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Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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dass ein Rächer es auf eine so junge Akhet abgesehen hat.«
    »Aber es kommt vor«, beharrt Griffon. »Erinnerst du dich an das Mädchen, das entführt wurde?«
    »Kein Grund, ihr gleich einen Schrecken einzujagen«, unterbricht ihn Janine schnell und lächelt mir aufmunternd zu. »Cole hat im Moment schon genug zu verdauen, da brauchst du ihr nicht auch noch Schauergeschichten aufzutischen.«
    Ich schaue von einem zum anderen. »Also, was soll ich jetzt tun?«
    »Besser, du wartest nicht einfach ab, sondern unternimmst selbst etwas. Versuche, etwas über sie zu erfahren. Dann kannst du besser einschätzen, wie gefährlich sie ist, und vielleicht findest du dabei auch mehr über eure Verbindung heraus.«
    Die Vision mit dem Konzert kommt mir wieder in den Sinn. »Ich soll sie anfassen, um ihre Schwingungen zu spüren?«
    »Es ist gar nicht so schwer«, sagt Janine. »Du kannst ihr die Hand geben oder sie während des Unterrichts hin und wieder wie zufällig berühren. Die körperliche Verbindung öffnet den Weg für die seelische. Kennst du die Redensart ›Sei deinen Freunden stets nahe, doch deinen Feinden noch näher‹? Ist viel Wahres dran.« Sie beißt in ihre Kartoffel.
    »Kann sie den Zugang zu ihrer Seele nicht einfach verschließen?«, frage ich. Die ungewohnten Worte fühlen sich in meinem Mund auch wie heiße Kartoffeln an, und verdutzt schaue ich mir selbst zu, wie ich hier sitze und so tue, als sei es das Natürlichste auf der Welt, sich über Akhet und Wiedergeburt zu unterhalten.
    »Solange sie denkt, dass du nicht weißt, was du bist, hat sie keinen Grund dazu«, sagt Janine, »Außerdem ist es sehr schwierig und kraftraubend, diese Pforten zu verschließen. Wenn überhaupt, gelingt das nur für kurze Zeit und man tut es nur, wenn es unbedingt erforderlich ist.« Sie neigt den Kopf zur Seite und betrachtet mich. »Deine Fähigkeiten sind sehr stark, das konnte ich spüren, auch wenn du noch in der Zeit des Übergangs bist.«
    »Wirklich? Was denn für Fähigkeiten?«
    »Ich kann es nicht genau sagen, aber es hat mit einer besonders sensiblen Wahrnehmung zu tun. Ich spürte, dass du eine außergewöhnliche Gabe hast, Verbindung zu anderen herzustellen. Mit der Zeit wird sie noch wachsen und sich verfeinern, bis du sie schließlich kontrollieren und bewusst einsetzen kannst.«
    Griffon grinst ein bisschen spöttisch. Sogar das sieht bei ihm gut aus. »Janine arbeitet gerade an ihrer emotionalen Intelligenz. Manche Akhet glauben, dass man Empathie trainieren kann. Dass man lernen kann, die Gefühle der anderen zu lesen und zum Beispiel zu wissen, ob sie lügen oder die Wahrheit sagen. Klingt gut, aber mir kommt es ziemlich unwahrscheinlich vor.«
    »Das ist eigenartig, denn als Janine vorhin meine Hand gehalten hat, konnte ich ganz deutlich etwas spüren.«
    »Akhet-Schwingungen?«, fragt Griffon.
    »Nein, etwas anderes. Eine Art Energie, eine Ausstrahlung von Gefühl.«
    »Tatsächlich?«, fragt Janine erfreut. »Dann habe ich wohl Fortschritte gemacht.«
    »Wie dem auch sei«, unterbricht Griffon, »auf jeden Fall solltest du nicht mit Veronique allein sein.« Er schaut mir in die Augen. »Es ist nicht sicher.«
    »Sie würde es bestimmt eigenartig finden, wenn du plötzlich im Unterricht dabei bist«, gebe ich zu bedenken.
    »Was sie denkt, ist mir ganz egal«, sagt Griffon heftig.
    »Wahrscheinlich hat Cole recht«, wirft Janine ein. »Bis jetzt hat Veronique noch nichts gemerkt und wartet vielleicht erst einmal ab. Besser, wenn sie weiterhin keinen Verdacht schöpft.«
    »Dafür zu sorgen, dass Cole beinahe drei Stockwerke in die Tiefe stürzt, würde ich nicht gerade ›abwarten‹ nennen«, beharrt Griffon.
    »Es ist doch gar nicht sicher, dass sie etwas damit zu tun hatte«, wende ich ein, »vielleicht bin ich einfach gestolpert.«
    »Dann glaubst du nicht, dass sie ihre Finger im Spiel hatte?«, fragt Janine und sieht mich mit ihren dunklen Augen forschend an.
    »Ich weiß es nicht«, antworte ich. »Die Gelegenheit hatte sie, das stimmt. Andererseits war der Gurt vielleicht auch einfach defekt und die ganze Geschichte ein Unfall, an dem niemand Schuld hatte.«
    »Wie du meinst«, sagt Griffon. Er steht auf und beginnt, die Teller einzusammeln. »Ich mache den Abwasch, ihr beide könnt es euch ja im Wohnzimmer gemütlich machen.«
    »Kaffee?«, fragt Janine.
    Ich nicke. »Ja, gerne.«
    »Dann geh doch schon mal vor, ich komme gleich mit den Tassen nach.«
    »Danke schön«, sage ich und gehe

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