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Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition)

Titel: Für immer die Seele (Für-immer-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia J. Omololu
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Kissen, ziehe sein Trikot hoch und betrachte seine weiche, honigfarbene Haut. Er schaut mich fragend an, wehrt sich aber nicht, als ich das Shirt über seinen Kopf ziehe und beiseitewerfe. Mein Atem geht schneller beim Anblick seiner Muskeln, die sich von seinem Oberkörper bis hinunter zum Bund seiner Baseballhose ziehen. Ich lasse meine Hände über seinen Körper wandern, spüre die Wärme seine Haut.
    Griffon nimmt meine Hand, bedeckt die Innenfläche mit Küssen und schmiegt sich so dicht an mich, dass nichts mehr zwischen uns ist und wir eng umschlungen daliegen, so nah, wie wir uns in diesem Augenblick kommen können. Um den Hals trägt er ein schwarzes Band mit einem mattgoldenen Anhänger daran. Vorsichtig berühre ich ihn mit den Fingern, sehe die Gänsehaut auf Griffons Oberkörper und höre ihn scharf einatmen. Es ist ein Ankh. Wie im Plattenladen. Wie das Tattoo in Janines Nacken.
    Und plötzlich sehe ich den Anhänger vor mir, den ich an jenem kalten, nebligen Morgen auf dem Schafott in die Hand meines Henkers gelegt habe. Anders als der von Griffon war er aus glänzendem Silber und hatte einen dunkelroten Stein in der Mitte, aber das Symbol ist das gleiche. Dann erinnere ich mich, was die Frau im Laden über seine Bedeutung gesagt hat, und ein Schauer läuft mir über den Rücken. Ewiges Leben. Ankh.
    Vor Hunderten von Jahren hatte ich auch eins.

15
    Mir bleibt fast die Luft weg, als ich um die Ecke biege. Wir haben uns zwar jeden Tag Nachrichten geschickt, aber Griffon hat nicht erwähnt, dass er vorhat vorbeizukommen, und ich wollte ihn nicht drängen. Heute ist Donnerstag, und da sitzt er, auf der Treppe vor unserem Haus. Ein breites Grinsen erscheint auf meinem Gesicht.
    »Komm doch rein.« Ich trete so nah an ihn heran, dass ich ihn spüren kann, ohne ihn tatsächlich zu berühren.
    »Ich bleibe lieber draußen. Ich will deinen Unterricht nicht stören.«
    »Hallo Cole«, sagt unser Nachbar, der gerade aus seinem Haus kommt. Er ist unitarischer Priester und eigentlich ganz cool, trotzdem rücke ich ein Stück von Griffon ab. Sein Hund Koda schnüffelt an der Mauer zwischen den Grundstücken, hebt dann wie üblich sein Bein und pinkelt an die Ecke.
    »Hi Mr. Proctor.«
    »Und wer bist du?«, fragt er und streckt Griffon seine Hand entgegen.
    »Griffon.« Mit einem Lächeln nimmt er die Hand und schüttelt sie. »Nett, Sie kennenzulernen, Sir.«
    Mr. Proctor zwinkert ihm zu und deutet mit dem Kopf in meine Richtung. »Sei gut zu unserem kleinen Mädchen«, sagt er, und ich würde am liebsten auf der Stelle im Erdboden versinken. »Sie ist nämlich etwas Besonderes. Ein richtiges Wunderkind.«
    Griffon lächelt mir zu. »Ja, das habe ich schon gehört.«
    Sobald Mr. Proctor außer Sichtweite ist, küsst Griffon mich schnell. Ich verschränke meine Finger mit seinen und er drückt meine Hand. Dann verdüstert sich sein Blick. »Ich komme nicht mit rein, aber Veronique soll sehen, dass ich hier bin.«
    »Wird schon alles gut gehen«, versuche ich, ihn und auch mich selbst zu überzeugen. »Ist ja nur eine Cellostunde. Außerdem ist Mom da.«
    »Das will ich hoffen.« Er versucht, es locker zu sagen, aber er lächelt nicht. »Ich möchte nämlich, dass du nachher noch mit mir kommst. Nur für eine Stunde oder so.«
    »Woher weißt du, dass ich nicht schon was anderes vorhabe?« Natürlich habe ich nichts vor – habe extra nichts geplant, weil ich jeden Tag hoffte, wir würden uns sehen. Aber er soll nicht denken, dass ich nur rumsitze und auf ihn warte, auch wenn es genau das ist, was ich tue.
    »Hast du denn? Ich meine, etwas vor?«
    Ich grinse ihn an. »Jetzt schon.«
    »Gut. Dann hole ich dich an der Tür ab, sobald Veronique gegangen ist.«
    Ich schiele zum Haus hinauf und frage mich, wie ich es wohl anstellen soll, noch mal wegzudürfen, wo doch morgen Schule ist.
    »Ich gehe besser rein und bereite schon mal alles vor. Veronique müsste jeden Moment hier sein. Sicher, dass du draußen warten willst?«
    »Ja. Ich behalte die Dinge lieber von hier unten im Auge.«
    Diesmal mache ich den Anfang, beuge mich zu ihm und küsse ihn mitten auf den Mund, egal, ob uns jemand sieht oder nicht. Es fällt mir wirklich schwer, seine Hand loszulassen und die Treppe hinaufzusteigen. Ich hoffe, der Unterricht geht schnell vorbei.
    Ausnahmsweise ist Veronique ziemlich spät dran, darum fangen wir gleich an, als sie kommt, und keine von uns erwähnt, dass Griffon draußen sitzt. Ich gebe mir Mühe, mich auf die

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