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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alicia Clifford
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Robert »Herr Schlaumeier« hießen. Wie lustlose Schauspieler fügten sich die beiden Ältesten pflichtschuldig in die ihnen zugedachten Rollen, während Margaret stets im Scheinwerferlicht die Primadonna gab.
    »Was ist mit dir? Was hast du morgen vor?«
    »Oh, ich fliege runter nach Abeokuta und bleibe über Nacht. Habe ich das nicht gesagt?«
    »In den Ferien der Kinder? Was könnte denn so wichtig sein, Liebling?«
    Er antwortete nicht, da seine Arbeit ein Tabuthema war, wie sie mittlerweile wusste.
    Celia hatte keine Ahnung, dass Milly Noonan noch immer in Abeokuta war. Einmal hatte sie sich gefragt, ob diese unglückliche, selbstzerstörerische Schönheit der echte Grund für die Versetzung nach Kaduna gewesen war. An diesem heißen, unnatürlichen, künstlichen Ort war Klatsch ein Selbstgänger. Ob tatsächlich etwas dahintersteckte, hinterfragte niemand. Allerdings war kaum anzunehmen, dass er so dumm sein würde, für die Frau eines Untergebenen seine Karriere zu riskieren. Er war mittlerweile General: ein großer Fisch im kleinen Teich.
    Wie Phil, der neue Hausboy, vorhergesagt hatte, hatten sich die Temperaturen am nächsten Morgen leicht abgekühlt.
    Frederick brach sehr früh in einem Wagen mit Chauffeur zum Flughafen Kaduna auf, wo ihn der Pilot mit einer kleinen Geschäftsmaschine in den Süden nach Abeokuta fliegen sollte. Die Atmosphäre im Haus entspannte sich zusehends, und Celia ließ die Kinder bis neun Uhr schlafen. Als sie jedoch merkten, weshalb, schienen sie erneut beleidigt zu sein, weil sie bei ihrem Vater wieder nur die zweite Geige spielten.
    Celia beobachtete, wie Sarah alle vier Eier aß, die John, der Koch, zu Rührei verarbeitet hatte (und angenommen hatte, dass es nur zu einem Drittel gegessen werden würde); es folgten sieben seiner köstlichen warmen Brötchen mit Keiller’s Dundee Orangenmarmelade, die per Luftfracht aus England gekommen war; dann Mangos und Bananen, am Morgen von den Bäumen und Sträuchern im Garten geerntet. »Liebes, in nicht mal drei Stunden machen wir Picknick im Freien«, murmelte Celia und mühte sich, eher amüsiert als vorwurfsvoll zu klingen.
    Sarah machte ein überraschtes Gesicht und schien beinahe ein wenig beleidigt. Natürlich würde sie auch zu Mittag essen! Wann hatte sie je Essen verschmäht?
    Margaret dagegen spielte mit ihrem Essen, setzte es als Tauschobjekt ein. Sie würde eine Gabel Rührei essen, aber nur, wenn sie die schöne Schimmelstute reiten dürfe, vor deren Unberechenbarkeit Frederick alle gewarnt hatte.
    »Liebes, du weißt, dass das nicht infrage kommt.«
    »Daddy hat gesagt, ich darf!« Eine Szene lag in der Luft. Celia stellte wieder einmal erstaunt fest, dass Margaret – selbst mit hochrotem Kopf und wütender Miene – noch immer zauberhafter aussah als jedes andere Kind.
    »Lügnerin!«, sagte Robert ruhig, aber bestimmt, als sei er es leid, dass Margaret immer alle Aufmerksamkeit auf sich zog. In Abwesenheit des Vaters hatte er den Mut, das auch laut auszusprechen.
    Wie hätte wohl Bet die Situation gerettet? Celia versuchte es mit Ablenkung. »Seht nur!« Sie zeigte auf eine Gruppe Mungos, die über den Rasen liefen. »Daddy schwört, dass immer dasselbe Tier die Gruppe anführt – Captain Mungo nennt er ihn.«
    »Für mich sehen die alle gleich aus«, sagte Robert. Margaret jedoch glitt von ihrem Stuhl, Brötchen in der Hand, drauf und dran, die Tiere damit zu füttern. Als diese verängstigt ins Gebüsch flüchteten, begann sie zu weinen. Das nahm Sarah zum Anlass, einen Mungo zu imitieren. Sie ließ sich auf allen vieren auf dem Rasen nieder und versuchte, hin und her zu flitzen wie die Tiere, war dazu jedoch zu behäbig. Sie fiel um und kicherte, während ihr Rock hochrutschte. In diesem Moment kam Phil, um Tee oder Kaffee nachzuschenken, blieb abrupt stehen, schlug eher entsetzt als belustigt die Hand vor den Mund, so als wolle er die Reaktion des Generals angesichts der Szene vorwegnehmen.
    Als er gegangen war, sagte Celia einem plötzlichen Einfall folgend: »Erinnert ihr euch noch an die Zeit, als Priscilla bei uns in Parr’s gewohnt hat?«
    Sarah verstummte augenblicklich, und Margaret hörte auf zu weinen. Celia war sich bewusst, wie kritisch es war, das Zuhause zu erwähnen, in dem die Kinder geboren worden waren und das während ihrer Stationierung in Afrika leer stand. Aber zum ersten Mal seit der Ankunft der Kinder spürte sie so etwas wie die Vertrautheit von früher. Vielleicht erinnerten sie sich

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