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Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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Rayne arbeitet hart daran, dass sich das endlich ändert.
    »Na ja, wenn er wollte, könnte er meine Nummer über Owen und Kat rauskriegen, aber anscheinend ist er nicht interessiert. Wie peinlich … Ich meine, ich bin praktisch ohnmächtig in seine Arme gesunken. Er wollte nur nett sein und hat mir eine Tasse Tee spendiert. Ende der Geschichte.«
    Rayne schüttelt den Kopf und trinkt einen Schluck von ihrem extraheißen Soja-Latte. »Ich weiß nicht. Du sprichst von ihm, und das bedeutet, dass du an ihn denkst.« Sie sieht mich forschend an. »Tust du doch, oder?«
    Eigentlich würde ich lieber nicht über Griffon reden. Andererseits werde ich noch verrückt, wenn ich meinen verwirrenden Gefühlen nicht wenigstens ein bisschen Luft verschaffe. Ich habe das Foto von Griffon ausgedruckt, es ist in meiner Mappe, und da soll es vorerst auch bleiben. Ich will nicht, dass jemand es sieht, selbst Rayne nicht. Lieber würde ich auch für mich behalten, dass ich so oft an Griffon denke, aber anlügen kann ich sie nicht. »Ja, glaub schon.«
    Sofort ist sie Feuer und Flamme. »Dann musst du unbedingt zu deiner Schwester gehen. Sag ihr, sie soll den anderen Typ bitten, dass er Griffon deine Nummer gibt. Ich meine, vielleicht seid ihr füreinander bestimmt! Wie romantisch! Stell dir vor, du erzählst deinen Enkelkindern, wie ihr euch kennengelernt habt: Im Tower von London, wo er dich gerettet hat!«
    »Bleib auf dem Teppich, Rayne«, sage ich und schaue mich nervös um, weil ich nicht will, dass irgendjemand unser Gespräch mit anhört. »Ich meine, was weiß denn ich. Womöglich wohnt er irgendwo weit weg in New Jersey und ist völlig durchgeknallt.« Raynes Mom hat ihr lauter Hippie-Zeug von Vorsehung und Aura in den Kopf gepflanzt, und sie neigt dazu, in jedem kleinen Zufall eine schicksalhafte Begebenheit zu sehen. Nichts geschieht einfach so. Alles hat eine tiefe, verborgene Bedeutung.
    Rayne nimmt die Kette ab, die sie um den Hals trägt, und gibt sie mir. »Hier, die brauchst du mehr als ich.«
    Ich schaue auf den hellrosa Stein, der an einem schwarzen Band hängt. »Oh, danke Rayne …, aber rosa ist eigentlich nicht so meine Farbe.« Ich trage nie Halsketten. Selbst ein kleines Gewicht an meinem Hals ist mir zu viel und gibt mir irgendwie das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
    Rayne knotet das Band um meinen Hals. »Es geht nicht darum, ob er dir gefällt. Er wird dir helfen. Es ist ein Rosenquarz, das Symbol universeller Liebe. Er bündelt positive Energien und genau das brauchst du jetzt.«
    Ich nehme den Stein in die Hand, schaue ihn an und lasse ihn wieder gegen mein Brustbein fallen. Er ist wirklich schön, obwohl er rosa  ist. Außerdem will ich ihre Gefühle nicht verletzen.
    »Danke schön. Dann hoffen wir mal, dass er wirkt.«
    »Manche Menschen sind einfach füreinander bestimmt«, fängt sie wieder an. »Sie wandern ruhelos durch die Welt auf der Suche nach ihrer Zwillingsseele, und wenn sie sie gefunden haben, wird alles andere unwichtig. Nur, dass sie zueinanderkommen, zählt.«
    Ich nicke. »Wenn du das sagst, muss es wohl stimmen.« Obwohl ich sie oft für ziemlich verrückt halte, ist sie die beste Freundin, die ich habe. Mein Handy piept, eine SMS.
    »Komisch«, sage ich und lese die Nachricht ein zweites Mal, »Kat will sich nach der Arbeit mit mir treffen.« Außer in den Ferien, wenn sie keine andere Wahl hat, ist Kat nie scharf drauf, was mit mir zu unternehmen.
    Rayne trinkt ihren Kaffee aus. »Ja, eigenartig. Vielleicht braucht sie Geld. Oder sie steckt in Schwierigkeiten und will nicht, dass deine Eltern etwas davon erfahren. Darum erzählt sie es dir nicht zu Hause.«
    »Glaub ich nicht.« Aber eine bessere Erklärung habe ich auch nicht.
    * * *
    Die Glastür ist bereits verschlossen, und im Fenster hängt ein Schild, auf dem »Closed« steht, darum trommele ich so laut ich kann gegen die Tür. Kat arbeitet schon seit über einem Jahr in der Boutique, aber ich war noch nicht oft hier. Es ist einer dieser Läden mit nur wenigen erlesenen Artikeln im Schaufenster, denen man auf den ersten Blick ansieht, dass man sie sich niemals leisten kann. Wie in einer Kunstausstellung beleuchten kleine Spots die einzelnen Stücke: Schuhe, Taschen, Kleider, Schals – alle von der Besitzerin selbst entworfen. Wirklich der letzte Laden, den ich freiwillig betreten würde.
    Kat erscheint und schließt die Tür von innen auf. »Sorry, komm rein. Ich räume hinten noch ein bisschen auf. Dauert nicht

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