ein für alle Mal ein Ende machen.
    Celia öffnete das Kuvert. Sie wusste, was sie erwartete. Sie hatten ihr Manuskript gern gelesen, aber es passte nicht in ihr Programm. Wenn sie besonders freundlich waren, wünschten sie ihr Erfolg bei anderen Verlagen. Letzteres allerdings war schwierig, da sie sich nie die Mühe machten, das Manuskript zurückzuschicken, obwohl sie einen frankierten Rückumschlag beigelegt hatte. »Oh!«, entfuhr es ihr. Sie war perplex.
    Er nahm ihr den Brief aus der Hand. Unter ihrem ängstlichen Blick blieb seine Miene ausdruckslos. »Bravo!«, erklärte er, als er die Zeilen gelesen hatte.
    »Ich kann jederzeit ablehnen.« Doch sie passte sich schnell der erstaunlichen Entwicklung an. Der Verlag wollte tatsächlich ihr Buch veröffentlichen! Wie hätte sie es ertragen sollen, wenn er sie beim Wort nahm?
    »Kommt nicht infrage!« Echte Begeisterung jedoch sprach nicht aus seiner Stimme.
    »Wirklich?«
    »Natürlich nicht!« Dann begriff sie, dass er entschlossen war, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Es war wie seine Entscheidung, ihre Freundschaft mit Priscilla und Bet zu akzeptieren oder sie nicht von ihrer Mutter zu trennen (auch wenn die Einsicht bedauerlicherweise zu spät gekommen war). Es rührte sie, dass er sich solche Mühe gab, sich zu ändern. Er klopfte mit dem Finger auf das Schreiben. »Sie sagen, du hast Talent.«
    Das war ihr zu ihrer heimlichen Freude ebenfalls aufgefallen. Doch sie machte bewusst eine wegwerfende Handbewegung. »Ist nur ein Liebesroman.«
    Etwas anderes hatte er auch nicht erwartet. Dennoch spürte sie, dass er ihr einen neuen Respekt entgegenbrachte. Er gab sich plötzlich nachsichtig und liebevoll. »Du bist ein kluges Köpfchen, was?«
    »Ach, meinst du?«
    Er strich ihr übers Haar. »Ich fasse es nicht! Meine Frau veröffentlicht ein Buch!«
    »Du hast also wirklich nichts dagegen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin stolz auf dich.« Er hielt inne, wurde nachdenklich. »Aber wir behalten das für uns, ja? Ich glaube, das ist besser so.«
    »Natürlich!«, pflichtete sie bei. Bei dem Gedanken, Aphrodite Barclay oder einer seiner Freunde könnten es lesen, erschauderte sie.
    »Tja, dann muss ich mir wohl dein Meisterwerk mal ansehen«, fuhr er fort, während er nach den Autoschlüsseln griff. Doch sie kannte ihn mittlerweile gut genug, um sicher zu sein, dass er bei seiner Rückkehr Wichtigeres finden würde, das seine Aufmerksamkeit verlangte.
    Als er fort war, hob sie Robert an ihre Schulter, damit er sein Bäuerchen machen konnte, und genoss es, wie er sich warm an sie schmiegte. »Du wirst dich nie an all das erinnern«, murmelte sie in seinen nach Milch duftenden Haarflaum, »also tue ich das für dich. Morgen fange ich ein Tagebuch an. Und ich schreibe genau auf, wie seltsam und gefährlich diese Welt geworden ist und wie dein wunderbarer Vater uns Tag um Tag am Leben erhalten hat. Ich werde deine Augen und Ohren sein, mein kleiner Liebling, bis du alt genug bist, dich selbst an alles zu erinnern. Und vielleicht sage ich dir dann, dass dies einer der schönsten und zugleich traurigsten Tage meines Lebens gewesen ist.«

13
    Schreibt man, weil man zu schüchtern ist,
etwas laut auszusprechen? Und wem nützt es eigentlich?
Jetzt, da es ihn gibt, kommt es mir egoistisch vor.
Manches Mal frage ich mich, ob Schreiben überhaupt
notwendig ist, wo ich doch so etwas »Vollkommenes«
schaffen kann. Ich liebe ihn so, dass es schmerzt.
Ich liebe es, dass er mich braucht. Und besonders
berührt es mich, dass ich ihn kenne,
absolut in- und auswendig kenne.
    AUS DEM TAGEBUCH, DAS KURZ NACH ROBERTS GEBURT
BEGONNEN WURDE.
    »Und du bist dir ganz sicher? Es hat dir gefallen?«
    »Habe ich doch gesagt.«
    »Du musst nicht höflich sein. Wirklich nicht.«
    »Das weiß ich doch. Ich habe all meine Sorgen darüber vergessen.« Bet lächelte. »Man will es veröffentlichen!«
    »Entschuldige, dass ich so ein Jammerlappen bin«, Celia seufzte. »Aber ich habe mir nie vorstellen können, dass es jemand liest.«
    »Warum hast du’s dann geschrieben?«
    Celia zögerte, obwohl sie Bet vertrauen konnte und entschieden hatte, dass an diesem Tag die perfekte Gelegenheit gekommen war, ihr die ganze Geschichte zu beichten. »Als Beschäftigungstherapie, vermutlich«, hörte sie sich sagen. »Ich hatte viel Zeit in

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